Geschäft: Rechnung 2009 des Kantons St.Gallen
Komitee | Kantonsrat |
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Nummer | 33.10.01 |
Titel | Rechnung 2009 des Kantons St.Gallen |
Art | KR Verwaltungsgeschäft |
Thema | Finanzen, Regalien, Unternehmungen, Feuerschutz |
Federführung | Finanzdepartement |
Eröffnung | 18.3.2010 |
Abschluss | 8.6.2010 |
Letze Änderung | 9.12.2021 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Publiziert | Typ | Titel | Datei |
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2.8.2019 | Antrag | Antrag SP-Fraktion zu Ziff. 2 vom 7. Juni 2010 | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (1 Bericht) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (5 Bestandesrechnung) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (7 Übersichten) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (6 Sonderrechnungen) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (2 und 3 Laufende Rechnung) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (4 Investitionsrechnung) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (00 Titelblatt) | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Finanzkommission über die Rechnung 2009 vom 20. Mai 2010 | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 13. April 2010 | |
2.8.2019 | Botschaft | Bericht der Regierung vom 23. März 2010 (01 Inhaltsverzeichnis) |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
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1.8.2019 | Gremium | Beteiligung - Finanzkommission 2008/2012 | 19.1.2023 |
Datum | Titel | Resultat | öffentlich | ||||
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Ja | Bedeutung | Nein | Bedeutung | Absent / Enthaltung | |||
8.6.2010 | Ziff. 3 der Anträge der Finanzkommission (Kenntnisnahme) | 99 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 21 | |
8.6.2010 | Ziff. 2 der Anträge der Finanzkommission (Zuweisung) | 99 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 21 | |
8.6.2010 | Ziff. 1 der Anträge der Finanzkommission (Genehmigung) | 97 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 23 | |
8.6.2010 | Eintreten | 107 | Zustimmung | 0 | Ablehnung | 13 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
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8.6.2010 | Wortmeldung | Präsident der Finanzkommission: Auf die Vorlage ist einzutreten. Der vorliegende Bericht ist wie immer in einer speziellen Form aufgemacht. Der Finanzkommission ist es aus Zeitgründen nicht möglich, ihn in ein Büchlein zu fassen, wie das andere Kommissionen tun. Ich bitte Sie, vom Bericht samt Beilagen Kenntnis zu nehmen. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Zu Bachmann-St.Gallen: Ich möchte ganz klar im Namen der Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten (abgekürzt VSGP) in Abrede stellen, dass auf dem Buckel der Asylsuchenden gespart wird. Ich bin gerne bereit, nähere Details auch bilateral aufzuzeigen. Die Gemeinden haben klare Richtlinien für die Ausgaben im Asylwesen. Diese werden von sämtlichen 85 Gemeinden angewendet. Die Auszahlung der Beiträge erfolgt über die Koordinationsstelle Migration und Integration (abgekürzt KOMI) bei der VSGP. Und die Zahlungen der VSGP an die Gemeinden, die das Asylwesen und überhaupt das Flüchtlingswesen betreffen, werden nicht durch ein Laienrevisoriat geprüft, sondern durch die Finanzkontrolle der Stadt St.Gallen. Das zu wissen, scheint mir auch noch wichtig zu sein. Und ebenso möchte ich aufzeigen, dass Mittel vorhanden sind. Diese sind nicht irgendwo versteckt, sondern werden für weitere, zurzeit anlaufende Programme eingesetzt. Ich bin gerne bereit, diese Frage bilateral zu klären, hier im Kantonsrat läuft sie ins Leere. