Geschäft: Swissness in Gefahr?

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.09.91
TitelSwissness in Gefahr?
ArtKR Interpellation
ThemaArbeit und Gewerbe
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung30.11.2009
Abschluss24.2.2010
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 26. Januar 2010
VorstossWortlaut vom 30. November 2009
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
14.10.2020Person21.11.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
24.2.2010Wortmeldung

Die Interpellantin und die Interpellanten sind mit der Antwort der Regierung zufrieden.

Unsere Frage war, ob das Symbol des Schweizerkreuzes als Qualitätsmerkmal bei Produktdeklarationen in Gefahr ist. Ich danke im Namen der Erstunterzeichnenden den Mitgliedern des Kantonsrates, welche die Interpellation mit einer rekordhohen Unterschriftenzahl von 100 unterstützt haben. Unser Dank gilt auch der Regierung und deren Präsidenten für die klare und engagierte Antwort. Es ist mir klar, dass es sich um eine Frage handelt, welche die ganze Eidgenossenschaft betrifft. Für den Kanton St.Gallen geht es jedoch um eine zukunftsbestimmende Frage: St.Gallen ist einer der wichtigsten Agrarkantone der Schweiz, mit einer produzierenden Landwirtschaft, die einen grossen Teil ihres Einkommens durch den Verkauf ihrer Produkte am Markt erwirtschaftet. Durch die zunehmende Liberalisierung und den Freihandel wird der Konkurrenzdruck immer grösser, und wir müssen uns mit Qualitätsprodukten Schweizer Herkunft wenigstens durch eine klare Deklaration von anderen Produkten abgrenzen können – mit den bewusst einkaufenden Konsumentinnen und Konsumenten als Verbündete.

Hinter den Kulissen wird zurzeit stark gestritten: Nicht alle Produzenten wollen sich verpflichten, mindestens 80 Prozent Schweizer Rohstoffe zu verwenden, um Nahrungsmittel mit einem Schweizerkreuz deklarieren zu können. Auch die Erstunterzeichnenden wurden von einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb zu einer Aussprache eingeladen. Dabei geht es doch bei dieser Frage um etwas ganz Einfaches: Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum in Bern schätzt, dass in Zukunft mit einem Schweizerkreuz versehenen Produkten im In- und Ausland bis zu 20 Prozent höhere Preise erzielt werden können. Insgesamt bringt diese «Swissness» der Wirtschaft somit jährlich 5,8 Mrd. Franken ein. Somit geht es darum, ob nur einige Akteure wie Lebensmittelverarbeiter und der Handel davon profitieren können, oder ob alle entlang der Wertschöpfungskette der Nahrungsmittel bis hin zum rohstoffproduzierenden Landwirt an diesem Mehrwert teilhaben sollen. Ein zweiter Aspekt: Die Konsumentinnen und Konsumenten erwarten, dass bei einem als Schweizer Produkt deklarierten Nahrungsmittel auch Schweizer Rohstoffe enthalten sind – es geht um die Glaubwürdigkeit unserer Produkte und deren Deklaration! Wenn man das Image einmal verlorenen hat und der Deklaration nicht mehr traut, dann ist es sehr schwierig, das Vertrauen wiederherzustellen. Die lnterpellanten sind sehr erfreut über die eindeutige Haltung der Regierung in dieser Frage. Ich weiss, dass dieses Signal aus dem Kanton St.Gallen auch auf eidgenössischer Ebene und insbesondere in der Rechtskommission des Nationalrates, die dieses Geschäft behandelt, bekannt ist.

Session des Kantonsrates vom 22. bis 24. Februar 2010