Geschäft: Kantonsschule für das Linthgebiet?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.13.31
TitelKantonsschule für das Linthgebiet?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung5.6.2013
Abschluss16.9.2013
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 5. Juni 2013
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 2. Juli 2013
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person21.11.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person24.10.2024
1.8.2019Person24.10.2024
1.8.2019Person24.10.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
16.9.2013Wortmeldung

Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Interpellanten aus allen fünf Fraktionen haben die Regierung um eine saubere Auslegeordnung in Sachen Kantonsschullandschaft Toggenburg-Linth gebeten. Das Bildungsdepartement hat klar gemacht, dass es zu einer solchen Auslegeordnung nicht bereit ist. Ein zweiter Kanti-Standort dränge sich nicht auf, und die Kanti in Wattwil müsse zwar durch einen Neubau ersetzt werden, doch eine Prüfung von geeigneten Standorten ausserhalb Wattwils komme nicht in Frage. Diese Antwort hat im Linthgebiet grosses Erstaunen ausgelöst. Auch das Linthgebiet darf erwarten, vom fernen St.GalIen fair behandelt zu werden. Bereits heute stellt das Linthgebiet mehr als zwei Drittel der Schüler der Kanti Wattwil - Tendenz steigend. Näher gelegene Alternativen wie die Kanti in Pfäffikon sind zwar interessiert an Schülern aus dem Linthgebiet, doch der Kanton St.Gallen hält daran fest, dass die Linthgebieter Schüler die Kanti in Wattwil zu füllen haben. Das Toggenburg schickt seinerseits einen Viertel seiner eigenen Schüler nicht nach Wattwil, sondern nach Wil. Das Linthgebiet ist die einzige Region im Kanton St.Gallen, die nicht über eine eigene Kanti verfügt, dies obwohl mit Rapperswil-Jona die zweitgrösste Stadt des Kantons im Linthgebiet liegt und die Region eine sehr dynamische Bevölkerungsentwicklung aufweist. Die Zeitung Südostschweiz hat sogar herausgefunden, dass es in der ganzen Schweiz keine mit Rapperswil-Jona vergleichbaren Städte gibt, die derart weit weg müssen, um eine Kanti zu besuchen. Alle anderen Städte verfügen über eine eigene Kanti oder über eine Kanti in unmittelbarer Nähe. Im Rest der Schweiz und im Rest des Kantons gilt: Schulen stehen dort, wo die Schüler sind. Doch für das Linthgebiet werden mögliche Standorte – sei es nun Uznach oder Rapperswil-Jona – nicht einmal geprüft. Für alle möglichen Bauprojekte – sei es ein Spital oder ein Fischereizentrum – macht die Regierung eine saubere Standortanalyse. Doch ausgerechnet beim Neubau einer Kantonsschule, wo Hunderte von Schülern täglich ein- und ausgehen, will die Regierung nichts von einer sauberen Standortanalyse wissen, dies mit Verweis auf einen Standortentscheid vor 50 Jahren, notabene mit völlig veränderten Gegebenheiten. Der Kanton Zürich zeigt uns ganz aktuell, wie man es eigentlich machen sollte. Er baut am rechten Zürichseeufer, nur wenige Zugminuten von Rapperswil-Jona entfernt, eine neue Kanti. Alle Gemeinden waren eingeladen, geeignete Standorte zu melden. Sechs mögliche Standorte wurden gemeldet, und diese werden nun alle auf Basis objektiver Kriterien geprüft. Gibt es tatsächlich sachliche Gründe, genau dies im Einzugsgebiet der Kanti Toggenburg-Linth zu verwehren? Die Interpellanten fordern weiterhin, dass die Regierung für den Kanti-Neubau auch geeignete Standorte im Linthgebiet prüft. Dafür bleibt auch mehr als genug Zeit.

Session des Kantonsrates vom 16. bis 18. September 2013