Geschäft: Sonnenfeindliche Stromtarifpolitik

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.11.41
TitelSonnenfeindliche Stromtarifpolitik
ArtKR Interpellation
ThemaVerkehr, Bau, Energie, Gewässer
FederführungBau- und Umweltdepartement
Eröffnung7.6.2011
Abschluss27.9.2011
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 7. Juni 2011
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 23. August 2011
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
27.9.2011Wortmeldung

Die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.

Erfreulich ist, dass die Regierung in der Antwort zu diesem Vorstoss versichert, dass sie die Energieeffizienz und die Stromproduktion aus erneuerbarer Energie mit Nachdruck erhöhen will. Wir erwarten jedoch eine stärkere Einflussnahme der Regierungsvertreter in den Verwaltungsräten von SAK und Axpo auf die Preispolitik.

Zu den einzelnen Fragen:

  1. Schade ist, dass die Regierung nicht eruieren konnte, wie viel sauberer Strom in Kleinanlagen (Sonnenenergie, Biomasse, Kleinwasserkraftwerke) produziert wird. Somit kann sie auch die Entwicklung dieser Zahlen bzw. Produktionsmengen nicht verfolgen.

  2. Auch hier ist zu bedauern, dass es keine Übersicht gibt, zu welchen Preisen die Gemeinden die unterschiedlichen Stromangebote verkaufen. Die Übersicht über die Ökostromprodukte der SAK zeigt, dass insbesondere der Strom aus Photovoltaik zu teuer verkauft wird, also sonnenfeindlich, wie es im Titel unserer Interpellation steht. 60 Rappen Aufpreis für Solarstrom bei einer aktuellen KEV-Vergütung von etwa 48 Rappen ist klar überrissen.

  3. Keine Bemerkung.

  4. Es ist unverschämt, dass die Axpo aus dem Verkauf des Naturstroms fast das Dreifache dessen löst, was sie den Produzenten vergütet. Hier müssten die Regierungsmitglieder in den Verwaltungsräten Einfluss auf die Preispolitik nehmen. Die Positionen Aufwandentschädigungen, Vertriebspartner, Zertifizierung und Verkauf sowie übrige Kosten sind unseres Erachtens unanständig hoch.

  5. Wenn nicht direkt, dann wenigstens indirekt könnten bzw. müssten die Regierungsvertreter in den Verwaltungsräten Einfluss auf die Produktekalkulation und die Preisbildung nehmen. Sie haben schliesslich die Interessen des St.Galler Volkes zu vertreten, wozu ich mich bereits bei der letzten Interpellation geäussert habe.

  6. Erfreulich, aber auch nötig ist, dass die Regierung Massnahmen zur Förderung von Solarstrom erarbeiten will.

Hingegen sind wir enttäuscht über die Aussage der Regierung, dass sie eine flächendeckende Förderung der Photovoltaik ablehne. Unsere Nachbarländer Vorarlberg und Bayern, aber auch der Kanton Thurgau, sind unseres Erachtens zeitgemässer und konsequenter betreffend die Energiewende.

Session des Kantonsrates vom 26. bis 28. September 2011