Geschäft: Konkordat über private Sicherheitsdienstleistungen (KÜPS)

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.17.30
TitelKonkordat über private Sicherheitsdienstleistungen (KÜPS)
ArtKR Interpellation
ThemaLandesverteidigung, Sicherheit und Ordnung
FederführungSicherheits- und Justizdepartement
Eröffnung25.4.2017
Abschluss28.11.2017
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 25. April 2017
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 5. September 2017
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
28.11.2017Wortmeldung

Regierungspräsident: Von meiner Seite her noch eine kleine Ergänzung: Ich teile die Einschätzung von Götte-Tübach, dass es ausserordentlich bedauernswert, dass es leider Gottes nicht möglich ist, dass sich die Kantone in dieser Fragestellung zusammenraufen und gemeinsam eine Lösungen diese Sicherheitsdienstleister finden. Für den Föderalismus ist das nicht gerade eine spezielle Auszeichnung, wenn die Kantone nicht in der Lage sind, eine derartige Aufgabe wirklich über ein Konkordat zu lösen. Ich bedaure dies ausserordentlich. Wir haben tatsächlich alles daran gesetzt, unseren Beitrag zu leisten, dass das zum Fliegen kommt. Leider war das nicht möglich. Der Kanton St.Gallen hat zwar über mich und zum Teil auch über die Kantonspolizei Manpower investiert. Die eigentlichen Kosten sind aber natürlich von sämtlichen Konkordatskantonen zu tragen.

Das Hauptproblem in diesem Thema ist, dass Bern und Zürich aus Gründen, die man im Zeitpunkt, als man dieses Konkordat gründete, noch nicht kannte, auf einmal nicht mehr mitmachen wollen. Und wenn die zwei grössten Kantone in einem solchen System nicht mitwirken, dann kann es nicht funktionieren. Das ist der Grund, wieso jetzt leider die Inkraftsetzung ausgesetzt wurde. Das hat also nichts damit zu tun, das hat jetzt teilweise etwas durchgeschimmert, dass der Sozialdemokrat diese Aufgabe seiner sozialdemokratischen Nationalrätin übertragen hat – überhaupt nicht. Ich bedaure sehr, dass wir das nicht selber schaffen, aber wenn die Kantone nicht in der Lage sind, Aufgaben, die sie eigentlich selber lösen können, tatsächlich auch umzusetzen, dann kommt unweigerlich der Ruf, das auf Bundesebene zu tun. Das wäre hier nicht notwendig gewesen, wird jetzt aber wahrscheinlich, wenn auch erst mittel- bis langfristig, Bundesmühlen mahlen noch etwas langsamer als kantonale Mühlen, dann wohl die Antwort auf diese sehr unbefriedigende Situation sein.

Session des Kantonsrates vom 27. und 28. November 2017
28.11.2017Wortmeldung

legt seine Interessen als Präsident des Verbands Ostschweizerischer Sicherheitsunternehmen (VOSU) offen.

Der Interpellant ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Ich bedanke mich bei der Regierung und bin froh, dass zumindest ein Mitglied der Regierung und somit auch der Richtige noch anwesend ist und ich kurz zur Antwort Stellung nehmen darf.

Vor mehr als sieben Jahren war es Willens der KKJPD ein Konkordat für diese privaten Sicherheitsdienstleistungen (KÜPS) einzuführen, dass war explizit im Kanton St.Gallen relativ schnell auf offene Ohren gestossen und vor über fünf Jahren hat dieses Parlament diesem Konkordat zugestimmt und dann ging das lange Warten los. Man hat angesagt, dass die Inkraftsetzung nach Vollzug der Bedingung, die es dazu braucht, per 1. Januar 2016 stattfinden sollte. Man hat irgendwann wieder einmal gemerkt, dass man auf den 1. Januar 2016 nicht parat ist mit der Einführung und das um ein Jahr auf 1. Januar 2017 verschoben. Und sage und schreibe zwei, drei Wochen bevor die Inkraftsetzung stattfinden sollte, hat man festgestellt, dass da noch verschiedene weitere Baustellen offen sind und das Konkordat nicht wie geplant nach über sieben Jahren in Kraft geht. Somit haben immer noch das alte System. Jeder Kanton macht irgendetwas in diesem Bereich der privaten Sicherheitsdienstleistungen. Ich bin froh, dass der Kanton St.Gallen hier eine ordentliches System und nicht irgendwo direkt Problem hat. Der Kanton St.Gallen war aber in dieser ganzen KÜPS-Frage im Fokus, weil das KÜPS-Präsidium bei unserem Regierungsrat und Vorsitzenden des Sicherheits- und Justizdepartementes liegt und somit auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dieser Thematik vielmehr im Fokus standen, wie das in anderen Kantonen war.

Nun haben wir die Antwort erhalten, dass wir auf die eidgenössischen möglichen gesetzlichen Anpassungen warten. Wir warten hier konkret auf eine Motion Sailer-Wildhaus-Alt St.Johann / Graf (??), Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Ob sie national die gleichen Interessen vertritt, wie das damals unsere Regierungsrätin und damalige Vorsteherin des Kaki-JPD, heutige Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter hatte, das wird sich zeigen. Mir bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann irgendeine vernünftige Lösung passiert. Und mir bleibt weiter zu hoffen, dass der Kanton St.Gallen. der sich in dieser Thematik sehr engagiert hat, nicht schlussendlich noch die Rechnung bezahlen muss mit Aufwänden, die wir für andere Kantone, die schlussendlich nicht mitmachen wollten, leisten müssen.

Somit bedanke ich mich nochmals, für die Beantwortung dieser Frage. Ich bin teilweise zufrieden. Mit der Beantwortung bin ich ganz zufrieden, aber mit dem Resultat um das KÜPS kann ich nicht zufrieden sein. Darum bin ich in der Summe teilweise zufrieden und wir werden das genauestens weiter verfolgen.

Session des Kantonsrates vom 27. und 28. November 2017