Geschäft: Kantonsschule Wattwil - zwei Standorte prüfen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.18.62
TitelKantonsschule Wattwil - zwei Standorte prüfen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBau- und Umweltdepartement
Eröffnung12.6.2018
Abschluss27.11.2018
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 6. November 2018
VorstossWortlaut vom 12. Juni 2018
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person8.10.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
27.11.2018Wortmeldung

legt seine Interessen als ehemaliger Schüler der Kantonsschule Wattwil sowie als Stadtrat und Schulrat Rapperswil-Jona offen. Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Unsere Anfrage lautete «Kantonsschule Wattwil - zwei Standorte prüfen». Wir wissen sehr genau, was die Kantonsschule Wattwil für die Region Toggenburg bedeutet und genau aus diesem Grund ging es bei der Interpellation um die Überprüfung einer Zwei-Standortvariante, sozusagen als Brückenschlag.

Die Antworten vermögen leider nicht zu überzeugen, weil sie auf viel Hoffnung basieren, nicht aber auf Fakten. Die Ausführungen zur Schülerdemografie sind in keiner Weise stichhaltig. Ich erinnere an die Tatsache, dass heute von 700 Schülerinnen und Schülern 74 Prozent aus dem Linthgebiet stammen, davon 41 Prozent aus Rapperswil-Jona. Der Anteil der Schüler aus dem Linthgebiet wird gemäss demografischen Daten weiter zunehmen. Dass die tiefe Belegung der Kantonsschule mit Schülerinnen und Schülern aus dem Toggenburg durch Förderungsmassnahmen für talentierte und willige Jugendliche, wie es in der Antwort heisst, spürbar eingedämmt werden kann, ist zwar gut gemeint, letztlich aber Wunschdenken. Wahrscheinlich ist es viel mehr, dass die Maturitätsquote im zunehmend städtischen Gebiet auch weiterhin zunehmen wird. Dass die Nähe zur Schule zum Gros ihrer Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Faktor ist, betont interessanterweise auch die Antwort: «Die Erfahrung zeigt, dass Schülerinnen und Schüler fast ausnahmslos jene Schule favorisieren, die für sie mit dem kürzesten Schulweg verbunden ist.» Eine neue Kantonsschule soll deshalb mit Weitblick und bedürfnisgerecht und nicht überwiegend aus regionalpolitischer Überlegung gebaut werden.

Die regierungsrätlichen Überlegungen zur Zwei-Standortidee muten umständlich und verwirrend an. Der Regierungsrat gewichtet die Nachteile stärker als die Vorteile eines Kompromisses, welche dem Bildungsstandort Rapperswil-Jona und der Mehrheit der Mittelschülerinnen und -schülern zugute gekommen wären.

Die regierungsrätlichen Ausführungen zur Kostenfrage sind äusserst vage. Allerdings entsteht der Eindruck, dass in Wattwil dank des geplanten Schulcampus eine kostenoptimierte Lösung favorisiert werden soll. Die Regierung geht allerdings kaum auf die Möglichkeit ein, dass auch in Rapperswil-Jona ein Schulcampus zusammen mit dem neuen BWZ möglich wäre, so dass Infrastruktur, wie Anlagen, Mensa, Aula, Bibliothek und Mehrzweckräume ebenfalls gemeinsam genutzt werden könnten. Bereits zur Verfügung stehen notabene die nahe gelegenen Sportanlagen im Grünfeld, Jona, welche schon heute durch Schülerinnen und Schüler des BWZ genutzt werden.

Zusammenfassend kommen die Interpellanten gerade aufgrund der jüngsten Schülerzahlen zum Schluss, dass die Zwei-Standortfrage nochmals im Rahmen der vorberatenden Kommission geprüft werden sollte.

Session des Kantonsrates vom 26. bis 28. November 2018