Geschäft: Digitalisierung nicht auf die lange Bank schieben

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.17.75
TitelDigitalisierung nicht auf die lange Bank schieben
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung27.11.2017
Abschluss20.2.2018
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 27. November 2017
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 16. Januar 2018
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Gremium19.1.2023
Statements
DatumTypWortlautSession
20.2.2018Wortmeldung

Hugentobler-St.Gallen (im Namen der CVP-GLP-Fraktion): Die Interpellantin ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Grundsätzlich ist der eingeschlagene Weg gut. Die angestossenen Projekte sind richtig und wichtig. Gerade die auf Sekundarstufe II ergriffenen Massnahmen machen Sinn, und eigentlich könnte man sich fragen, wieso diese nicht schon länger ergriffen wurden.

Nicht ganz gleicher Meinung sind wir z.B. in Bezug auf die Antworten in der Volksschule: Es wird in der Antwort ausgeführt, dass im neuen Fach «Medien und Informatik» und im Fach «Französisch» digitale Lehrmittel vorhanden sind. Wie Sie alle wissen, besteht die Volksschule nicht nur aus «Französisch» und «Medien und Informatik». Es ist uns völlig klar, dass eine gute Digitalisierung von Lehrmitteln Zeit und Geld braucht. Aus diesem Grund haben wir den Vorschlag eingebracht, eine «Digitalisierung light» anzugehen. Logisch ist eine PDF-Ausgabe eines Lehrmittels kein substanziell digitalisiertes Lehrmittel. Aber glauben Sie mir, die Schülerinnen und Schüler, die hinten auf der Besuchertribüne sitzen und uns zuhören – oder auch nicht, wie Sie – wären froh, wenn Sie auch nur ein PDF eines Lehrmittels hätten. Ein PDF eines Lehrmittels im Rucksack, auch wenn das nicht pädagogisch sinnvoll digitalisiert ist, ist bedeutend leichter als ein Buch. Und dem Schülerrücken ist es völlig egal, ob das pädagogisch sinnvoll digitalisiert ist oder nicht.

Aber dass die Regierung uns natürlich die Antwort gibt, das Problem von digitalisierten Lehrmitteln, v.a. PDFs, seien die Verträge mit den Partnern, das war auch klar. Denn dort liegt genau das Problem, das haben wir auch schon erkannt. Es ist uns schon klar, dass man die Urheberrechtsfrage zuerst lösen muss, aber wer von diesen Schülerinnen und Schülern kauft heute noch ein Buch ohne ein PDF oder eine digitalisierte Ausgabe dazu? Es heisst nicht, dass das nicht gut ist, wenn Sie das noch tun. Ich befürworte das, ich bin Fan einer Buchhandlung in St.Gallen. Aber wenn ich das Buch mitnehmen will, ist es einfach leichter mit einem PDF oder einer analogen digitalen Anwendung. Aus diesem Grund stellen wir wahrscheinlich zu Recht die Frage, ob der Kanton St.Gallen im Jahr 2018 nicht doch Bücher kaufen sollte, welche auch das Recht auf Digitalisierung beinhalten.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2018