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Zu Hartmann-Flawil: Es geht um die sogenannte «Waschanlage». Ich finde den Vorwurf wegen der Entnahme der 30,6 Mio. Franken aus dem besonderen Eigenkapital für die steuerlichen Entlastungen deplatziert. Gleichzeitig wird noch gesagt, die Steuerentlastungen seien daneben und führten den Kanton in den Ruin. Wieso hat dann die Linke damals den Entscheid mitgetragen und nicht das Referendum ergriffen? Beim besonderen Eigenkapital - das steht so im Gesetz - geht es erstens um finanzielle Mittel für Gemeindefusionen. Diese fallen an, wenn ein Projekt vorliegt. Zweitens geht es um einen finanziellen Beitrag für die vorgenommenen steuerlichen Erleichterungen. Dazu stehe ich. Es ist doch verfehlt zu sagen, das sei eine «Waschanlage»; es ist schlicht und einfach Gesetz, und zwar gewolltes Gesetz, eine gewollte Regulierung. Das war die Absicht. Wenn die SP-Fraktion dies nicht richtig findet und eine Gesetzesänderung anstrebt, steht ihr die Möglichkeit einer Motion offen. Der jetzt vorgelegte Antrag zu Ziff. 2 ist dafür aber höchst ungeeignet. Ich gehe davon aus, dass der Antrag nicht durchkommt, denn dieses besondere Eigenkapital ist sehr sinnvoll. Es zeitigt Wirkung auf 20 Jahre hinaus, was ja gerade erstrebenswert erschien. Verschiedene Kantone haben dieses sogenannte «Nationalbankgold» schon lange aufgebraucht. Jetzt wären sie froh, dieses Geld würde in Form eines besonderen Eigenkapitals noch zur jährlichen Zehrung zur Verfügung stehen. Ich bin der Ansicht, dass der Kanton St.Gallen klug gehandelt hat. Ich wehre mich gegen den Eindruck, dass da «gemauschelt» worden sein soll und dass das eine blöde Idee gewesen sei. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der GRÜ-Fraktion). Dem schriftlich vorliegenden Antrag der SP-Fraktion ist zuzustimmen. Zum Rechnungsabschluss 2009, der um 80 Mio. besser ausfällt als budgetiert, brauche ich nicht viel Worte zu machen. Im Geschäftsbericht 2009 ist auf zwei Seiten klar und kohärent dargelegt, was gut gelaufen ist und was in Zukunft auf uns wartet. Das Finanzdepartement beschreibt da kurz und bündig die gute finanzielle Verfassung des Kantons und das Ausmass der Steuersenkungen von 760 Mio. Franken. Jetzt geht es vor einer veränderten Welt- und Wirtschaftslage um Herausforderungen aufgrund von Gesetzen und von bereits beschlossenen und noch zu beschliessenden Investitionen, die auf uns zukommen. Die Steuereinnahmen werden nicht mehr jährlich um komfortable 3 Prozent steigen, wie das beim Beschluss dieser Steuersenkung eigentlich einmal geplant war. Die Devise der Zukunft heisst Masshalten. Aber natürlich betrifft das nicht nur das Personal. Es ist nicht möglich, allerlei Wünsche zu erfüllen und neue Gesetze durchzubringen in der Hoffnung, dass der aktuelle Personalbestand auch all die Zusatzarbeit leisten kann. Anstelle einer ständigen Orientierung an den Kosten sei es erlaubt zu fragen: Was brauchen wir denn wirklich, was tut uns gut, was befriedigt uns? Und apropos Zufriedenheit: Nachdem ich mit der Subkommission das Regionalgefängnis Altstätten besuchen konnte, merkte ich, wo Zufriedenheit wachsen und wo etwas verändert werden könnte. Ich kann mir heute sehr gut vorstellen, dass dieses Gefängnis erweitert werden muss. Dies ist eine Investition, die für mich Priorität gewonnen hat. Selbstverständlich erwähne ich, wie in den vergangenen drei Jahren, auch dieses Jahr den Ertragsüberschuss im Asylwesen des Sicherheits- und Justizdepartements. Etwas mehr als 1 Mio. Franken fliessen diesmal zurück in den Haushalt; im Jahr 2008 waren es 2,8 Mio. Franken, im Jahr 2007 2,1 Mio. Franken. Insgesamt haben wir drei Jahre in Folge mehr als 5 Mio. Franken nicht für jene aufgewendet, für die das Geld, das in Form von Pauschalbeiträgen vom Bund kam, bestimmt war. Der Ertragsüberschuss von 57,2 Mio. Franken setzt sich zusammen aus dem Eigenkapitalbezug von 51,3 Mio. Franken und dem effektiven Einnahmenüberschuss von 5,9 Mio. Franken, budgetiert war aber ein Aufwandüberschuss von 27 Mio. Franken. Von der SP-Fraktion liegt ein Antrag vor, den Überschuss der Rechnung 2009 wieder dorthin zu überweisen, wo er herkam, nämlich aus dem freien und besonderen Eigenkapital. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident: Damit ist die Vorlage durchberaten. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der CVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten und den Anträgen der Regierung ist zuzustimmen. Die CVP-Fraktion nimmt mit etwas gemischten Gefühlen Kenntnis von der Rechnung 2009. Zum einen weiss sie das erneut positive Ergebnis zu schätzen, zum andern ist sie sich bewusst, dass die Rechnung 2009 wohl der letzte der sechs hintereinander folgenden positiven Abschlüsse sein wird. Das Erfreuliche vorweg: Die Besserstellung von über 80 Mio. Franken gegenüber dem Voranschlag ist nicht nur auf verschiedene Mehreinnahmen zurückzuführen, sondern es darf dabei auch der Regierung und der Verwaltung eine disziplinierte Haushaltspolitik attestiert werden. Statt 5,1 Prozent beträgt die bereinigte Aufwandsteigerung 4,2 Prozent. Dies ist auf den ersten Blick sicher eine erfreuliche Besserstellung. Zu bedenken ist jedoch, dass die Aufwandsteigerung nicht mit dem gesunkenen Bruttoinlandprodukt von minus 1,2 Prozent oder mit der Teuerungsentwicklung von minus 0,5 Prozent im Jahr 2009 vereinbar ist. Trotz einiger konjunkturpolitischer Aufgaben und vieler extern bedingter Zusatzaufwände sind die Ausgaben überdurchschnittlich stark gestiegen. Damit hat sich parallel auch die Staatsquote erneut erhöht. In einem wirtschaftlich schlechten Jahr ist dies keine allzu grosse Tragik, aber mittelfristig muss diese Quote erneut sinken. Auf den Punkt gebracht heisst das, dass der Kanton ein strukturelles Problem hat. Deshalb sind eine kritische Haltung beim Einsatz der Ressourcen und eine Verzichtsplanung ein Muss, auch wenn dies nicht alle wahrhaben wollen. Der Kantonsrat hat die Weichen dazu im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans gestellt. Für die CVP-Fraktion sind bei der Rechnung 2009 fünf Punkte besonders erwähnenswert:
| Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der SP-Fraktion) verzichtet darauf, den schriftlich vorliegenden Antrag mündlich zu bestätigen. Ich möchte zuerst - bevor ich zur Kernfrage des Präsidenten komme - ausführen, welche Überlegungen die SP-Fraktion zu diesem Antrag geleitet haben: Der Kanton St.Gallen kennt bekanntlich zwei Arten von Eigenkapital. Das geht auf einen Entscheid des Kantonsrats zurück, der im Rahmen der Diskussionen rund um die Verwendung der «Goldmillionen», die unter die Kantone verteilt wurden, gefallen ist. Die SP-Fraktion ist durchaus der Ansicht, dass die damals getroffene Lösung über den Verzehr der mehr als 600 Mio. Franken innert 20 Jahren eine sinnvolle ist. Deshalb hat sie damals diesen Vorschlag auch unterstützt. Bekämpft hat sie aber die Ausschliesslichkeit der Verwendung dieser Tranchen. Hier besteht ein ganz enges Korsett: einerseits als Ausgleich für Steuerentlastungen und andererseits als Beiträge für Gemeindevereinigungen. Weil in den letzten Jahren Steuerentlastungen ausgiebig und jährlich wiederkehrend beschlossen wurden, wurde der Bezug des besonderen Eigenkapitals auch notwendig. Wenn Mächler-Zuzwil sagt, dass mit der in unserem Antrag vorgeschlagenen Rückführung das besondere Eigenkapital blockiert werde, dann ist das nur in einem ganz beschränkten Ausmass richtig. Es ist bei diesen Diskussionen und in diesen Spezialregelungen klar, dass in einem beschränkten Ausmass ein Vorbezug, aber sozusagen auch ein Nachbezug der nicht benötigten Tranchen möglich ist. Die Regierung macht das selber auch. Sie hat eine nicht benötigte Tranche von 30,6 Mio. Franken in ihren Berechnungen beim Aufgaben- und Finanzplan aufgeführt. Der Mechanismus der Blockierung stimmt, wie ihn