Geschäft: Wahl des Präsidenten des Kantonsrates der Amtsdauer 2014/2015 (Junisession 2014)

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer11.14.02
TitelWahl des Präsidenten des Kantonsrates der Amtsdauer 2014/2015 (Junisession 2014)
ArtKR Mutation Wahl
ThemaGrundlagen und Organisation
FederführungStaatskanzlei
Eröffnung13.2.2014
Abschluss3.6.2014
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragWahlvorschlag der FDP-Fraktion vom 2. Juni 2014
Statements
DatumTypWortlautSession
2.6.2014Wortmeldung

Ratspräsident: erklärt Annahme der Wahl.

Sie haben mich zum Kantonsratspräsidenten der Amtsdauer 2014/2015 gewählt. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich. Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, dieses Amt ausführen zu dürfen, den Kantonsrat und dessen Präsidium zu leiten. Ich werde alles daran setzen, dem mir entgegengebrachten Vertrauen gerecht zu werden. Damit erkläre ich die Annahme der Wahl.

Die Wahl zum Kantonsratspräsidenten ist nie das Verdient eines Einzelnen, ohne den Rückhalt der Kolleginnen und Kollegen der Fraktion ist sie nicht möglich. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, der FDP-Fraktion meinen Dank für die Nomination auszusprechen. Sodann ist es mir ein Bedürfnis, meinem Vorgänger im Amt, seit kurzem Alt-Kantonsratspräsident Donat Ledergerber, meinen grossen Respekt auszudrücken. Donat Ledergerber hat uns umsichtig und versiert durch das vergangene Parlamentsjahr geführt, eine klare und eindeutige Ratsleitung sowie korrekte Verfahrensgestaltung und Behandlung der Geschäfte haben sein Präsidialjahr ausgezeichnet. Im Präsidium erlebten wir Donat Ledergerber als kompetenten Präsidenten, der aber auch beim geselligen Teil durchaus zugetan war. Gewiss auch in Ihrem Namen darf ich meinem Vorgänger, dir lieber Donat, für das umsichtige Wirken und Walten herzlich danken. Das Ranking hat gestimmt.

Einen besonderen Dank, Sie erlauben mir das bestimmt, richte ich an meine Gattin Marlene und an unsere Kinder Ramona und Dario, für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. In meinen Dank einschliessen möchte ich auch meine Freunde und Verwandte sowie mein gesamtes Umfeld, das mir immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht. Einen freundlichen Gruss entbiete ich sodann an die Medienschaffenden auf der Medientribüne und an die Gäste auf der Zuschauertribüne.

Ein Präsidialjahr kann nur im Team gelingen. In diesem Sinn möchte ich mich schon heute bei meinen Ratskolleginnen und Ratskollegen, bei der Regierung, dem Parlamentsdienst, der Verwaltung und den Medien für eine gute Zusammenarbeit bedanken. Die musikalische Einlage ist vom Lukashaus in Grabs gestaltet worden. Vielen herzlichen Dank meine Lieben, das war sehr nett. Meiner Heimatgemeinde Grabs danke ich für die Vorbereitsungsarbeiten für das morgige Fest. Stellvertretend für die vielen Beteiligten und die heutige Besuchsdelegation danke ich meinem Freund Rudolf Lippuner sehr herzlich – danke.

Unsere verfügbare Zeit und Energie werden wir stets der Sache widmen. Unser Rat hat grosse Aufgaben vor sich. Ein starker Veränderungsprozess ist im Gange, innere Abläufe und Strukturen müssen ebenso angegangen werden, wie die Repräsentation nach aussen. Die Überprüfung des Kommissionssystems und die Reorganisation der Parlamentsdienste stehen uns bevor. Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen werden. Wir öffnen das Rutenbündel unseres Wappens, machen uns bereit für die zukünftigen Herausforderungen und fügen es angepasst wieder zur Einheit zusammen. Wir leben nach unserer Eidesformel und werden die öffentliche Wohlfahrt nach bestem Wissen und Gewissen fördern. Nach diesen Grundsätzen wollen und werden wir arbeiten. Mit diesen Gedanken möchte ich Sie motivieren, auch weiterhin konstruktive Arbeit für unseren Kanton zu leisten.

