ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.
Es betrifft das gleiche Thema wie bei Friedl-St.Gallen, einfach mit einem leicht anderen Ansatz. Die Zufriedenheit lässt sich wohl am ehesten mit einer Frage erklären. Ist es Hauptaufgabe einer Regierung, bei einer neuen, in diesem Ausmass bisher unbekannten Herausforderung das bestehende Gesetz korrekt umzusetzen? Oder wäre es zielführender, in einer solchen Situation mit kreativen, unkonventionellen Mitteln einen neuen Schritt zu tun? Die St.Galler Regierung hat sich für die korrekte Anwendung des bestehenden Gesetzes entschieden, mit dem Ergebnis, dass sich unser Landschaftsbild wesentlich verändert hat. Wunderschöne und alte Baumbestände wurden entfernt, womit das Gesetz eingehalten wurde. Alternative Methoden wurden verhindert, auch belächelt - entspricht dem Gesetz. Auf Druck der amerikanischen Baumwollindustrie wurde in alle Köpfe implementiert, dass Hanf sowieso schlecht sei. Wie kann dann der Einsatz eines solchen Mittels wirken? Kartoffeln sind keine Äpfel - das ist klar. Doch gerade am Beispiel der Kartoffelkrankheit zeigt sich vielleicht die verpasste Chance, weil da ein ähnlicher Erreger mit einem Hanfabsud erfolgreich bekämpft werden konnte. Dies ist wissenschaftlich erwiesen. Es ist auch klar, dass die definitive Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nur möglich ist, wenn die Nebenwirkungen geklärt sind. Doch ohne Anwendung werden wir keine Klarheit haben. Ein Pilotversuch erscheint deshalb sinnvoller als ein Verbot. Der Kanton hätte den betroffenen Bauern zu einem solchen Vorgehen Hand bieten können. Aber leider interessiert sich heute noch niemand für praktische Versuche von verantwortungsvollen und kreativen Obstbauern. Alternative Methoden sind offensichtlich unerwünscht. Das Geld wird bevorzugt für andere Projekte oder Institutionen ausgegeben. Hanf ist immer noch in vielen Köpfen «ein rotes Tuch». Ich bin froh, dass das Bundesgericht die nicht wiedergutzumachende Praxis der St.Galler Behörden unterbrochen hat. Dadurch kann jetzt auch ein neues Strategiepapier 2015 erarbeitet werden, was ein Lichtblick in dieser unerfreulichen Angelegenheit ist. Die Antwort ist für mich eine reine Rechtfertigung. Es ist die Antwort des Klassenprimus, der die Theorie bestens gelernt hat, aber übersieht, was rechts und vor allem links von ihm auch noch passiert. Ich erwarte mehr Offenheit für kreative Lösungen. Und mit etwas gutem Willen lassen sich solche auch unter Einhaltung des Gesetzes realisieren.