Geschäft: Lehrplan 21 - transparent informieren, Bevölkerung einbeziehen!

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.09.24
TitelLehrplan 21 - transparent informieren, Bevölkerung einbeziehen!
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung20.4.2009
Abschluss23.9.2009
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 20. April 2009
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 12. Mai 2009
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
23.9.2009Wortmeldung

Ich sehe mich herausgefordert, einige Worte zu sagen. Es entspricht nicht der Realität, wenn Sie sagen, der Bildungskanton St.Gallen bringe sich national nicht mehr so ein, wie es in der Vergangenheit war. Im Gegenteil: Es ist so, dass ich mit der EDK Gespräche geführt habe, dass wir dort, wo der Kanton St.Gallen noch nicht Einsitz in nationale Gremien hat, Einsitz nehmen können. Da können wir auch Erfolge verbuchen. Neu nehmen Mittelschulvertreter unseres Kantons in einer Kommission der EDK Einsitz. Das war vorher nicht der Fall. Ein weiterer Erfolg: Ich wurde in den Vorstand des Fachhochschulrates Schweiz gewählt. Was richtig ist: Wir sind im Moment im Vorstand der EDK nicht vertreten. Es ist mir ein Dorn im Auge, weil ich auch der Meinung bin, dass der Kanton St.Gallen im Vorstand der EDK vertreten sein muss, deshalb habe ich auch einen Antrag gestellt. Solange ich nicht im EDK-Vorstand bin, pflege ich intensive Kontakte mit dem Präsidium der EDK, damit wir diese Übergangszeit trotzdem produktiv gestalten können.

Zur Interpellation möchte ich nichts sagen, weil die Antwort der Regierung umfassend ist. Auch beim Lehrplan 21 gilt, dass wir aktiv mitarbeiten.

Session des Kantonsrates vom 21. bis 23. September 2009
23.9.2009Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Die Problematik, dass St.Gallen nicht mehr aktiv die Bildungspolitik in der Schweiz mitprägt, beschäftigt mich und viele andere. Zugegeben, der St.Galler Lehrplan 97 war schwammig und vor allem nicht überprüfbar. Der Lehrplan 21 will klare Ziele formulieren und überprüfbar sein. Lehrpersonen wünschen sich das. Damit werden aber die erfolgreichen Testmodelle wie «Stellwerk» und «Cockpit», die im Kanton St.Gallen aufgebaut und erfolgreich in der ganzen Schweiz vermarktet werden, allenfalls überholt.

In St.Gallen wird jetzt aber, und das wird in den verschiedensten Gremien beklagt, weder inhaltlich noch öffentlich über die Schulentwicklung, über Ziele und über Konzepte unserer Schule des 21. Jahrhunderts diskutiert. St.Gallen ist in keinem der Steuerungsgremien bezüglich HarmoS und/oder Lehrplan 21 der EDK mit dabei. Vor den Entwicklungen in schulischen Angelegenheiten kann der Kanton St.Gallen nicht abseitsstehen. Seit mehr als einem Jahr findet in diesem Saal, finden in der st.gallischen Öffentlichkeit keine bildungspolitischen Diskussionen mehr statt. Vielleicht ist es aber auch nicht zufällig, dass die Vorstösse aus dem Bildungsdepartement zuallerletzt in dieser Session traktandiert wurden. Die Fragen des vorhergehenden Postulats waren, was die Volksschule betrifft, wichtige Fragen, die im Lehrplankontext gestellt werden sollen, müssen und dürfen. Es hört sich eventuell gut an, dass man nicht zu viele Reformen auf dem Tisch haben will. Es geht aber um das Image eines bildungspolitisch fortschrittlichen Kantons, der politisch-strategisch immer mit dabei war, ja sogar an der Spitze stand. Nicht nur die führende Rolle St.Gallen in der EDK geht verloren, sondern St.Gallen rutscht bildungspolitisch relativ schnell ins Unbedeutende. Es fehlen die Ziele, wohin die Reise gehen soll; es fehlt eine aktive Information und Kommunikation über Inhalte; es fehlt die Begeisterungsfähigkeit. Allein an Parteiversammlungen können aktuelle kantonale schulische «Pilote» und Politik nicht breit abgehandelt werden. Ich mache mir deshalb Sorgen um die Zukunft, um das Morgen, um das Übermorgen unserer Volksschule. Da nützen die beschwichtigenden Aussagen in der Antwort der Regierung nichts.

Session des Kantonsrates vom 21. bis 23. September 2009
23.9.2009Wortmeldung

Das hat vielleicht einen Zusammenhang.

Session des Kantonsrates vom 21. bis 23. September 2009
23.9.2009Wortmeldung

Ratsvizepräsident: Bevor ich das Wort Regierungsrat Kölliker gebe, möchte ich Eberhard-St.Gallen eine persönliche Antwort auf den Vorwurf geben, dass die Vorstösse des Bildungsdepartementes aus Prioritätsgründen am Schluss der Session seien. Das Präsidium macht es immer so, dass die Vorstösse von Departementen, in denen keine Sachgeschäfte während der Session vorhanden sind, am Schluss behandelt werden. Ich muss diesen Vorwurf zurückweisen.

Session des Kantonsrates vom 21. bis 23. September 2009