Geschäft: Gezielte Stärkung des Vereinswesens

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer43.08.02
TitelGezielte Stärkung des Vereinswesens
ArtKR Postulat
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung18.2.2008
Abschluss6.6.2011
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragAntrag der Regierung vom 1. April 2008
VorstossWortlaut vom 18. Februar 2008
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
21.8.2019Gremium19.1.2023
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
16.4.2008Gutheissung67Zustimmung59Ablehnung54
16.4.2008Eintreten65Zustimmung57Ablehnung58
Statements
DatumTypWortlautSession
16.4.2008Wortmeldung

Die Regierung hat vieles geschrieben. Ich möchte das nicht wiederholen. Ich möchte einfach nochmals sagen, das Anliegen ist auch unser Anliegen. Aber man kann Vereinsarbeit einfach nicht verordnen und es gibt keine Datenbank, die Aussagen macht über die Anzahlvereine über die Strukturvereine. Wir verfügen über diese Daten nicht. Wenn Sie von uns diesen Grundlagenbericht verlangen, dann müssen wir eine Fleissarbeit machen, bei der ich noch nicht genau weiss, wie wir das machen um diese Daten zu erheben und dann auch Aussagen darüber machen können wo und wie welche Vereine wie gestärkt werden sollen. Wir gehen immer noch davon aus, wer sich in einem Verein engagiert, der macht das mit Herzblut weil er sich mit den Interessen dieses Vereines identifiziert. Das ist eigentlich die beste Grundlage für ein Engagement. Dass auch wenn sich Leute in einem Verein engagieren alle ein Interesse haben, dass eine Nachwuchsförderung da ist. Und dass fast alles auch auf kommunaler Ebene besteht und dass wir eher ein Interesse haben müssen einzelne Projekte von Vereine zu unterstützen. Das machen wir auch. Das «Sport verein-t» ist ein Integrationsprojekt, das wir auch materiell und finanziell unterstützt haben. Dass ein anderer Weg gesucht werden muss um dieses Thema zu unterstützen und dass eben die Form des Postulates uns einfach in eine Arbeit wirft, die wir machen müssen ohne dass wir eine Grundlage haben und eigentlich noch nichts erreicht ist. Ich gebe zu, es bringt manchmal etwas wenn man das einmal schriftlich festgehalten hat. Aber das bringt einfach in diesem Themenbereich der so abhängig ist vom privatem Engagement bringt das eben nichts und weil wir vor allem über keine Daten verfügen. Ich denke, da müsste jede Gemeinde wahrscheinlich für sich eine Erhebung machen und das müsste dann zusammen tragen. Es ist eine Fleissarbeit, aber wir denken, dass im Moment der Einsatz eben gezielt Projekte zu unterstützen Erfolg versprechender ist und das ist unsere Motivation. Im Übrigen haben wir mit der Stiftung «Benevol» einen Leistungsauftrag, die eben die Freiwilligenarbeit auch in diesem Bereich unterstützt. Wir sehen das Engagement des Kantons in diesem Bereich viel sinnvoller, das zu ermöglichen anstelle, dass wir alles an uns reissen. Hier ein paar Zusatzerklärungen zu Ihrem Entscheid.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. April 2008
16.4.2008Wortmeldung

Ratsvizepräsident: Die Regierung beantragt Nichteintreten.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. April 2008
16.4.2008Wortmeldung

(im Namen der CVP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Gezielte Förderung des Vereinswesen. Die Regierung lehnt einen Postulatsbericht ab weil schon viele Postulatsberichte verlangt worden sind und dass nichts an der Situation ändert. Einverstanden, dass das Erstellen eines Berichtes nicht entscheidend ist für die Stärkung der Vereine. Interessant wäre aber schon einiges darüber zu wissen. Nämlich wenn die Regierung bei guten Erfahrungen beim Projekt «Sport verein-t» wo sie Erfahrungen hat, ansetzen würde, uns interessieren die Erkenntnisse daraus. Wir wissen nicht viel davon. Dann möchten wir die Ursachen kennen welche die Nachwuchsprobleme in den verschiedenen Vereinen, wir möchten ergründet haben warum das heute so schwierig ist. Gern möchten wir auch die wesentlichen Elemente kennen, die zur Stärkung der Vereine wichtig sind. Also Erfahrungen aus dem bereits eingeleiteten Projekt kennen. Zudem müsste aufgezeigt werden, wie Vereine ausserhalb des Sports, z.B. Kultur, Musik, Theater, Spiel, Tanz, Naturschutz usw. gestärkt werden könnten. Auch interessant wäre die Frage wie Jugendliche an Vereine herangeführt werden können. Der Bericht müsste auch die Auswirkungen von Konsum, von Perspektivlosigkeit von Jugendlichen aufzeigen und Alternativen dazu. Wir erwarten im Bericht auch das Aufzeigen von Wegen wie das St.Galler Vereinswesen, das an sich gut ist, gestärkt wird und für die Zukunft fit gemacht werden kann.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. April 2008
16.4.2008Wortmeldung

