Geschäft: Ohne Strom geht es nicht – es drohen im Winter ernsthafte Stromausfälle

Ammann-Waldkirch: Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Regierung anerkennt die grosse Bedeutung einer sicheren Stromversorgung. Der Bund beurteile die langfristige Versorgungssicherheit als wenig kritisch, wobei es dazu gegenteilige Aussagen in Zeitungsartikeln gegeben hat und auch bereits sehr kritische Phasen in Wintermonaten eingetreten sind. Begriffe wie «weitgehend», «sind in Auftrag» oder «wurden in Bearbeitung übernommen» beruhigen aber kaum in diesem Zusammenhang. Die Notstromversorgung von Spitälern sei weitgehend sichergestellt. Ja, ist sie nun sichergestellt oder nicht? Hier darf es doch keine Abstriche geben. Mit der Feuerwehr würde es bei einem grossen Stromausfall aktuell nicht klappen, aber ein Konzept sei erstellt. Und wenn es morgen passiert? Das von allen benützte Polycom-Sicherheitsfunkkonzert sei weitgehend gehärtet und verfüge über eine Stromautonomie von 72 Stunden. Ob auch hier «weitgehend» genügen ist? Wenig erfährt man, wie der kantonale Führungsstab bei einem grossflächigen Stromausfall angerufen und in Aktion treten würde. Das müsste ja in kürzester Zeit der Fall sein oder ist man auch erst beim Konzept?

Es geht bei der Frage um die Stromsicherheit auch nicht nur um allfälligen allgemeinen Strommangel im Netz, sondern auch z.B. um Hackerangriffe, die ganze Kraftwerke lahm legen können. Dass das möglich sein kann, wird ja kaum jemand bestreiten, aber auch dazu erfährt man nichts. Keinerlei Aussagen werden zur Stromsicherheit für die Industrie bzw. die Wirtschaft des Kantons gemacht oder zum öV.

Man wiegt sich zu sehr ins Sicherheit. Mehr Ernsthaftigkeit wäre gefragt, denn ohne Strom steht alles still. Ich habe es soeben während vier Stunden in der Praxis sehr praktisch erlebt – es ging wirklich nicht mehr viel. Wir wünschen uns, dass ein solcher Stromausfall nicht bald passieren wird.