legt ihre Interessen als Vorstandsmitglied des Verbandes CURAVIVA (Verband der Betagten- und Pflegeheime im Kanton St.Gallen) und als Stadträtin von Wil offen und ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.
Als Stadträtin bin ich selber für zwei Alters- und Pflegeheime mitverantwortlich und spreche deshalb auch aus der Praxis. Ich danke der Regierung für die Beantwortung der Fragen, allerdings sind diese nur teilweise beantwortet. Die Regierung beruft sich in ihrer Antwort insbesondere bei der Lehrmittelwahl auf die Freiheit der Schulen. Das heisst aber nicht, dass jede Schule nun selber ein eigenes Lehrmittel erarbeiten soll, denn genau dies wird als Doppelspurigkeit kritisiert. In der Antwort werden die Kosten mit 40'000 Franken beziffert, die für die Entwicklung des Lehrmittels aufgewendet werden müssen. Weiters heisst es, dass die Betriebe - also die Alters- und Pflegeheime oder auch die Spitäler - diese Lehrmittel dann kostenlos bekämen. Aber auch das wird ja trotz allem etwas kosten, und diese Zahlen werden nicht aufgeführt. Ebenso wenig beziffert werden die Kosten für die Einführung der Praxis ins neue Lehrmittel. Es scheint, dass der Regierung die Ausbildungsbedürfnisse der Praxis in den Betagten- und Pflegeheimen nicht allzu sehr am Herzen liegt. Ich erinnere hier an die Motion zur finanziellen Unterstützung von Ausbildungsplätzen in diesem Bereich, die verneint wurde. Diese Motion - die Ausbildung von Fachangestellten Gesundheit (FAGE) und die Ausbildung von Fachangestellten Betreuung - wurde am Montag behandelt. In der Antwort werden die Probleme und die Doppelspurigkeit etwas vernebelt. Es ist bedauerlich, dass parallel ein zweites Lehrmittel erarbeitet wird. Auch Curaviva und die Organisation der Arbeitswelt (ODA) sind vorstellig geworden, wurden aber leider nicht gehört. Vielleicht ist auch keine intensivere Zusammenarbeit gewünscht. Nun besteht eine Situation, die viel Geld und Zeit kostet. Es ist schade, dass Praxis und Ausbildung mit verschiedenen Lehrmitteln arbeiten, auch wenn diese Tatsache zu akzeptieren ist. Es ist auch nachvollziehbar, dass sich die Regierung nicht in das operative Geschäft einmischen will. Ich erwarte aber trotzdem, dass nicht unnötig Ressourcen verschleudert werden.