Mächler-Zuzwil ausgeführt hat, nicht. Der Ertragsüberschuss stünde nämlich weiterhin zur Verfügung für den grundsätzlichen Beschluss des Kantonsrates, d.h. für die Verwendung zu Steuerentlastungen. Das war das Ziel der SP-Fraktion. Sie stellt jetzt, aufgrund der Ausführungen, fest, dass sie einem Irrtum unterlegen ist. Sie hatte die Formulierung im Staatsverwaltungsgesetz im Kopf, dass der Ertragsüberschuss dem Eigenkapital zugewiesen werden kann. Doch besteht das Eigenkapital aus zwei Teilen: aus dem besonderen und dem freien Eigenkapital. Die SP-Fraktion ist nun davon ausgegangen, dass es für die Rückführung für den ordinären Zweck der Tranche aus den Goldmillionen die Möglichkeit der Wahl gibt. Dem ist jedoch nicht so. Der Ertragsüberschuss kann ausdrücklich nur dem freien Eigenkapital zugeführt werden. Die SP-Fraktion hat keinen Antrag auf Korrektur der Rechnung gestellt. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident: Das Präsidium sieht eine Eintretensdiskussion vor. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident, stellt Kenntnisnahme fest. Die Spezialdiskussion wird nicht benützt. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Präsident der Finanzkommission: Auf die Vorlage ist einzutreten und den Anträgen der Finanzkommission ist zuzustimmen. Der Abschluss- und Rechnungsabnahmeprozess des Kantons unterliegt einem straffen Zeitplan. Der Finanzkommission steht für die Prüfung der Rechnung nur ein enges Zeitfenster zur Verfügung, und als politische Finanzaufsicht stützt sie sich bei ihrer Beurteilung der Ordnungsmässigkeit der Buchführung und der Jahresrechnung weitgehend auf die Ergebnisse der Prüfungen durch die Finanzkontrolle. Von diesem Bericht nahm die Finanzkommission Kenntnis und dankt an dieser Stelle der Finanzkontrolle und deren Mitarbeitenden für die wertvolle Unterstützung. Damit auch die Mitglieder des Kantonsrates über die notwendigen Informationen verfügen, ist dem schriftlichen Bericht der Finanzkommission auch derjenige der Finanzkontrolle beigelegt. Dieser enthält ergänzende Informationen und vor allem auch einen Tabellenanhang, der die Entwicklung der Kantonsfinanzen über einen längeren Zeitraum aufzeigt. Die Finanzkommission behandelte die Rechnung 2009 an zwei Sitzungstagen, nämlich am 19. und 20. Mai 2010, und trat nach der Eintretensdiskussion mit 12:0 Stimmen bei 3 Abwesenheiten auf die Rechnung 2009 ein. Bei der anschliessenden Detailberatung stützte sich die Finanzkommission auf die Berichte ihrer Subkommissionen, die in der Zeit vom 26. bis 29. April 2010 die einzelnen Departemente überprüften. An den Sitzungen der Gesamtkommission erteilte der Vorsteher des Finanzdepartementes, der Leiter der Finanzkontrolle sowie bei ihren Ressortgeschäften die Departementsvorsteherinnen und Departementsvorsteher Auskunft über die ihnen unterbreiteten Fragen. Bei der Prüfung der einzelnen Departemente hat die Finanzkommission vor allem ein Augenmerk auf die grösseren Abweichungen vom Voranschlag gelegt und ergänzende Auskunft zu Prüfungsfeststellungen in den Berichten der Finanzkontrollen verlangt. Es standen 119 Revisionsberichte der Finanzkontrolle über die Prüfung einzelner Dienststellen und Institutionen zur Verfügung. Folgende wesentliche Punkte wurden mit den jeweiligen Departementen diskutiert: Volkswirtschaftsdepartement:
Departement des Innern:
Bildungsdepartement:
Finanzdepartement:
Baudepartement:
Sicherheits- und Justizdepartement:
Gesundheitsdepartement:
Gerichte
