Geschäft: Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen
Komitee | Kantonsrat |
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Nummer | 40.07.04 |
Titel | Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen |
Art | KR Berichterstattung |
Thema | Erziehung, Bildung, Kultur |
Federführung | Bildungsdepartement |
Eröffnung | 21.6.2007 |
Abschluss | 20.2.2008 |
Letze Änderung | 9.12.2021 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
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1.8.2019 | Gremium | Beteiligung - 40.07.04 voKo Sport und Bewegung | 19.1.2023 |
Datum | Titel | Resultat | öffentlich | ||||
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Ja | Bedeutung | Nein | Bedeutung | Absent / Enthaltung | |||
20.2.2008 | Ordnungsantrag Gysi-Wil auf Verschiebung der übrigen Geschäfte | 109 | Zustimmung | 13 | Ablehnung | 58 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
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20.2.2008 | Wortmeldung | (im Namen der SP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Das Dokument zeigt auf wie wichtig Bewegung für die Gesundheit der Mensch ist. Es erläutert das Zusammenspiel der öffentlichen Hand und privaten Institutionen. Der Bericht legt den Ist-Zustand dar und schlägt Massnahmen vor um die Situation zu verbessern. Trotz rund 1'200 Sportvereinen mit über 140'000 aktiven Mitgliedern und 50 Fitnesscentern bewegt sich zwei Drittel der Bevölkerung zu wenig. Insbesondere die Zahl übergewichtiger Kinder hat zugenommen. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen in drei Prioritätsstufen setzt die Regierung ein klares Zeichen im Sinn der Sport- und Bewegungsförderung. Sie weist darauf hin, dass mit den umgesetzten Massnahmen Folgekosten, die durch den Bewegungsmangel im Gesundheitswesen verursacht werden eingeschränkt werden können. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen ist insbesondere der Paradigmawechsel von Verhaltens- zur Verhältnisprävention lobens- und erwähnenswert, den man unbedingt mit konkreten Umsetzungsschritten wagen muss. Wir denken da vor allem an die Schulwegstrassenraum und Wohnfeldgestaltung. Mit der Umsetzung der im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen muss stets die Freude an der Bewegung im Auge behalten werden. Nur wenn sich ein Mensch gerne bewegt wird der erwartete Erfolg eintreten. Ebenso muss die Wirksamkeit aller Massnahmen überprüft werden, denn nur der gute Wille allein reicht nicht aus um das Problem der Bewegungsarmut zu bekämpfen. Notwendig ist auch, dass möglichst bald genügend Ressourcen vorhanden sind damit in allen Mittelschulen ein geschlechtergetrennter Turnunterricht möglich ist. Im Übrigen ist der Bericht eine gute Grundlage aber die positive Auswirkung beginnt erst mit der konkreten Umsetzung der Massnahmen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Auf die Vorlage ist einzutreten. Sport scheint mehr zu sein als die schönste Nebensache der Welt. Sport ist Bewegungskultur. Als Präsidentin des zahlenmässig grössten St.Galler Sportverbandes und Mitglied der kantonalen Sportkommission erlaube ich mir einige Bemerkungen zum Bericht «Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen». Was die über 40 Sportverbände der IG St.Galler Sportverbände mit rund 150'000 Jugendlichen und Erwachsenen in 1'200 Vereinen seit Jahrzehnten mehrheitlich ehrenamtlich anbieten soll nun unter anderem mit dem neuen Sport- und Bewegungskonzept eine neue Grundlage und sportpolitische Akzeptanz erhalten. Sport und Bewegung nimmt einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Durch Sport ist unser Schaufenster, das die positiven und negativen Aspekte wiederspiegelt. Der Bereich Sport ist auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Er trägt mit rund 1,8 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei, bietet Arbeitsplätze an und ist im Aufwärtstrend. Sport und Bewegung ist Gesundheitsprävention. 