Geschäft: Einkaufstourismus als Totengräber des einheimischen Gewerbes? (Titel der Antwort: Einkaufstourismus zulasten des heimischen Gewerbes)

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.17.28
TitelEinkaufstourismus als Totengräber des einheimischen Gewerbes? (Titel der Antwort: Einkaufstourismus zulasten des heimischen Gewerbes)
ArtKR Interpellation
ThemaArbeit und Gewerbe
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung25.4.2017
Abschluss20.9.2017
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 4. Juli 2017
VorstossWortlaut vom 25. April 2017
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person21.11.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2017Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Regierung erklärt in ihrer Antwort zu unseren Fragen ausserordentlich wortreich was wir alle schon wissen, nämlich dass der Einkaufstourismus in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Ebenso, dass aufgrund des Online-Handels das Gewerbe und der Detailhandel zusätzlich unter Druck gekommen sind. Marktanteile und Arbeitsplätze gehen somit verloren.

Auf die Frage, was die Regierung zu unternehmen gedenke, um das Gewerbe und den Detailhandel in ihren Bemühungen zu unterstützen, die Kundschaft zurückzugewinnen, werden mit Allgemeinplätzen bedient. Konkrete Angaben fehlen und der Problematik der systematischen Parkplatzbewirtschaftung weicht die Regierung konsequent aus.

Vielmehr macht sie klar, dass für sie die Raum- und Verkehrsplanung im Vordergrund steht. Ebenso Massnahmen zur Lenkungswirkung bzw. Verkehrsbehinderung. Diese Haltung ist völlig unverständlich.

Auch zeigt sie, dass man offensichtlich die Augen vor der Tatsachen verschliesst, dass beispielsweise Einkaufszentren im Kanton Thurgau, die nahe an der St.Galler Kantonsgrenze sind, grossen Zulauf haben. Die dort vorhandenen Gratisplätze sind einer der Gründe dafür, während in den St.Galler Nachbargemeinden die Läden immer schlechter frequentiert sind. Es dürfte wohl auch kein Zufall sein, dass inländische Grossverteiler und deutsche Discounter neue Läden oft nahe der Kantonsgrenze, aber nicht auf dem St.Galler Kantonsgebiet bauen. Offensichtlich sind die Rahmenbedingungen für sie dort besser als bei uns. Damit entgehen uns aber auch Steuergelder, denn diese Neubauten mit ihrem grosszügigen Parkplätzen werden wohl noch mehr St.Gallerinnen und St.Galler dazu bringen, ausserhalb des Kantons einzukaufen.

Das Fazit, das wir aus den Antworten der Regierung ziehen müssen, ist Folgendes: Die Regierung erklärt sich ausserstande das einheimische Gewerbe in irgendeiner konkreten Form in seinen Bemühungen zu unterstützen, der Abwanderung der Kundschaft ins nahe Ausland etwas entgegenzusetzen. Dass die Abwanderung aber nicht nur nach Konstanz oder nach Bregenz stattfindet, sondern auch in die Nachbarkantone, die offensichtlich bessere Rahmenbedingungen bieten, das scheint der Regierung nicht bekannt zu sein.

Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. September 2017