Geschäft: Bedenkliches Stadt-Land-Gefälle im Kanton St.Gallen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.13.28
TitelBedenkliches Stadt-Land-Gefälle im Kanton St.Gallen
ArtKR Interpellation
ThemaArbeit und Gewerbe
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung5.6.2013
Abschluss16.9.2013
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 5. Juni 2013
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 2. Juli 2013
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person8.10.2024
1.8.2019Person22.8.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
16.9.2013Wortmeldung

Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Ziel der Interpellation war es, bei Regierung und Rat das Bewusstsein für das real existierende und durch die Geografie des Kantons begünstigte Stadt-Land-Gefälle im Kanton St.Gallen zu schärfen. Ziel war es nicht, eine Neiddebatte auszulösen oder der Stadt bzw. Agglomeration St.Gallen Mittel zu entziehen. Die Kantonshauptstadt mit ihrer reichen Geschichte, mit ihrer Universität und ihren Hochschulen, mit Kantonsspital und dem grossartigen kulturellen Leben findet das Gefallen und die Sympathie vieler Bewohner, auch in den Regionen. Andererseits ist es erfreulich, dass auch Mitglieder des Kantonsrates aus der Agglomeration St.Gallen die Interpellation mit unterschrieben haben. Das Städteranking von Wüst & Partner gab den Anlass zur Interpellation. Wie die Regierung in ihrer Antwort richtig schreibt sind solche Rankings interessant hängen jedoch immer von den gewählten Bewertungskriterien und deren Gewichtung ab und dürfen nicht überbewertet werden. Gleichwohl ist das Ergebnis dieses Rankings durchaus mit anderen grossen und seriösen Studien vergleichbar und entspricht auch dem gefühlten Erleben vieler Menschen in den Regionen, dass im Kanton St. Gallen ein bedenkliches Stadt-Land-Gefälle tatsächlich besteht. Auch die Regierung hat das Problem erkannt was sich ja im Bericht über Wirtschaftsregionen mit stark unterschiedlicher Entwicklung vom 12. August 2008 zeigt. Diesbezügliche Ursachen und Ausprägungen wurden benannt. Auch hier führt die Liste der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit die Region St.Gallen an und auch die Region Zürichsee-Linth ist günstig positioniert, was sich mit dem Ranking von Wüst & Partner deckt. Regionen mit schwächeren Standort- und Leistungsmerkmalen sind und bleiben vorerst das Toggenburg und das Sarganserland. Es geht uns nicht darum, nun zu einem bestimmten aktuellen Geschäft Forderungen zu stellen. Wir bitten aber und hoffen, dass bei der Tätigkeit in Regierung und Rat vermehrt das Augenmerk gerichtet wird auf ein ausgeglichenes Engagement über den ganzen Kanton hinweg, auf eine faire Verteilung der Ressourcen, beispielsweise aus dem Lotteriefond, so dass unser Kanton einen guten, gemeinsamen Weg in die Zukunft findet. Es wäre gefährlich, wenn sich einige Regionen vor allen Dingen beschäftigen mit ihrem Gedeihen, mit einem Ausbau von Verkehr, kulturellem Leben, Gesundheitsinfrastruktur und Bildungseinrichtungen, während sich andere Regionen in einem dauernden Abwehrkampf gegen Schliessungen und Verlagerungen befinden.

Session des Kantonsrates vom 16. bis 18. September 2013