Geschäft: Förderung der Alternativmedizin in den Spitälern

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer43.09.01
TitelFörderung der Alternativmedizin in den Spitälern
ArtKR Postulat
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungGesundheitsdepartement
Eröffnung17.2.2009
Abschluss20.4.2009
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 17. Februar 2009
AntragAntrag der Regierung vom 31. März 2009
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
20.4.2009Eintreten32Zustimmung62Ablehnung26
Statements
DatumTypWortlautSession
20.4.2009Wortmeldung

(im Namen der SVP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

In der Antwort der Regierung steht, die Alternativmedizin sei weder wirksam, zweckmässig noch wirtschaftlich. Anwendungen mit ungeeigneten oder unwirksamen schulmedizinischen Medikamenten kommen leider oft vor. Sind denn Nebenwirkungen, z.B. Allergien oder andere zerstörerische Folgen, harmlos? Alternativmedizin kann teure Markenprodukte und Grosskonzerne ersetzen und unnötige Medikation oder chirurgische Eingriffe vermeiden helfen. Statt schulmedizinische Eingriffe, die den Patienten sehr belasten und unnötig schwächen, sollten stattdessen die Selbstheilkräfte des Körpers nachhaltig gestärkt werden, die Lebensqualität erhöht und das Wohlbefinden gesteigert werden. Es ist höchste Zeit, dass wir uns an unsere hervorragenden, z.T. altüberlieferten und längst bekannten Erfahrungen an natürlichen Heilmitteln und Therapien zurückbesinnen, zumal unsere Gesundheitskosten explodieren, nicht zuletzt wegen teuren Medikamenten und Therapien. Die Menschen wurden auch schon früher krank und wieder geheilt, mit Krankheiten kämpften schon unsere Vorfahren. Komplementär- und Schulmedizin ergänzen sich: sanfte alternative Anwendungen, wenn immer möglich; schulmedizinische Eingriffe, wenn unbedingt nötig anwenden. Ich freue mich auf unser kantonseigenes komplementärmedizinisches Zentrum in Wattwil, wo u.a. auch Pflanzenheilkunde und viele andere sanfte und kostengünstige Anwendungen gelernt werden können. Ich erwarte, dass Sie, Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann, die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkantonen suchen. «St.Gallen kann es...» Ihre Selbstzufriedenheit bringt niemanden weiter. Erstellen Sie diesen Bericht, machen Sie uns Vorschläge und stellen Sie uns vor die Wahl. Durchleuchten Sie unser kantonales Gesundheitswesen. Ich bin sicher, Sie werden sehr viel Sparpotenzial finden, denn leider ist nicht alles nur zugunsten der Patienten.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009
20.4.2009Wortmeldung

(im Namen der SVP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Ich mache mir zweifach Sorgen: Erstens über die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, insbesondere über den Zustand der Krankenkassen. Es darf keine Finanzkrise geben, die Risiken müssen wir in aller Form abwenden. Zweitens macht mir die Ethik in der Medizin Sorgen. Wir bekämpfen im Gesundheitswesen oft nur Symptome, nicht die Ursachen. Wir operieren und amputieren zu schnell oder versuchen es mit der chemischen Keule. Dem kranken Körper wird zu wenig Zeit gegeben, sich zu erholen. Keineswegs möchte ich unseren Schulärzten Unrecht tun, im Gegenteil. Ihre Arbeit ist sehr wertvoll. Es ist mir auch bewusst, dass in der Unfallbehandlung keine Alternative Medizin möglich ist. Vergessen haben wir aber den Menschen als Gesamtheit - Körper und Seele - und seine eigenen Heilungskräfte nach einer Krankheit oder einem Unfall. Am 17. Mai 2009 stimmen wir auf Bundesebene über die Wiederaufnahme der Komplementärmedizin in die Grundversicherung ab, aus heutiger Optik dürfte diese Abstimmung angenommen werden, somit liegt unser Vorstoss auf der richtigen Schiene.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009
20.4.2009Wortmeldung

Auf die Motion ist nicht einzutreten.

Ja, «St.Gallen kann es...» und St.Gallen legt Wert auf Qualität und auf Wirtschaftlichkeit. Wir sind verpflichtet, der Patientin und dem Patienten Qualität anbieten zu können. Wir wollen nicht in Konkurrenz treten mit Alternativ- oder Komplementärmedizin. Sie haben auf dem roten Blatt gelesen, dass bereits viele Angebote in den Spitälern und in den Spitalregionen gemacht werden, da brauchen wir das Gesundheitswesen nicht zu durchleuchten, denn wir kennen unsere Angebote. Gerade in der Spitalregion IV ist jetzt neu ein Projekt «Phytotherapie» angelaufen. Man möchte herausfinden, welche Wirkung und welche Effizienz diese Komplementärmedizin in Kooperation und in der Vernetztheit mit der Schulmedizin bringen kann oder bringen soll. Es ist so, dass im Moment die Komplementärmedizin oder Alternativmedizin nicht bezahlt wird, und ich möchte Sie einfach bitten, diesbezüglich zu überlegen, wie Sie dieses Angebot bezahlen möchten. Dazu brauchen wir finanzielle Mittel, und die haben wir nicht zur Verfügung, weil die obligatorische Krankenkassenversicherung diese Angebote nicht zahlt. Werden die Angebote nicht bezahlt, dann muss entweder der Kanton die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, oder die Patientin oder der Patient müssen dafür selber finanziell aufkommen. Die meisten Patientinnen und Patienten nehmen Komplementärmedizin zusätzlich zur Alternativmedizin in Anspruch, und nicht entweder/oder.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009
20.4.2009Wortmeldung

(im Namen der SP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Für die SP-Fraktion ist es wichtig, dass die Komplementärmedizin an den St.Galler Spitälern mehr Bedeutung erhält. Wir können nachvollziehen, dass nicht ganze Abteilungen für Komplementärmedizin geschaffen werden sollen, deshalb geht unser Antrag - den wir in der Spezialdiskussion stellen werden - in eine andere Richtung. Die SP-Fraktion will die Komplementärmedizin fördern. Wir unterstützen die Vorlage zur Komplementärmedizin, über die wir am 17. Mai 2009 befinden werden.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009
20.4.2009Wortmeldung

Ratspräsident: Die Regierung beantragt Nichteintreten.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. April 2009