Geschäft: Englisch und Französisch auf der Primarstufe - wie weiter?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.10.23
TitelEnglisch und Französisch auf der Primarstufe - wie weiter?
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung20.4.2010
Abschluss20.9.2010
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. April 2010
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 18. Mai 2010
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
20.9.2010Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Beantwortung meiner Interpellation war in dieser Form zu erwarten und ist für die Basis, d.h. die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte sehr ernüchternd. Für die Mehrheit der Primarschülerinnen und -schüler stimmen die Vorgaben im X. Nachtrag zum Volksschulgesetz mit den zwei Fremdsprachen. Es gibt aber auch Schulkinder, für welche die Ausgangslage mit zwei zusätzlichen Promotionsfächern auf der Primarstufe eine hohe, in meinen Augen zu hohe, wenn nicht gar unüberwindbare Hürde darstellt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Der Umfang der Fördermassnahmen in den Schulen wird mit einem sogenannten «Pensenpool» gesteuert, was ich als finanzbewusster Schulratspräsident sehr schätze. Leider wurde dieser ohne das neue Phänomen «promotionswirksame Fremdsprachen» berechnet. Es ist also gut möglich, dass inskünftig dieser Pensenpool aufgrund von erheblichen Teilleistungsschwächen vieler Kinder in den Fremdsprachen bei Weitem nicht mehr genügen wird. Kommt hinzu, dass unsere Heilpädagoginnen und Heilpädagogen nur bedingt Erfahrung im Unterrichten von Fremdsprachen mitbringen. Inzwischen ist der in Aussicht gestellte Praxiswegweiser für die Lehrkräfte eingetroffen. In Gesprächen mit den Lehrkräften kommt aber zum Ausdruck, dass die gut gemeinte Handreiche nichts wesentlich Neues an den Tag bringt und vor allem das Problem für die allerschwächsten Kinder nicht löst. Der Leidensdruck ist bei vereinzelten Kindern und vor allem auch bei den betroffenen Eltern einfach zu gross, so dass wir für unsere Schulgemeinde eine eigene Lösung suchen müssen. Es kann ja nicht sein, dass Kinder, welche in den Leistungsfächern Deutsch und Mathematik von den Lernzielen befreit und individuell gefördert werden, in den Fremdsprachen zusätzlich für teures Geld unterstützt werden sollen. Aus meiner Sicht besteht nun die Gefahr, dass jede Schule zu eigenen legalen oder weniger legalen Mitteln greift, sich eigene Lösungswege zurechtlegt und von einer Fremdsprachendispensation Gebrauch machen wird.

Session des Kantonsrates vom 20. bis 22. September 2010