Geschäft: Integration von Kindern durch Frühförderung

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer42.07.33
TitelIntegration von Kindern durch Frühförderung
ArtKR Motion
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung5.6.2007
Abschluss24.9.2007
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragAntrag der Regierung vom 21. August 2007
VorstossWortlaut vom 5. Juni 2007
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person24.10.2024
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
24.9.2007Eintreten42Zustimmung84Ablehnung54
24.9.2007Antrag Kündig-Rapperswil-Jona auf Umwandlung in ein Postulat40Zustimmung88Ablehnung52
Statements
DatumTypWortlautSession
24.9.2007Wortmeldung

Auf die Motion ist einzutreten.

Tatsächlich erlebe ich Jahr für Jahr, dass es so ist, wie es die Regierung hier auf dem roten Blatt beschreibt, dass nämlich die Alltagskompetenzen und Basisfunktionen bei vielen Kindern hauptsächlich aus bildungsfernen Bevölkerungsschichten und Migrationsfamilien nicht mehr vorhanden sind. Die Kinder können keine Schere richtig halten, haben keine Ahnung, wie man eine Karotte schält oder was die Punkte auf einem Würfel bedeuten. Es gibt schon gute Programme in Richtung Integration durch Frühförderung. Wir haben in unserer Gemeinde ein Projekt umgesetzt, in welchem Migrationseltern mit ihren Kindern ein Programm angeboten wurde und in welchem gezeigt wurde, wie unsere Kinder in unserer Kultur gefördert werden und was bei uns Brauch ist. Das Angebot wurde von über 95 Prozent der angeschriebenen Eltern genutzt. Zudem getrauen sich junge Frauen mit Migrationshintergrund eher, in diesem Rahmen überhaupt aus der Wohnung zu gehen, Kontakte zu knüpfen und Deutsch zu lernen, was nur in unserem Interesse sein kann. Deshalb finde ich es wichtig, dass hier die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden, damit die Voraussetzungen zur Umsetzung solcher sinnvollen Programme gegeben sind.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

Der Umwandlung in ein Postulat ist zuzustimmen.

Die Problematik der unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen von Kindern bei der Einschulung in den Kindergarten ist erheblich. Diese Feststellung wird auch von Lehrpersonen des Kindergartens herunter und der Einschulungs- und Einführungsklassen unterstützt. In der Begründungsantwort zeigt die Regierung, dass sie die Problematik durchaus erkennt. Die Regierung stellt fest, dass während den zwei Kindergartenjahren die sogenannten Defizite oftmals schlecht kompensiert werden können. Diese Erkenntnisse unterstützen auch die Erziehungswissenschaften und die Entwicklungspsychologie. Es ist unbestritten, dass die Bildungschancen von Kindern aus benachteiligten sozialen Schichten nur dann erhöht werden können, wenn auch die Familiensysteme unterstützt werden. Die Probleme werden nicht gelöst. Sie werden zeitlich verschoben, aber mit dem grösseren Nachteil der Verringerung von Erfolgschancen. In der Begründung sieht die Regierung vor, im Rahmen des Berichtes zum Postulat 43.05.10 Integrierte Kinder- und Jugendpolitik zu prüfen, ob und welche Massnahmen ergänzend notwendig sind und inwiefern dem Kanton allenfalls eine aktivere Rolle im Bereich Frühförderung zukommen kann. Der Begriff «zu prüfen» ist zu vage und zu wenig verbindlich. Bei einem Postulat hätten wir auch die Chance, die Zuteilung des Erziehungsdepartementes und des Departementes des Innern mit Lösungsvorschlägen zu beleuchten.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

hält am Antrag auf Umwandlung fest.

Die wertvolle Mütter- und Väterberatung, die braucht eine Aufnahme in das Gesundheitsgesetz. Die Früherziehung auch im Bereich der heilpädagogischen Früherfassung sollte erweitert werden, und flächendeckende Umsetzungen, wie die Regierung das jetzt schon unterstützt mit Opstapie, das wäre sicher von den Gemeinden zu übernehmen. Das sind nur drei von möglichen Massnahmen, die die Regierung ausarbeiten könnte.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

Ratspräsidentin: Die Regierung beantragt Nichteintreten.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

beantragt Umwandlung in ein Postulat.

Die Regierung beachtet das öffentliche Interesse der Bildung an einer präventiv wirkungsvollen Frühförderung zu wenig. Sie anerkennt wohl die Wichtigkeit der Motion, und das Nichteintreten ist demzufolge unlogisch. Sie weist in eine Richtung, die Entscheide für dringende Massnahmen offen lässt.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

Die Umwandlung in ein Postulat ist abzulehnen.

Ich bitte Sie zur Kenntnis zu nehmen, dass wir den geforderten Postulatsbericht ja unterbreiten. Wir haben auf S. 2 des roten Blattes genau das gesagt. Was wir können, ist zu prüfen, welche Massnahmen möglich und notwendig sind, und wir werden Ihnen im Rahmen des Postulates 43.05.10 einen Bericht geben. Dann können Sie entscheiden, ob Sie etwas Weiteres wollen. Ich weiss nicht, wieso Sie jetzt nochmals ein Postulat wollen. Dann muss ich im Übrigen darauf hinweisen, umwandeln können Sie diese Motion nicht in ein Postulat, weil es hier heisst, verbindlich zu regeln und die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen. Das ist Motionstext. Sie müssten einen völlig neuen Vorstoss machen. Aber ich bitte Sie davon abzusehen, weil das, was Sie wollen, bereits erfüllt ist. Das Postulat rennt offene Türen ein. Diesen Bericht werden Sie erhalten.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

Zu Klee-Berneck: Sie hat in einer Fachtagung das gehört, dass es umgesetzt wird. Ich habe in letzter Zeit in öffentlichen Diskussionen in Vorbereitung der Wahlen an Fachhochschulen in Berichten der EDK überall parteiübergreifend gehört, wie wichtig die Frühförderung sei. Nur es fehlt noch die Umsetzung.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

Die Umwandlung in ein Postulat ist abzulehnen.

Genau das, was Kündig-Rapperswil-Jona jetzt will, diesen Antrag stellte ich im Zusammenhang mit dem Postulat der CVP-Fraktion mit dem Titel «Integrierte Kinder- und Jugendpolitik». Mir sagte man damals, ich renne offene Türen ein. Wir müssen das nicht mehr aufnehmen, es sei schon aufgegleist. Und es ist auch in der Zwischenzeit aufgegleist. Das erfuhr ich am Freitag an einer Fachtagung, wo es darum geht, das Sozialhilfegesetz so kompatibel zu machen für Gemeinden, damit sie klare Aufträge haben, und in diesem Projekt wird explizit erwähnt: Wir bekommen alles, was wir gerne möchten. Nur müssen wir es auch noch bezahlen.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007