Geschäft: Klassenmusizieren im Kanton St.Gallen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.10.66
TitelKlassenmusizieren im Kanton St.Gallen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung22.9.2010
Abschluss14.2.2011
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 18. Januar 2011
VorstossWortlaut vom 22. September 2010
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
14.2.2011Wortmeldung

Die Interpellantin und die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Aktives Musizieren fördert Fähigkeiten wie Konzentration, Ausdauer und Lernbereitschaft, aber auch Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, soziale Aufmerksamkeit und vernetztes Denken. Mehr denn je ist heute eine zukunftsorientierte Pädagogik gefordert, die nicht nur die kognitiven Kompetenzen, sondern auch das soziale Verhalten der Kinder fördert. Ziel muss eine möglichst breite Etablierung der aktiven und nachhaltigen Beschäftigung mit Musik sein, die allen Kindern, unabhängig vom sozialen Hintergrund, zugänglich ist. Ein Schlüssel zu diesem Ziel liegt in der engen und strukturierten Kooperation zwischen Volks- und Musikschule, und ein Weg, um das Projekt umzusetzen, ist das Musizieren im Klassenverband. Deshalb ist es für die Interpellanten unverständlich, weshalb von Bläserklassen in der Primarschule nach wie vor abzusehen ist. Im Gegensatz zu anderen Kantonen und Ländern sind im Kanton St.Gallen die Möglichkeiten und Vorteile von Bläserklassen noch nicht erkannt worden. Ängstlich wird auf eine Präjudiz hingewiesen, während zum Beispiel im Kanton Uri bereits Weisungen erlassen worden sind und Bläserklassen sich grosser Beliebtheit erfreuen. Offensichtlich hat sich die Regierung bis heute noch nicht eingehend mit dem Thema «Bläserklassen» auseinandergesetzt. Deshalb haben die Interpellanten nachfolgende Zusammenfassung erstellt. Die Nutzen für die Schülerinnen und Schüler sind in drei Kompetenzbereichen zu sehen:

Fachkompetenz:

  • den Stoff des Lehrplanes praktisch umsetzen;

  • sehr hohe Fachkompetenz im Bereich Musik;

  • Erlernen eines Blasinstrumentes ermöglichen;

  • Grundkenntnisse auf allen benützten Instrumenten erhalten;

  • schulische Leistungen insgesamt fördern;

  • Vernetzungsförderung der rechten und der linken Gehirnhälfte.

Sozialkompetenz:

  • zusammen musizieren macht Spass;

  • miteinander musizieren bedeutet: aufeinander hören, einander respektieren und akzeptieren, einander helfen;

  • Ängste abbauen;

  • Erlebnisfähigkeit und den Klassengeist fördern;

  • mit Musik Gefühle ansprechen;

  • Musik kann ein Mittel zur Prävention gegen Gewalt sein, indem sie Spannungen und Aggressionen abbauen kann.

Selbstkompetenz:

  • Klassenmusizieren fördert Ausdauer, Konzentrations- und Merkfähigkeit;

  • Klassenmusizieren baut Ängste ab, stärkt das Selbstwertgefühl, kann psychischen Halt geben.

Aber auch Lehrpersonen finden grossen Nutzen in Bezug auf den Unterricht:

  • Klassenmusizieren macht Spass;

  • den Lehrpersonen werden neue Zugänge und Begegnungen mit den Schülerinnen und Schülern eröffnet;

  • Klassenmusizieren ermöglicht den Austausch mit Fachlehrern und erweitert das Fachwissen.

Schlussendlich ergibt sich auch ein Nutzen für die Primarschule selbst:

  • das kulturelle Leben in Schule und Gemeinde wird bereichert;

  • das Image der Schule wird gefördert;

  • Bildungspolitik mit Musik ist eine gute und wichtige Sozialpolitik (Prävention);

  • Bläserklassen stossen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in anderen kantonalen und ausserkantonalen Schulgemeinden auf eine hohe Akzeptanz.

Die Interpellanten sind der Ansicht, dass die Musik auch im Kanton St.Gallen aus ihrem Schattendasein heraustreten soll, und überlegen sich die Einreichung eines Postulats.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. Februar 2011