Geschäft: Selbstverteidigungskurse als Beitrag zur Verminderung der Gewalt gegen Mädchen (Titel der Antwort: Selbstverteidigungskurse für Mädchen)

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.09.11
TitelSelbstverteidigungskurse als Beitrag zur Verminderung der Gewalt gegen Mädchen (Titel der Antwort: Selbstverteidigungskurse für Mädchen)
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungSicherheits- und Justizdepartement
Eröffnung16.2.2009
Abschluss2.6.2009
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 28. April 2009
VorstossWortlaut vom 16. Februar 2009
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
2.6.2009Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Ich danke der Regierung für die Beantwortung meiner Fragen. Im Kanton St.Gallen werden schon seit 20 Jahren vom Verein Wen-Do Selbstverteidiungskurse für Mädchen und Frauen angeboten. Das ist eine sinnvolle Massnahme um präventiv Übergriffen vorzubeugen. Die Mädchen lernen sich körperlich und verbal zu wehren. Das Selbstvertrauen wird gestärkt. Sie können dadurch Grenzen setzen und selbstsicherer Auftreten. In der Antwort der Regierung wird immer wieder auf Judo verwiesen. Judo hat aber nicht mit Wen-Do zu tun. Judo ist eine Kampfsportart und baut auf einer ganz anderen Philosophie auf. Wen-Do beginnt mit der Eigenwahrnehmung, und dies nicht nur wenn es gefährlich wird, sondern auch in Alltagssituation, wie in der Schule, mit dem Lehrer, mit den Eltern, mit fremden Leuten, z.B. im Bus oder im Sportverein. Wen-Do und Judo kann nicht miteinander verglichen werden. Judo-Kurse werden über Jugend und Sport grosszügig unterstützt. Auch der Verein Wen-Do hat sich um Unterstützung durch Jugend und Sport bemüht, hat aber den Anforderungen, die von Jugend und Sport an die Kurse gestellt wurden, nicht genügt und folglich auch keine Unterstützung bekommen. So wird der Verein einzig vom Kanton unterstützt, pro Mädchen für einen Grundkurs 90 Franken. Ein Grundkurswochenende kostet aber 200 Franken. Für die Trainings, die wichtig sind, um das Erlernte aus dem Kurs zu festigen, bekommt der Verein gar keine Unterstützung, so müssen sie pro Training 20 Franken von den Mädchen verlangen. Die Regierung erkennt den Wert dieses Angebotes, ist aber nicht bereit, sich mehr zu engagieren. Das ist für mich unverständlich, v.a. wenn man bedenkt, dass Prävention Kosten und Leid sparen kann. Es ist zu hoffen, dass wie von der Regierung geschrieben, im Rahmen des Berichts zum Postulat Bildungsplanung und Schulstrukturen die Schulen auf das Thema Gewalt sensibilisiert werden. Das wäre eine Möglichkeit den Verein Wen-Do miteinzubeziehen und vom grossen Erfahrungsschatz, den sie sich in den letzten 20 Jahren angeeignet haben, zu profitieren. Ebenfalls sollte die finanzielle Unterstützung des Vereins Wen-Do nochmals überdacht werden.

Session des Kantonsrates vom 2. und 3. Juni 2009