Geschäft: Schliessung der Oberstufe in der Sprachheilschule St.Gallen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.14.21
TitelSchliessung der Oberstufe in der Sprachheilschule St.Gallen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung2.6.2014
Abschluss15.9.2014
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 19. August 2014
VorstossWortlaut vom 2. Juni 2014
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person5.8.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
15.9.2014Wortmeldung

Der Interpellant ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Ich sehe in der Schliessung der Oberstufe nicht nur ein Qualitäts- und Angebotsabbau, sondern auch die schulpolitische Ignorierung von Jugendlichen mit einer Sprachbehinderung. Eine Sprachbehinderung ist mit dem Ende der Primarschulzeit nicht abgeschlossen. Pädagogisch finde ich die Haltung sehr fragwürdig, wenn ein Schüler oder eine Schülerin die angepasste individuelle Förderung wie auch die Kontinuität der Schulung vorzeitig unterbrechen muss. Die letzten Schuljahre der Volksschulzeit ermöglichen gerade dieser Schülerschaft einen optimalen Übertritt in die Ausbildung ihres Berufslebens. Dies unterstreicht, dass zur Zeit 37 Jugendliche, plus ein Schüler auf der Warteliste, diese Oberstufe besuchen. Ich stelle die Hypothese auf, dass sich die Oberstufe der Volksschule dieses Spezialisierungsangebot nicht leisten kann und deshalb berufe ich mich auf das Prinzip je intensiver und spezifischer der besondere Bildungsauftrag, desto eher ist die Separation angezeigt. Dies rechtfertigt auch den Erhalt der Oberstufe der Sprachheilschule St.Gallen. Die Regierung des Kantons Luzern hat am 21. Mai 2013 beschlossen ihrem heilpädagogischen Zentrum Hohenrhein neu eine integrierte Sekundarschule definitiv zu führen. Der Kanton Luzern beschliesst und der Kanton St.Gallen schliesst. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Fachstellen diese Streichung der Oberstufe an der Sprachheilschule unterstützen. Ich erkundigte mich bei der Hochschule für Heilpädagogik um entsprechende Dokumente. Diese erhielt ich nicht, mit der Begründung, dass nur der Auftraggeber berechtigt sei, diese zu veröffentlichen. Diese Haltung kann ich nachvollziehen. Ich vermisse jedoch in der Beantwortung der Frage der Regierung die Offenlegung dieser Argumente. Einbindung in die Konzepterarbeitung muss nicht heissen, dass diese mit den politischen Entscheidungen kongruent sind. Ebenfalls verhält es sich so mit dem SBG des Kantons St.Gallen, der ebenfalls in die Projektarbeit eingebunden, jedoch die Schliessung der Sprachheilschule nie thematisiert hat und nie Absichten dazu veröffentlicht hat. Ich wäre eigentlich mit der Antwort der Regierung insofern einverstanden, wenn Regierungsrat Stefan Kölliker hier mir mündlich die Zusage gibt, die Thematik der Oberstufe der Sprachheilschule St.Gallen nochmals im Erziehungsrat zu thematisieren, vertiefter zu analysieren und erst die Entscheidung zu treffen, nach Aussprache mit der Trägerschaft und der Schulleitung. Nach meiner Einschätzung und Wahrnehmung sprechen mehr Argumente für den Erhalt einer Sprachheilschule der Oberstufe in St.Gallen, als für die Schliessung. Mit der Antwort bin ich nicht einverstanden, jedoch mit einer positiven mündlichen Zusage wäre ich versöhnlicher gestimmt.

Session des Kantonsrates vom 15. und 16. September 2014
15.9.2014Wortmeldung

Regierungsrat:

Ja, diese Zusicherung kann ich Ihnen machen. Wir werden, wie das immer üblich ist, die Vernehmlassungsrückmeldung auswerten und gerade auch in dieser Frage werden wir das nochmals genau anschauen. Dann werden wir entsprechend beschliessen, wie wir das Vorsehen definitiv im Konzept. Wir werden das ganz bestimmt nochmals genau anschauen.

Session des Kantonsrates vom 15. und 16. September 2014