Geschäft: Drohender Mangel an qualifizierten Lehrpersonen

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.10.09
TitelDrohender Mangel an qualifizierten Lehrpersonen
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung23.2.2010
Abschluss8.6.2010
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 18. Mai 2010
VorstossWortlaut vom 23. Februar 2010
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
8.6.2010Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Ich sehe in der Antwort meine eigenen Ausführungen, uns mit einem strukturellen Mangel an Lehrpersonen beschäftigen zu müssen, bestätigt. Ich bin auch froh, dass dieses Problem offenbar mit dem nötigen Ernst angegangen wird. Ein Mangel an Lehrpersonen zeichnet sich bereits kurzfristig auf das kommende Schuljahr ab, scheint mittelfristig akut zu werden und wird wohl auch längerfristig anhalten. Fast täglich kann in diesen Wochen der Presse entnommen werden, dass gesamtschweizerisch ein Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal herrscht. Allein im Kanton Aargau sollen in diesem Sommer 300 Lehrpersonen fehlen. Im Kanton St.Gallen ist der Mangel an Lehrpersonen vorerst vor allem an der Oberstufe zu orten, dort wiederum explizit an der Realschule. Dabei wäre gerade diese Stufe auf besonders hoch motivierte und qualifizierte Lehrpersonen angewiesen.

Ich bin um die Anmerkung der Regierung froh, dass nur entsprechend ausgebildete Lehrpersonen ihren Auftrag adäquat erfüllen können. Die Anstellung von unqualifiziertem Personal löst das Problem nämlich nicht, im Gegenteil, es wird dadurch nur verschärft. Die Sofortmassnahme, durch die Studierende der PHSG das letzte Semester auf ein Jahr ausdehnen und so gleichzeitig zu 50 Prozent unterrichten können, begrüsse ich. Sie wird kurzfristig helfen, den drohenden Engpass zu entschärfen, wird aber das Problem nicht in seiner Ursache lösen. Auch die Einberufung einer Arbeitsgruppe, die das Berufsbild positiv wandeln und die Attraktivität des Berufsstandes stärken soll, ist zu begrüssen. Allerdings müssten die Resultate dieser Arbeitsgruppe bald einmal sichtbar und vor allem auch wirksam werden. Denn wenn es nicht gelingt, die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern, wird sich auf Dauer kein geeigneter Nachwuchs für diese anspruchsvolle Aufgabe mehr finden lassen. Sicher ist, dass ein Mangel an Lehrpersonen der Schulqualität schadet und niemandem, ausser vielleicht einigen ungeeigneten Pädagogen, nützt.

Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010
8.6.2010Wortmeldung

Regierungsrat: Zu Ledergerber-Kirchberg: Als Korrektur möchte ich anfügen, dass die Regierung in ihrer Antwort nicht den Lehrermangel bestätigt, sondern mitteilt, dass sie im Kanton St.Gallen gar keinen grossen Mangel an Lehrpersonen erkennen kann, so wie er für die ganze Schweiz vorausgesagt wird. In gewissen Bereichen wird es gewisse Probleme geben. Die Regierung hat eine Analyse über die Pensionierungen in den nächsten zehn Jahren erstellt und kann kein grosses Problem erkennen. Das ist auf verschiedene Punkte zurückzuführen: auf eine andere Ausbildung, auf eine bessere Situation an den Schulen und auf eine rückläufige demographische Entwicklung. Deshalb bestehen hier betreffend Mangel an Lehrpersonen nicht die gleichen Probleme wie andernorts.

Session des Kantonsrates vom 7. und 8. Juni 2010