Die Rechnung 2010 schliesst mit einer schwarzen Null ab. Zwar zeigt die laufende Rechnung offiziell einen positiven Saldo von 57,2 Mio. Franken, darin enthalten sind aber Eigenkapitalbezüge von 51,3 Mio. Franken. Das Ergebnis ist dennoch positiv zu würdigen, ist es doch um einiges besser als budgetiert. Als wichtigste Faktoren haben dazu beigetragen: Positiv, der innerkantonale Finanzausgleich, die Steuereinnahmen und die gute Budgetdisziplin von Regierung und Verwaltung. Negativ, die deutlich tieferen Vermögenserträge. Insgesamt beurteilt die Finanzkommission die finanzielle Lage des Kantons differenziert. Auf der einen Seite verfügt der Kanton mit 1,259 Mrd. Franken über ein solides Nettovermögen. Auch haben die grössten Eventualverpflichtungen abgenommen. Dank der starken Erholung der Kapitalmärkte haben sich die Deckungsgrade der Rentenversicherungen von 85 Prozent auf 91 Prozent verbessert. Andererseits ist das bereinigte Ausgabenwachstum gegenüber dem Vorjahr von über 4 Prozent Grund für Besorgnis, und der Aufgaben- und Finanzplan hat uns gezeigt, dass dies kein einmaliger Kostensprung ist, sondern dass ein strukturelles Defizit besteht. Im Namen der Finanzkommission bitte ich Sie, auf die Rechnung 2009 einzutreten und die von der Finanzkommission einstimmig gefassten Anträge gutzuheissen:
| Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der FDP-Fraktion): Den Anträgen der Regierung ist zuzustimmen. Aus Sicht der FDP-Fraktion ist es einerseits erfreulich, dass die Rechnung rund 85 Mio. Franken besser abschliesst als budgetiert. Andererseits muss man aber feststellen, dass, auch wenn ein buchhalterischer Gewinn von 57 Mio. Franken ausgewiesen wird, faktisch eine schwarze Null vorliegt. Das wurde auch vom Präsidenten der Finanzkommission so festgehalten. Dieses Ergebnis resultiert aus dem Bezug von rund 51 Mio. Franken aus dem Eigenkapital. Beim Vergleich dieses Ergebnisses mit demjenigen des Jahres 2008 - damals resultierte ein Gewinn von über 300 Mio. Franken - wird klar, dass 2009 unter einem anderen Stern stand. Zwar hat die Wirtschaftskrise die Rechnung des Kantons erst in einigen wenigen Bereichen tangiert, z.B. bei den Gewinnsteuern von Unternehmen. Doch wird die wirtschaftliche Flaute, wie es der Aufgaben- und Finanzplan klar zeigt, in diesem und in den kommenden Jahren noch deutlichere Spuren hinterlassen. Deshalb ist es gut, die vom Kantonsrat in Auftrag gegebene Verzichtsplanung an die Hand zu nehmen. Das Ergebnis der Rechnung 2009 zeigt nämlich klar, dass dies notwendig ist. Das bereinigte Ausgabenwachstum war im Jahr 2009 über 4 Prozent. Beim Vergleich mit dem Wirtschaftswachstum, das im Jahr 2009 leider negativ war, wird sehr deutlich, dass der Kanton ein erhebliches Ausgabenproblem hat. Diese enorme Steigerungsrate muss mit der Verzichtsplanung gestoppt werden. Diese Ausgabendynamik zeigt denn auch in aller Deutlichkeit, dass der Kanton primär ein Ausgabenproblem und nicht, wie von der Linken dargelegt, ein Einnahmenproblem hat. Hätte er zum Beispiel im Jahr 2009 ein Nullwachstum gehabt - das wäre zwar immer noch über dem Wirtschaftswachstum gelegen -, so hätte er rund 125 Mio. Franken weniger ausgegeben. Damit wären bereits zwei Drittel der im Aufgaben- und Finanzplan dargelegten Einsparungen von 180 Mio. Franken realisiert. Fazit: Das hohe Ausgabenwachstum in der Rechnung 2009 macht der FDP-Fraktion Bauchschmerzen. In den kommenden Jahren muss es zu einer klaren Trendwende kommen. Der Kanton tut gut daran, wenn er die Feststellung der Finanzkommission in ihrem Bericht in aller Ernsthaftigkeit zur Kenntnis nimmt, nämlich dass er ohne Remedur für die kommenden Jahre über ein erhebliches strukturelles Defizit verfügt. Erfreut ist die FDP-Fraktion darüber, dass mit dem um 85 Mio. Franken besseren Ergebnis kein Eigenkapitalverzehr erfolgte. Es gelang sogar, das freie Eigenkapital von 836 auf 878 Mio. Franken aufzustocken. Für die Linken war dies aber Anlass zu Kritik in der Finanzkommission. Hartmann-Flawil wird das im Detail noch ausführen. Die FDP-Fraktion unterstützt die Verzichtsplanung, die so ausgerichtet ist, dass Ende 2014 kein Eigenkapital mehr im Raum steht. Denn so wurde es ja auch angedacht, nämlich dass am Schluss dieser Krise das