Geschäft: Radikaler Abbau des Service Public in den Randregionen?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.17.09
TitelRadikaler Abbau des Service Public in den Randregionen?
ArtKR Interpellation
ThemaGrundlagen und Organisation
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung21.2.2017
Abschluss25.4.2017
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 7. März 2017
VorstossWortlaut vom 21. Februar 2017
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person3.12.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
25.4.2017Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Dass die Post in den vergangenen Jahren bereits sehr viele Poststellen geschossen hat, ist bekannt. Weitere Streichungen sind jedoch geplant. Nach mir bekannten Informationen sollte für unser Kanton aktuell eine Liste vorliegen, welche Ortschaften betroffen sind.

Allerdings ist diese Listenveröffentlichung vorerst auf Herbst verschoben worden.

Die Regierung steckt anhand ihrer Beantwortung im Dilemma. Einerseits will sie eine gute Versorgung im ganzen Kanton, andererseits akzeptiert sie die wirtschaftlichen Aspekte der Post.

Eine postalische Grundversorgung, welche der Regierung erfreulicherweise ein zentrales Anliegen ist, ist wichtig. Diese Versorgung ist vor allem für alle Kantonsteile bedeutsam.

Leider wurden aber die Poststellen teils ersatzlos gestrichen. Die angedeutete Grundversorgung im Sinne von Agenturen ist nicht immer ideal. Die Agenturen haben ein stark beschränktes Angebot, die benötigten Mittel und Dienstleistungen sind eben nicht nur eine

Brief- und Paketaufgabestelle. Einziger Vorteil: Öffnungszeiten.

Die Leitragenden des Abbaus werden die Landbevölkerung, die ältere Generation sowie wenig mobile Menschen sein. Ja, es gibt noch Personen welche mit dem «Postbüechli» einzahlen gehen und auch eine gewisse Beratung am Schalter wahrnehmen. Es sind aber auch die KMU-Betriebe, welche von der Schliessung betroffen sind.

Es ist erfreulich, dass die Post ein «Dialogverfahren» führen will, aber sind wir einmal ehrlich, die Vergangenheit hat es gezeigt, wenn ökonomische Vorteile der Post überwiegen, dann werden Poststellen geschlossen.

Der Vorteil, der ökonomische bzw. ökologische Blödsinn, mit 40 Minunten Autofahrt zur nächsten Post, das ist wirklich kein gangbarer Weg.

ln diesem Sinne ist ein verstärktes Engagement der Regierung, ja über den Dialogweg, mehr als wünschenswert für den ganzen Kanton St.Gallen und dessen Bevölkerung. Sei es die Stadt St.Gallen, das Gebiet von Rorschach oder auch die Randregionen, wie das Toggenburg oder das Sarganserland. Die Post ist ein Betrieb, der vollständig im Eigentum der Eidgenossenscahft und dem Service Public verpflichtet ist.

Apropos Dialog, Herr Regierungsrat, die betroffenen Gemeinden wissen nichts von Ihrem Glück betreffend den Schliessungen.

Session des Kantonsrates vom 24. und 25. April 2017