Geschäft: Querelen beim Spital Linth: Ist die Spitalstrategie der Regierung bereits vor der Umsetzung gefährdet?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.19.101
TitelQuerelen beim Spital Linth: Ist die Spitalstrategie der Regierung bereits vor der Umsetzung gefährdet?
ArtKR Interpellation
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung25.11.2019
Abschlusspendent
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 25. November 2019
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 17. Dezember 2019
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
25.11.2019Person21.11.2024
25.11.2019Person21.11.2024
25.11.2019Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
18.5.2020Wortmeldung

Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Seit einigen Monaten wissen wir, dass sich auch das Spital Linth nun in den roten Zahlen befindet. Der Verwaltungsrat zeigt sich gleichwohl überzeugt, dass das Spital in Zukunft erfolgreich positioniert werden kann. An dieser seiner Überzeugung wird sich der Verwaltungsrat messen lassen müssen, gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Spitalregion 3 mit dem Spital Linth doch jetzt schon so aufgestellt ist, wie es sich Regierung und Verwaltungsrat auch im Konzept «4plus 5» vorstellen.

Uns hat vor allem interessiert, wie es zu dem wirklich aussergewöhnlichen Vorgang kommen konnte, dass sämtliche Kaderärzte der Orthopädie zum gleichen Zeitpunkt kündigen und das Haus verlassen, um in einer Privatklinik in derselben Region nun das Spital Linth zu konkurrenzieren. Leider beantwortet die Regierung diese Fragen trotz vieler Worte nicht.

Aufhorchen lässt die Antwort auf die zweiter Frage. Darin wird mitgeteilt, dass die jährliche Fluktuationsrate des Personals im Kantonsspital 6,7 Prozent beträgt und in der Spitalregion 2 Rheintal Werdenberg Sarganserland 10,0 Prozent. Damit weist die Spitalregion 2 eine um 33 Prozent höhere Fluktuationsrate auf. Auf diesen sonderbaren Umstand wird leider nicht weiter eingegangen.

Unsere Frage, wie die Orthopädie am Spital Linth zukünftig aufgestellt werden soll, hat sich unterdessen beantwortet. Gemäss Pressemitteilung kam man innerhalb der Spitalverbunde auf die nicht ganz unproblematische Idee, einen erfahrenen Orthopäden aus dem Spital Walenstadt für die leitende Orthopädiestelle in Uznach vorzuschlagen. So traurig es ist, niemand kann es diesem bestens qualifizierten Kollegen verübeln, dass er sich aus dem sinkenden Schiff rettet und lieber in einem Spital arbeitet, das unter dem festen Schutz des Verwaltungsrates steht. Wir stellen einmal mehr fest: Weiter leidet das Spital Walenstadt, damit es den umliegenden Spitälern besser ergeht.

Zuletzt noch eine kurze Bemerkung zu den Sponsoring-Aktivitäten des Spitals Linth beim Eishockeyclub SC Rapperswil-Jona Lakers. Dieses Sponsoring mag zwar, wie es die Regierung ausführt, legal sein und allenfalls auch wirtschaftlich begründbar. Es ist aber im Kontext der aktuellen Spitaldebatte mit Schliessungen und grosser Verunsicherung bei vielen Mitarbeitenden im Kanton mindestens als höchst unsensibel zu bezeichnen. Auch das sagt die Regierung in ihrer Antwort nicht.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Mai 2020, Aufräumsession