Eigenkapital aufgebraucht ist; und für die Zeit danach besteht die Hoffnung auf erneut bessere Einnahmen. Wenn gesagt wird, dass dieses Eigenkapital weiterhin im besonderen Eigenkapital verharren soll, dann muss gleichzeitig gesagt werden, dass die Verzichtsplanung höher ausfallen muss. Sonst geht die Sache nicht auf. Deshalb bin ich ganz sicher, dass die SP-Fraktion morgen oder spätestens übermorgen sehr froh sein wird, dass der Kanton über ein erhebliches Eigenkapital verfügt, denn dieses nützt nämlich insbesondere auch deren Überlegungen. Die FDP-Fraktion wird den Antrag der SP-Fraktion ablehnen und den Anträgen der Regierung folgen. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der SP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Die Rechnung 2009 schliesst mit 84,3 Mio. Franken erfreulich besser ab als budgetiert. Dies wurde dank Verbesserungen auf der Einnahmenseite, insbesondere bei den Steuererträgen der natürlichen Personen, und vor allem dank der Budgetdisziplin der Verwaltung möglich. Einmal mehr zeigt sich, dass im Regelfall die Rechnung erheblich besser abschliesst als budgetiert wurde. Die Ausgabensteigerung veranlasst die bürgerlichen Parteien zum erwarteten Lamento. Dabei kann nachgelesen werden, dass diese Ausgabensteigerung von 4,2 Prozent absolut nachvollziehbar belegt ist. Sie basiert nicht auf einer Ausgabenfreudigkeit der Verwaltung, der Regierung oder des Kantonsrates, sondern auf der Übernahme von zugewiesenen oder beschlossenen Aufgaben und nicht zuletzt auch auf Beschlüssen des Kantonsrates zur Entlastung der Gemeinden. Es ist erstaunlich, dass diese belegten Tatsachen von den bürgerlichen Parteien einfach nicht nachvollzogen werden können. Einzelne Aspekte, die auf der Ausgabenseite zu Verbesserungen geführt haben, sind aber kritisch zu hinterfragen, z.B. bei den Sonderschulen. Das Bildungsdepartement wird nachweisen müssen, dass der klare Auftrag aus der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (abgekürzt NFA) - darin heisst es, dass es keinen Leistungsabbau bei den Sonderschulen gibt - auch erfüllt worden ist. Ein weiteres Mal sind auch die Gelder zur Abfederung der hohen Krankenkassenprämien nicht vollständig ausgeschöpft worden. Solche Einsparungen hintergehen die von den stark steigenden Krankenkassenprämien belastete Bevölkerung. Das ist nicht akzeptabel. Positiv zu werten ist der Minderaufwand im Rahmen des innerkantonalen Finanzausgleichs, der zeigt, dass sich sehr viele Gemeinden in einer guten finanziellen Situation befinden und insbesondere von den vielen Kompensationsmassnahmen des Kantonsrates profitiert haben. Es gilt, in den zukünftigen Diskussionen über die Aufgabenverteilung und deren Finanzierung diesen Sachverhalt zu bedenken. Auf der Einnahmenseite sticht hervor, dass die Steuererträge der natürlichen Personen gegenüber der Rechnung 2008 zwar erheblich gesunken sind, im Vergleich zum Voranschlag sich aber deutlich positiv entwickelt haben. Auch diese Tatsache muss bei den aktuellen Diskussionen um mögliche Verzichtsplanungen berücksichtigt werden, und die Daten sind entsprechend anzupassen. Die Rechnung 2009 erlaubt aber auch drei politische Anmerkungen:
Die entscheidenden Diskussionen stehen uns in diesem Herbst bevor. Die sehr gute Rechnung 2009 soll ein Warnschuss für die Regierung und die bürgerlichen Parteien sein, damit sie in den kommenden Diskussionen die positiven Elemente und die aktualisierten Zahlen für den Voranschlag 2011 wie auch für die Folgejahre als Grundlage der Berechnungen nehmen. