(im Namen von Steiner-Kaltbrunn, Jöhl-Amden und in ihrem Namen): Die Interpellantinnen und der Interpellant sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.
Das Gesundheitsdepartement erklärt uns, dass sich im Jahr 2009 an den Wochentagen 280 Notfälle in den Gaster-Gemeinden ereigneten und dass davon 139 oder rund die Hälfte auf die nunmehr abgedeckten Bürozeiten entfielen. Für uns bleibt es unverständlich und ungenügend, dass damit den anderen 50 Prozent keine Ambulanz für ihren dringenden Notfall fristgerecht zur Verfügung stand und auch weiterhin nicht zur Verfügung stehen wird. In Ziff. 11 der Antwort behauptet die Regierung, der Hinweis auf die ungenügende Notfallversorgung im Linthgebiet treffe nicht zu, und weist diesen zurück. Die betroffenen 50 Prozent ohne Notfallversorgung und ihre Angehörigen werden das wohl anders beurteilen. Mit einem offenbar geplanten Stützpunkt Glarus anstelle von Schänis werden in Zukunft vielleicht Weesen und Schänis fristgerecht bedient, in den anderen Gemeinden kann die maximale Hilfsfrist von 15 Minuten unmöglich eingehalten werden: Amden ist 19 Kilometer entfernt, Kaltbrunn 23 Kilometer, Gommiswald 24 Kilometer, Benken 26 Kilometer, Uznach 26 Kilometer, Rieden 27 Kilometer und Ernetschwil 28 Kilometer. Allein die Fahrzeiten betragen bei der entsprechenden Geografie aus Glarus mindestens 18 bis 30 Minuten. Die Hilfsfristen für alle diese Gemeinden werden inakzeptabel sein. Nun vermischt die Regio 144 AG geschickt die Zahlen mit ihren anderen Einsätzen auf St.Galler Boden und erfüllt damit trotzdem nur in 80 Prozent der Fälle die in den Richtlinien vorgegebenen maximalen Hilfsfristen. Es nützt einem Notfallpatienten in Kaltbrunn, Gommiswald, Benken, Uznach, Rieden oder Ernetschwil nichts, wenn die Regio 144 AG in Rapperswil, aus Rüthi kommend, schneller vor Ort ist und die Zahlen dann miteinander verrechnet werden. In einer ganzen Region in einer lebensbedrohlichen Situation regelmässig viel zu lange warten zu müssen, ist und bleibt inakzeptabel. Interessant ist, dass bei der Kostenberechnung die betroffenen Gaster-Gemeinden dann plötzlich einzeln und nicht mehr in der Mischrechnung betrachtet werden. Hier werden die Einnahmen aus der einträglichen Agglomeration Rapperswil-Jona weggelassen, und auf diese Weise entstehen dann abschreckend hohe Kosten. Insgesamt ist die Situation im Linthgebiet schlecht, und die Antworten sind widersprüchlich: Man will in Schänis die ungenügenden Zeiten ausbauen und den Stützpunkt Schänis dann aber wieder abschaffen. Man spricht von notwendiger Verbesserung und behauptet gleichzeitig, dass alles gut funktioniere. Wir ersuchen das Gesundheitsdepartement um Prüfung von Alternativlösungen, insbesondere eines kantonalen Rettungsdienstes mit einem Stützpunkt im Spital Linth, und erinnern einmal mehr daran, dass es hier regelmässig um Menschenleben geht. Wir sind mit der Antwort nicht zufrieden, sind aber sehr zufrieden mit den Sanitäterinnen und Sanitätern, die offenbar hervorragende Arbeit leisten wenn sie dann trotz der schlechten Organisation vor Ort sein können.