Im Leben sind Begegnungen wichtig. Unsere Hauptstadt, mit ihrer stolzen Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz. Unsere Landbevölkerung soll eine gute Beziehung zur Hauptstadt haben, aber auch umgekehrt. Die Stadtbevölkerung soll sich mit dem Land identifizieren, deshalb ist es zwingend, die Bedürfnisse jeweils anderer zu kennen und zu respektieren. Daran müssen wir arbeiten, Land und Leute, St.Gallen kann es. Sowie das Rutenbündel mit acht Stäben eine Einheit bildet, formt der Kanton St.Gallen mit seinen acht Wahlkreisen eine Einheit. Zu diesem Zweck habe ich vor, jeden einzelnen Wahlkreis zu besuchen und dort aktiv den Austausch zu pflegen. An dieser Stelle danke ich unserem Ratskollegen August Wehrli recht herzlich für das Erstellen von diesem Rutenbündel – danke August.

Für das Zusammenleben ist es wichtig, dass wir einander kennen und verstehen. Zu viele kennen nur ihr Quartier, ihr Dorf, ihre Stadt, ihre Region oder ein kleines Fleckchen im Ausland am Meer. Unser Kanton St.Gallen hat interessante Regionen mit vielfältigen Stärken. Ich lade Sie ein, die Vielfalt zu erforschen, zu geniessen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Der Kanton St.Gallen hat in der Standortentwicklung noch brachliegendes Potenzial, das nur genutzt werden muss. Mit unseren spezialisierten Fachhochschulen NTB, HSR, FHS sowie unsere Spitzenuniversität ist der Grundstein dafür gelegt, unsere Jugend kann sich mit einer erstklassigen Ausbildung rüsten. Der Kanton soll sich international als anerkannter, wettbewerbsfähiger Wissensplatz und Produktionsstandort positionieren. Wir vernetzen uns professioneller und zeigen Mut der Ostschweiz ein stärkeres Profil zu verleihen. Der Kanton ist dabei ein starker Partner indem er mitführt und seine Kontakte einbringt. Wir akzeptieren unseren Ringkanton mit seinen Vorzügen, versuchen aber auch dort aufzuholen, wo noch Defizite bestehen. Dass es der Schweiz und dem Kanton St.Gallen besser geht, als vielen europäischen Staaten ist auch auf unsere liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zurückzuführen. Föderalismus, direkte Demokratie und Freiheit zählen zu den Grundpfeilern unseres Wohlstandes. Der Kanton St.Gallen grenzt an zehn Nachbarn, das bringt immer wieder neue Herausforderungen. Die gute Pflege der nachbarschaftlichen Beziehung ist mir ein grosses Anliegen. Im Art. 23 der Kantonsverfassung steht, der Staat setzt sich zum Ziel, die Zusammenarbeit mit anderen Kantonen zu fördern. Es gilt das gegenseitige Verständnis der Bevölkerung auf- und auszubauen. Das werden wir so machen. Als grösster Kanton dürfen wir mit gesundem Selbstvertrauen auf die Ostschweiz stolz sein. Wir gehören zusammen. Unser Lebens- und Arbeitsraum und die durch die Nähe begünstigte Verbundenheit mit anderen Ländern macht uns speziell. Auch Menschen, die stärker auf die Unterstützung anderer angewiesen sind, leisten ihren Beitrag zu unserem Gemeinwesen und erweitern die Vielfalt. Es liegt an diesem Rat, aber auch an jedem von uns, im Dienste des Gemeinsinns das Mögliche beizutragen. Sie spüren, ich bin nicht nur ein freiheitsliebender, fröhlicher Werdenberger, ich bin auch ein stolzer St.Galler und Ostschweizer. Persönlich liegt es mir stark am Herzen, dass sich die Ostschweiz stolz und selbstbewusst auf das Erreichte ist. Aber auch Zuversicht für das Künftige ist am Platz, und diese Zuversicht soll mindestens in das Jahr 2027 reichen, bis zur Landesausstellung, selbstverständlich hier in der Ostschweiz.

So möchte ich Sie jetzt einladen, gemeinsam an unserer Tagesordnung weiterzuarbeiten.

Session des Kantonsrates vom 2. bis 4. Juni 2014