20 Prozent unserer Kinder sind übergewichtig und mit der Ausdehnung von Jugend und Sport für 5- bis 10-Jährige könnte dem entgegengewirkt werden. Bleiben wir sportpolitisch am Ball und betreiben sportliche Politik. Was der Bund im November 2000 mit dem sportpolitischen Konzept realisiert hat soll nun endlich im Kanton St.Gallen auch Realität werden. Denn bekanntlich Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | (im Namen der CVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Sport und Bewegung spielt in der heutigen Gesellschaft zunehmend eine bedeutende Rolle. Vermutlich wie nie zuvor. Sport kann Nationen verbinden und Menschen begeistern. Die wirtschaftliche Bedeutung des Sports nimmt ebenfalls stetig zu. So erwirtschaftet die Sportbranche eine Wertschöpfung von 8 Mrd. Franken und bietet 80'300 Stellen was aus einer Studie des Bundesamtes des Sport hervorgeht, in welcher erstmals umfassend eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung spiegelt. Natürlich ergeben sich aus einer stetig höheren Bedeutung auch ungeahnte negative Folgen. Die Bedeutung der alltäglichen Bewegung nimmt ebenfalls an Stellenwert in Familie und Gesellschaft zu und sollte daher alle von uns beschäftigen um sich präventiv vor Krankheiten zu schützen. Ich stelle hier auch Frage zur Diskussion wie viel der 180 Kantonsräte ihre Schrittzähler mehrmals benutzen, der uns in der Novembersession 2006 abgegeben wurde. Ich jedenfalls, mache es. Schon damals waren die Diskussionen zu mehr Bewegung aktuell und nicht erst mit dem vorliegenden Postulatsbericht. Der vorbeugende Effekt ist von regelmässiger Bewegung ist beachtlich. Körperlich inaktive Menschen erkranken doppelt so häufig an den erwähnten Gesundheitsproblemen als aktive. Im Zusammenhang mit Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung geht es nicht allein um sportliche Aktivität sondern eben auch um die Alltagsbewegung. Die Alltagsbewegung als erster Schritt zu mehr Gesundheit. Das vorliegende kantonale Sportkonzept versteht sich deshalb hinsichtlich der Bedeutung von körperlicher Aktivität für die Gesundheit nicht nur als Sport sondern ebenso sehr als Bewegungskonzept. Dies begrüsst die CVP-Fraktion. Denn Bewegung und Sport haben ebenso einen besonderen Wert aus ???gründen womit wir durch den Sport der Jugend eine sinnvolle Tätigkeit vermitteln und hoffentlich viele von den Strassen abholen können. Es ist auch erwiesen, dass körperlich aktive Menschen in ihrer Jugend leistungsfähiger sind und im Alter länger selbständig bleiben. Die CVP-Fraktion nimmt mit diesem Bericht auch würdigend zur Kenntnis, dass der Kanton St.Gallen bisher der einzige Ostschweizer Kanton ist, der mit einem Konzept ein klares Zeichen für die Sport- und Bewegungsförderung setzt. Nachdem schon viel geschieht im Bereich Sport und Bewegung ist es doch wichtig, dass eine staatliche Förderung mit weiteren Massnahmen umgesetzt wird. Was nicht heissen will, dass die CVP-Fraktion alle vorgeschlagenen Massnahmen ohne weitere zusätzlichen Diskussionen umzusetzen, heute gutheisst. Denken wir hier z.B. an das unter Massnahme mit Priorität 3 zu richtende Vereinshaus. Dazu bedarf es noch weitere intensive Diskussionen was man unter diesem Vereinshaus versteht. Ebenfalls spielen die finanziellen Möglichkeiten des Kantons St.Gallen eine grosse Rolle um die vorgeschlagenen Massnahmen umzusetzen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | (im Namen der GRÜ-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Die Prioritäten unserer Fraktion decken sich weitgehend mit den Massnahmen, die in der Vorlage aufgeschrieben sind. Wir stützen uns dabei auf die Vorlage einerseits aber auch auf die Hintergrund- und Zusatzinformationen, die wir im Vortrag von Präventivmediziner Dr. Gaudenz Bachman zu Beginn der Beratung gehört haben. Es heisst früh anzusetzen. Das gesunde Bewegungsverhalten beginnt im Kleinskindesalter. In dieser Beziehung hat auch die Mütter- und Väterberatung eine ganz grosse Bedeutung. 50 Prozent unserer Lebenserwartung bestimmen wir selber. Die individuelle Verhaltensänderung kann durch die vorgeschlagenen Massnahmen in dieser Vorlage erleichtert und gefördert werden. Es handelt sich dabei um die bewegungsfreundliche Gestaltung des öffentlichen Raumes und der Schulwege und der Spielplätze. Um die Bewegungsförderung im Kleinkindesalter durch Frühförderung von Kindern aus sozialbenachteiligten Familien und durch MuKi-Bewegungsprogramme usw. Durch gezielte Förderung eines aktiven Lebensstils im Hinblick auf Verhaltung und Verlängerung der Unabhängigkeit im Alter um den Erwachsenen- und Senionrensport. Es geht um die Rhytmisierung im Unterricht, um tägliche Bewegungseinheiten und um musikalisch rythmisierenden Unterricht. Es geht auch um den Sport in der Sekundarstufe II in der Lehrlingsausbildung ebenso wie in den Mittelschulen und um die Klassengrössen. Wichtig erscheint uns der Behindertensport. Die Nutzungsmöglichkeiten von Turnhallen und Sportanlagen, die verbessert werden und um die Integrationsprogramme für Migrantinnen und Migranten durch den Vereinssport. