ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.
Die SP-Fraktion hat sich erlaubt, einige pointierte Fragen zur HSG und einer allfälligen Mitverantwortung der HSG im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise zu stellen. Wir wollten in keinem Zeitpunkt die HSG verantwortlich machen für das, was geschehen ist, wie die Regierung uns unterstellt. Die SP-Fraktion ist mit der mutlosen und zögerlichen Antwort der Regierung nicht zufrieden. Die Regierung lehnt jegliche Mitverantwortung seitens der HSG ab. Wenn man etwas genauer in der HSG herumgehört hätte, hätte man auch andere Stimmen gehört. Ulrich Thielemann, einer der Wirtschaftsethiker, hat sich in der «Südostschweiz» letzten Sonntag geäussert. Auf die Frage, wurden Generationen von HSG-Absolventinnen und -Absolventen rückwirkend falsch ausgebildet, sagte Thielemann: «Ehrlich gesagt ja. Ursache der Finanzkrise ist die Marktgläubigkeit.» Auch andere St.Galler Professoren haben sich geäussert, etwa Fredmund Malik unlängst in der «Frankfurter Allgemeinen». Er hat auf die Frage, was sich ändern muss, um weitere Krisen dieser Art zu vermeiden, ausgeführt: «Einer der Schlüssel ist eine Brachialänderung der bisherigen desaströsen Corporate Governments und eine Radikalreform der Aus- und Weiterbildung von heutigen und zukünftigen Führungskräften. Wer weiterhin desaströses Management verbreitet, verhindert Lösungen und trägt zur Verschärfung der Krise bei. Wenn sich daran nichts ändern wird, wird die Folge eine soziale Katastrophe sein.» Das sind zwei Personen, die wissen, wovon sie reden. Ich hätte mir eine mutigere Antwort der Regierung gewünscht. Die unsichtbare Hand des Marktes ist nicht in der Lage, globalisierte Wirtschaftssysteme zu lenken, und sie muss ersetzt werden. Die Politik muss das Primat über auch das Wirtschaftssystem zurückgewinnen und es muss auch eine Demokratisierung in den Unternehmungen stattfinden. Anders ist diese Krise nicht zu bewältigen. Herr Mohr - Rektor der Universität St.Gallen - hat sich gestern ebenfalls zur Thematik geäussert. Immerhin steht heute im «St.Galler Tagblatt», dass Herr Mohr künftig tiefere wissenschaftliche Löcher graben will. Wir wünschen ihm, dass er dabei auch fündig wird.