Geschäft: IT-Bildungsoffensive

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer42.16.03
TitelIT-Bildungsoffensive
ArtKR Motion
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung25.4.2016
Abschluss11.6.2018
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AllgemeinGeänderter Wortlaut vom 20. September 2016
AntragAntrag der Regierung vom 23. August 2016
VorstossWortlaut vom 25. April 2016
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Gremium19.1.2023
1.8.2019Gremium19.1.2023
1.8.2019Gremium19.1.2023
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
20.9.2016Gutheissung mit geändertem Wortlaut gemäss Antrag der Regierung107Zustimmung0Ablehnung13
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2016Wortmeldung

(im Namen der SVP-Fraktion): Die Motion ist gutzuheissen.

Ausnahmsweise muss ich in vielen Belangen dem SP-Votanten Recht geben.

Ich sehe es jedoch etwas differenzierter. Ich denke, es ist hier nicht die Frage von Sparen, sondern es ist eher eine Konzentration, wo setzen wir die zur Verfügung stehenden Mittel ein. Ich glaube, es ist auf einer breiten Fläche anerkannt, dass die IT durchaus das Thema ist, wenn wir das «St.Galler Tagblatt» von gestern sehen: «Die Sorgen der Computerhelden» hat eine ganze Seite gewidmet bekommen. Wir haben hier klar Handlungsbedarf, und wir haben gute Voraussetzungen, denn wir haben eine gute Fachhochschullandschaft, wir haben eine ausgezeichnete Universität, um nur die höchsten Stufen im Bildungsbereich zu erwähnen. Die restlichen Stufen wurden bereits von meinen Vorrednern erwähnt. Ich denke, wir müssen hier die nötigen Mittel bereitstellen.

Ich bin aber im Gegensatz zum SP-Votanten sehr froh, dass hier nicht nur staatliche Gelder fliessen, sondern auch private. Wenn ich voPrivaten spreche, spreche ich von der Wirtschaft, die sich diese Thematik ebenfalls auf die Fahne geschrieben hat, und ich spreche von wirtschafts- und bildungsnahen Stiftungen, die die Problematik oder Thematik auch anerkannt haben. Deshalb denke ich, ist es klar, die Kräfte müssen gebündelt werden, es muss ein klarer Fokus auf den Inhalt dieser IT-Bildungsoffensive gelegt werden. Mit dieser Motion beziehungsweise dem daraus entstehenden gesetzlichen Teil wird hoffentlich die nötige Grundlage geschaffen.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. September 2016
20.9.2016Wortmeldung

Vizeratspräsident, stellt Eintreten auf die Motion fest. Die Regierung beantragt Gutheissung mit geändertem Wortlaut.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. September 2016
20.9.2016Wortmeldung

(im Namen der SP-GRÜ-Fraktion): Die Motion ist gutzuheissen.

Wir stehen vor dramatischen Veränderungen im digitalen Bereich und laufen momentan Gefahr, den globalen Wettstreit zu verlieren. Dabei hat man im Kanton St.Gallen eigentlich schon im Jahre 2001 erkannt, wie wichtig diese IT-Kills in naher Zukunft werden und dafür die Fachstelle Informatik geschaffen. Was gut begann, wurde schnell einmal durch eine bürgerliche Politik ausgebremst, die nicht müde wurde, Gelder in diesem Bereich zu kürzen oder Stellen gar nicht erst zu bewilligen. Von einem Sparmodus in der St.Galler Informatik war immer wieder zu lesen. Aber nicht nur bei der Verwaltung wurde gespart, auch im schulischen Bereich wurden bestehende Angebote reduziert oder abgeschafft. In der Primarschule wurde eine Stunde fächerübergreifendes Lernen gestrichenm, diese Stunde war prädestiniert für digitale Lerninhalte. Weiterbildungsangebote und Abrufkurse für die Lehrerschaft wurden abgebaut, niederschwellige Angebote wie der Compi-Treff ausgedünnt, bei den FMS Klassen wurde die Informatik gestrichen mit der Begründung, dass die Gymnasien ebenfalls keine Informatik hätten. Diese Liste liesse sich beliebig weiterführen und so erstaunt es kaum, dass Google bei der Suche nach Informatik auf der Oberstufe an erster Stelle Bayern und Badenwürttemberg suggeriert. Wie ich schon in der Antwort zu meiner Interpellation sagte, hat die Regierung die Zeichen der Zeit erkannt und selber festgestellt, eine Evaluation im Jahre 2010 hat gezeigt, dass die Schulen technisch gut ausgerüstet sind, dass die Lehrpersonen die Computer aber in erster Linie zur Vorbereitung und zu administrativen Zwecken nutzen und weniger im Unterricht. Kurse auf Sparflamme, Informatik nur als Nebenfach, kein Geld für E-Learning und digitale Lehrmittel – das alles zusammen ist doch ein Paradebeispiel für eine langjährige Vogelstrauss-Politik. Aber auch den Hochschulen und der Wirtschaft blieb der stiefmütterliche Umgang mit der Informatik nicht verborgen, werden sie dort im globalen IT-Wettbewerb täglich daran gemessen, ja, sie investieren sogar Geld um dem Kanton endlich wieder auf die Sprünge zu helfen. Dieser Anreiz hat seine Wirkung offenbar nicht verfehlt, denn plötzlich ist sparen nicht mehr angesagt und SVP-, CVP-GLP- und FDP-Fraktion überbieten sich gegenseitig um einen Fensterplatz in der IT-Bildungsoffensive. Auch wenn die SP-GRÜ-Fraktion nicht als Motionärin aufgeführt ist, begrüssen wir trotzdem alle Parteien im Bildungszug.

Wir sind ebenfalls von der vorgeschlagenen Stossrichtung mehr als angetan und unterstützen den Antrag der Regierung.

Selbstredend ist auch die Frage der Finanzierung für uns kein Problem. Einzig stossender Aspekt ist, dass wir uns durch fremde Geldgeber in eine gewisse Abhängigkeit begeben und damit die Gangart, Orientierung und das Schritttempo fremdgesteuert werden. Das ist aber nicht ganz unverschuldet so gekommen.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. September 2016