Geschäft: Mangel an Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen im Kanton St.Gallen

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.15.03
TitelMangel an Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen im Kanton St.Gallen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung23.2.2015
Abschluss2.12.2015
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 28. April 2015
VorstossWortlaut vom 23. Februar 2015
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person5.8.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
2.12.2015Wortmeldung

ist mit der Antwort teilweise zufrieden.

lch danke der Regierung für die Beantwortung meiner lnterpellation. Positiv nehme ich zur Kenntnis, dass auch die Regierung seit Jahren einen Mangel an ausgebildeten Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen feststellt. lm Klartext heisst dies, dass jede vierte Stelle in diesem Bereiche durch eine Lehrperson besetzt ist, welche nicht die entsprechende Ausbildung besitzt. Positiv stehe ich dem vierjährigen Pilotprojekt der Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und der Pädagogischen Hoschule St.Gallen (PHSG) gegenüber in Kooperation einen Masterstudienlehrgang in Schulischer Heilpädagogik (SHP) in Rorschach anzubieten. Die hohe Anmeldezahl spricht eine deutliche Sprache, aber 60 Prozent mussten abgewiesen werden.

Unverständlich für mich ist die Plafonierung der Studienplätze, was einem Numerus clausus gleichkommt. Ein solcher Schritt kann zwar erlaubt sein, jedoch ist ein solches Vorgehen erstens nicht sachdienlich und zweitens entspricht es nicht der Bolognareform. Jeder und jede Studierende kann die Studienrichtung selber wählen und der Markt muss spielen. Es kann doch nicht sein, dass für eine Berufsgruppe, bei der seit zwei Jahrzehnten ein Mangel festgestellt wird, vom Kanton nur eine beschränkte Zahl von Studienplätzen zur Verfügung steht. lch frage mich, warum wird der Pilotversuch mit Masterstudienlehrgang nicht jährlich angeboten? Diese absichtswilligen Studierenden werden also auf zwei Jahre vertröstet. Dies ist meines Erachtens eine sehr fragwürdige Strategie der Regierung, wenn der Mangel eindeutig festgestellt wird.

lch zitiere aus der Antwort der Regierung: «Der Beruf SHP ist anspruchsvoll und geniesst in der Öffentlichkeit nicht den Ruf, der ihm zustehen würde.» In vielen Schulgemeinden wurden beim Berufsauftrag die Rahmenbedingungen für diese Lehrpersonen in der ISF im Vergleich zum alten Modell verschlechtert. Hier spielt die hochgelobte Flexibilisierung nicht, obwohl die Argumente glasklar vorliegen. Der Fokus dieser Bildungsverantwortlichen liegt leider ausschliesslich bei den Finanzen und nicht bei der Qualität und den fachlichen Ressourcen von Lehrpersonen.

lch bin mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden, vermisse aber eine klare Absicht der Regierung, dem Mangel an SHP aktiv begegnen zu können.

Session des Kantonsrates vom 30. November bis 2. Dezember 2015