Geschäft: Steinbock-Kolonie im Speergebiet darf nicht aussterben

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.17.29
TitelSteinbock-Kolonie im Speergebiet darf nicht aussterben
ArtKR Interpellation
ThemaFinanzen, Regalien, Unternehmungen, Feuerschutz
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung25.4.2017
Abschluss20.9.2017
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 30. Mai 2017
VorstossWortlaut vom 25. April 2017
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2017Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Wir bedauern ausserordentlich, dass die Regierung nicht den Mut hat und nicht willens ist, in unser Sperrgebiet Steinböcke umzusiedeln. Wenn sie das, wie ihre Vorgänger, ebenso mit viel Engagement getan hätten, wäre das begrüssenswert und hervorragend.

Die Aussage der Regierung, dass mehrere Aussetzungen beiderlei Geschlechts stattgefunden haben, ist nicht zutreffend. Im Gegensatz zum Churfirsten-Gebiet sind im Speer-Gebiet nur vereinzelte Aussetzungen vorgenommen worden. Der Aufbau der Wildkolonie war die Durchwanderung von zwei Steinböcken im Jahr 1984. Die damalige Jagdverwaltung und der zuständige Regierungsrat haben sich damals mit viel Herzblut für den Aufbau einer Steinwildkolonie auch im Speer-Gebiet eingesetzt. Die erste Aussetzung erfolgte im Jahr 1993, gesichtet wurden zwölf Exemplare, ein Älpler aus dem Gebiet spricht gar von 17 Tieren.

Also Beobachtungen haben gezeigt, dass sich der Lebensraum sehr wohl eignet. Das Steinwild hat sich wohl gefühlt. Der Rückgang des Bestandes liegt nicht am ungeeigneten Lebensraum, was die zu Beginn erfreuliche Entwicklung des Bestandes eindrücklich aufzeigt. Es sind auch keine plausiblen Gründe feststellbar.

Die Regierung setzt heute wohl die Priorität auf die Grossraubtiere Luchs, Wolf und Bär, und da müssen sich alle anderen Wildarten unterordnen. Die Regierung verkennt die Situation. Wir haben im Kanton mit 32 Tieren eine Überpopulation an Luchsen. Zur Lösung solch regionaler Unterschiede sieht das Konzept «Luchs Schweiz» die regionale Senkung hoher Luchsbestände vor. So hat der Bundesrat bereits im Jahr 2009 erkannt erkannt, dass Regionen mit hohem Luchsbestand potentielle Konfliktherden (Konfliktherde ?? 12.39.52) darstellen. Deshalb wird allen betroffenen Kantonen und Regionen das entsprechende Gehör gewährt. In den Kantonen Solothurn und Waadt wurden Bewilligungen für die Entnahme, seien es Umsiedlungen oder Tötungen, erteilt, weil dadurch der regionale Luchsbestand nicht gefährdet wurde.

Es Leben immer noch Steinböcken Speer-Gebiet. Sofern einige gesunde Geissen umgesiedelt und entsprechende Massnahmen zur Reduktion des Luchsbestandes getroffen würden, wäre der Erhalt der Kolonie im Speer-Gebiet durchaus noch möglich. Bewilligungen in Konfliktherden sind gemäss «Luchs Konzept Schweiz» bereits heute möglich. Man müsste nicht bis zur Teilrevision des eidgenössischen Jagdgesetzes zuwarten.

Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Es ist noch nicht zu spät. Handeln Sie jetzt in der Regierung und lassen sie sich von ihren Vorgängern und deren seinerzeitigem Engagement leiten und motivieren.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. September 2017