Geschäft: Schulbeginn um 07.30 Uhr und früher - schädlich für unsere Kinder (Titel der Antwort: Schulbeginn am Morgen)

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KomiteeKantonsrat
Nummer51.14.59
TitelSchulbeginn um 07.30 Uhr und früher - schädlich für unsere Kinder (Titel der Antwort: Schulbeginn am Morgen)
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung25.11.2014
Abschluss24.2.2015
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 27. Januar 2015
VorstossWortlaut vom 25. November 2014
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
24.2.2015Wortmeldung

Der Interpellant ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Auf der einen Seite bin ich erfreut, dass auch die Regierung den Schulstart als zu früh beurteilt, der im Widerspruch zur physiologischen Entwicklung der Jugendlichen steht. Das teilt meine 33jährige Erfahrung als Lehrkraft und die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die Jugendlichen am frühen Morgen aus dem Tiefschlaf geweckt werden. Kurzfristig führt dies zu Müdigkeit und Unkonzentriertheit; langfristig kann es zu Schulverdruss, Motivationslosigkeit, chronischem Schlafmangel und zu psychischen Störungen führen. Auf der anderen Seite bin ich etwas erstaunt, dass die Regierung das Problem zwar sieht, es aber nicht angehen will. Begründet wird dies mit den Strukturen in den Gemeinden, dem Lehrplan, der Stundentafel, der Spezialzimmer und besonders bemerkenswert, der ausserschulischen Aktivitäten der Kinder, der Fremdbenutzung der Schulräume usw. Hierzu möchte ich aber deutlich hervorheben, dass die Volksschule ist in erster Linie für die Kinder und Jugendlichen da ist und nicht für die Dorfvereine, welche die Turnhalle benutzen wollen, die Lehrpersonen, die in den freien Nachmittag wollen usw. Die Schule ist für die Kinder und Jugendlichen da, deren Bedürfnissen sich eigentlich alles andere mehr oder weniger unterordnen müsste. Das gilt mittel- und langfristig auch für die Strukturen. Natürlich können diese nicht von heute auf morgen angepasst werden kann, aber eine Angleichung an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sollte doch auch hier das Ziel sein.

Wir reden hier nicht von einem Umsturz der Lektionentafel, sondern von einer Entlastung der ersten Morgenlektion. Gerade Wirtschaftsinteressierte sollten doch wissen, dass diese Lektion sehr schlecht investiert ist. Das Kosten-Nutzenverhältnis ist dann schlecht, wenn Schülerinnen und Schüler unkonzentriert und wenig lernbereit sind. Die fünf betroffenen Morgenlektionen kann man mit etwas Willen und Phantasie irgendwo zwischen 08.00 und 17.00 Uhr unterbringen. Von daher erwarte ich etwas Offenheit und Führungswille des Bildungsdepartementes, den Volksschulträgern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie den frühen Schulstart zumindest lindern und abfedern könnten. Mit einer gewissen Anpassung wären die Auswirkungen viel geringer, und es wäre gut möglich, dass die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nur an zwei bis drei und nicht an fünf Tagen in der Woche um 06.00 Uhr aufstehen müssten und schon um 07.15 Uhr Französisch hätten. Ich bin überzeugt, dass die Verantwortlichen der Schulgemeinden für Vor- und Ratschläge des Bildungsdepartementes ein offenes Ohr haben.

Session des Kantonsrates vom 23. bis 25. Februar 2015