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | (im Namen der SVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten und den Anträgen der Regierung ist zuzustimmen. Der schriftlich vorliegende Antrag der SP-Fraktion ist abzulehnen. Vor einem Jahr lag noch ein positiver Rechnungsabschluss von mehr als 300 Mio. Franken vor. Heute beträgt der ausgewiesene Ertragsüberschuss noch 57,2 Mio. Franken. Werden jedoch die im Jahr 2009 getätigten Eigenkapitalbezüge von 51,3 Mio. Franken abgezogen, bleibt effektiv ein Ertragsüberschuss von 5,9 Mio. Franken übrig. Die goldenen Zeiten sind endgültig vorbei. Das Ausgabenwachstum von 4,2 Prozent beurteilt sie SVP-Fraktion als sehr hoch, wobei es nicht nur der Regierung angelastet werden kann. Nein, auch Kantonsratsbeschlüsse haben zu diesem hohen Ausgabenwachstum beigetragen. Das zeigt auf, dass das neue Instrument des Aufgaben- und Finanzplans einschliesslich des Investitionsprogramms klar und konsequent angewendet werden muss, und zwar gleichermassen von der Regierung und vom Kantonsrat. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten stimmt sehr nachdenklich, wie ein Blick auf Griechenland und auf den Eurokurs zeigt. Was in dieser Sache noch folgen wird, ist nicht vorhersehbar, das völlige Desaster droht weiterhin. Jetzt aber das positive Denken zu verlieren, wäre fatal. Der SVP-Fraktion ist klar, dass der Fall des bankrotten Griechenlands nicht auf den Kanton St.Gallen heruntergebrochen werden kann, aber das Beispiel zeigt mit aller Deutlichkeit auf, wie das Ergebnis eines Finanzhaushaltes aussieht, der nicht ausgeglichen geführt wurde. Die schweizerische Nationalbank hat neu sehr hohe Beträge in Euro angelegt, um diese Währung zu stützen. Da stellen sich die Fragen, ob solche Grosseinkäufe Auswirkungen auf eine Gewinnausschüttung haben können und falls ja, ab wann. Deshalb begrüsst die SVP-Fraktion den Antrag der Regierung, den Ertragsüberschuss vollständig dem freien Eigenkapital zuzuweisen. Dadurch steigt der Bestand des Eigenkapitals auf insgesamt 1,431 Mrd. Franken an. Die Grundaussage des Aufgaben- und Finanzplans, dass sich in den nächsten Jahren ein strukturelles Defizit entwickeln wird, bleibt bestehen. Um die Kantonsfinanzen einigermassen im Lot halten zu können, muss an der Verzichtsplanung uneingeschränkt festgehalten werden, was jedoch eine hohe Disziplin von der Regierung und vom Rat verlangt. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident: Ich frage die SP-Fraktion, ob sie - nachdem ihr erst schriftlich vorliegender Antrag vom Vorsteher des Finanzdepartementes als unzulässig und gegen das Staatsverwaltungsgesetz verstossend bezeichnet worden ist - den Antrag mündlich bestätigen will. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Zu Konto 7151 (Asylwesen): Hier gibt es zum dritten Mal einen enormen Überschuss. Ich erinnere mich, dass die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements in der gleichen Situation vor einem Jahr gesagt hat, dass es im Jahr 2009 keinen Überschuss mehr geben wird. Sie hat das damit begründet, dass die Zahl der Asylsuchenden steigen werde. Deshalb verstehe ich nun wirklich nicht, weshalb in diesem Jahr ein erneuter Überschuss resultiert. Das heisst eigentlich, dass das Geld, das der Bund gesprochen hat, nicht für die vorgesehenen Zwecke ausgeschöpft wurde. Es kann doch nicht sein, dass auf dem Buckel der Asylsuchenden gespart wurde und wird. Auch in den Gemeinden läuft es genau gleich. Auch dort wird Geld gespart auf Kosten der Asylsuchenden. Ich würde gerne die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements fragen, wie das weitergehen soll. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Präsident der Finanzkommission: Auf die Vorlage ist einzutreten. Wie bereits angetönt, hat sich die Finanzkommission mit diesem Bericht beschäftigt und empfiehlt Kenntnisnahme. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident: Die Rechnung 2009 ist durchberaten. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |
8.6.2010 | Wortmeldung | Ratspräsident, stellt Kenntnisnahme fest. Die Spezialdiskussion wird nicht benützt. | Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010 |