(im Namen der FDP-Fraktion): Auf das Postulat ist nicht einzutreten.

Ich denke, in diesem Rat sind wir uns alle einig. Alle finden wir Freiwilligenarbeit gut. Geht es um die Anerkennung scheiden sich die Geister. Das musste meine Fraktion erst kürzlich erleben. Wir wollten nämlich mit einer Motion bewirken, dass die Entschädigungen, die klein sind, die Vereinsmitglieder erhalten und nicht versteuert werden müssten, fanden leider keine Mehrheit. Ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an den Sozialzeitausweis auf der persönlichen Ebene. Ein wichtiges Anerkennungszeichen mit dem auf der persönlichen Ebene ein wichtiges Erkennungszeichen gesetzt werden kann. Dieser Sozialzeitausweis gelingt übrigens bei der Stellenbewerbung zunehmend an Bedeutung. Das zeigen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Sie haben nämlich erkannt, dass bei der Vereinsarbeit bei der Freiwilligenarbeit wichtige Erfahrungen gesammelt werden können, die in die Berufsarbeit einfliessen. Trotzdem ist die FDP-Fraktion nicht für eintreten auf diesen Bericht. Wir möchten Taten statt Worte. Wir fordern Sie auf, gehen wir mit einem guten Beispiel voran. Danken wir als Volksvertreterinnen und Volksvertretern den Vereinsvorständen öffentlich. So erfahren Sie Wertschätzung und das ist eine wichtige Motivationsspritze. Im Namen der FDP-Fraktion beantrage ich Ihnen, das Nichteintreten der Regierung zu unterstützen. Sie helfen dadurch - für einmal gehe ich mit Böhi-Wil einig - unnötige Papierberge zu produzieren.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. April 2008
16.4.2008Wortmeldung

(im Namen der SP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Wir sind mit der Postulantin und der Regierung einig, dass eine sinnvolle Freizeitgestaltung eine der wichtigsten Präventionsmassnahmen zur Vermeidung von Gewalt und Suchtverhalten vor allem auch bei Jugendlichen ist. Der Rechtswissenschaftler Prof. Martin Kilias, der sich auf das Thema Jugendkriminalität spezialisiert hat, zeigt aber in einem Referat, dass die Freizeitgestaltung der wichtigste Ansatz bei diesem Thema ist. Ebenso sind alle Beteiligten einig, dass die Vereine zur sinnvollen Freizeitgestaltung einen wesentlichen Beitrag leisten. Mit «Sport verein-t» läuft bereits ein Projekt, das positive Wirkung zeigt, und aus dessen Erfahrungen andere Vereine lärmen können. Im Grundsatz unterstützt die Regierung das Anliegen und zählt auch mögliche Ansatzpunkte auf. Insbesondere Bezug nehmen auf das oben erwähnte Projekt «Sport verein-t». Wir sind der Meinung, eine genauere Beschreibung der Adaptionsmöglichkeiten für nicht Sportvereine und klarere Angaben zu den Bedingungen für eine finanzielle Unterstützung, z.B. einer Anschubfinanzierung könnten zur Motivation sowohl von Vereinen als auch von Gemeinden beitragen, diesem Thema vermehrt Beachtung zu schenken und neue Ideen zu entwickeln. Hilfreich dürfte auch sein genauer zu wissen, in wie fern das Projekt «Sport verein-t» positive Wirkung zeigt.

Session des Kantonsrates vom 14. bis 16. April 2008