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | (im Namen der SVP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Im Sinn der Kantonsratspräsidentin mache ich bei meinem Eintretensvotum einen Sprint und nicht einen Dauerlauf. Die SVP-Fraktion nimmt vom Bericht «Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen» Kenntnis. Es ist auch für die SVP-Fraktion ein Anliegen, dass hier eine gesunde und körperlich fitte Bevölkerung haben. Die im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen begrüsst die SVP-Fraktion nur teilweise. Wir anerkennen den wichtigen sozialen Beitrag der Vereine in unserem Staatssystem. Es gilt diese so gut als möglich, jedoch so nützlich und verhältnismässig als nötig zu unterstützen. Deshalb lehnt die SVP-Fraktion weitere nicht bereits im Bericht aber auch nicht notwendige Massnahmen ab. Eine aus Sicht der SVP-Fraktion nicht notwendige Massnahme ist in diesem Sinn das Vereinshaus. Einige Mitglieder der Fraktion äusserten sich kritisch darüber, dass der Kanton sich in diese Privatsache - den Sport - einmischt. Und dies ein Auftrag der Gemeinden oder der Privatwirtschaft sein. Dies war jedoch eine Minderheit. Die SVP-Fraktion nimmt vom Bericht Kenntnis und wird im Budget oder anderem dem Rat vorgelegten Vorlagen dazu Stellung nehmen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | legt seine Interessen als Vizepräsident Sport Aktiv 50+ offen. Ich danke Ihnen besonders und namentlich für den Abschnitt Erwachsenen- und Seniorensport. Grundsätzlich als Sportler danke ich für die vielen wohlwollenden Voten aus allen Ecken unserer parteipolitisch vielfältigen Landschaft. Sport ist und bleibt Gesundheitsprävention, ist gesellschaftlich vom enormen und unglaublichen Nutzen und kann im Besonderen auch und gerade im Jugendbereich gezielt Prävention gegen Gewalt sein. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Präsidentin der vorberatenden Kommission: Auf die Vorlage ist einzutreten. Zur Einstimmung ins Thema «Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen» haben wir uns gar nicht sportlich bewegt. Doch hat uns Gaudenz Bachmann, kantonaler Präventivmediziner mit einem Kurzreferat klar vor Augen geführt wie wichtig das Thema des Postulates ist und bereits im Titel werden wir auf den wichtigen Aspekt des Berichtes hingewiesen, nämlich die Bewegung. Im Zusammenhang mit Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung geht es nicht allein um sportliche Aktivitäten sondern eben um Alltagsbewegung. So Gaudenz Bachmann. Unsere Gesellschaft bewegt sich zu wenig. Daraus entstehen Folgekosten, die wir alle mittragen. Hier einige eindrückliche Zahlen aus dem Referat. Bewegungsmangel führt jährlich zu 2'900 vorzeitigen Todesfällen in unserem Land. Zu 2,1 Mio. Krankheitsfällen und direktem Behandlungskosten in der Höhe von 2,4 Mrd. Franken. Dazu kommen noch die Kosten für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle und Produktivitätsverlust. Die durch Übergewicht und adipositas verursachten volkswirtschaftlichen Kosten in der Schweiz wurden im Jahr 2001 auf jährlich 2,7 Mrd. Franken berechnet oder 5 Prozent der gesamten Gesundheitskosten. Bewegung ist in jeder Lebensphase wichtig und zeigt präventive Wirkung. Das individuelle Gesundheitsverhalten bestimmt zu 50 Prozent unsere Gesundheit und unsere Lebenserwartung. Das ist gleich viel wie Vererbung, Umwelt und Medizin zusammen. Ich nenne diese Zahlen, damit uns klar wird warum sich der Staat der Sport und Bewegungsförderung annimmt und annehmen soll. Der Kanton sieht darin seine Aufgabe optimale Rahmenbedingungen zu schaffen für die Sport- und Bewegungsförderung. Das Konzept zeigt auch auf, wie wichtig es ist, dass Departemente zusammen arbeiten um das Synergiepotenzial zu nutzen. Aus dem Bericht geht hervor, dass das Bildungs- und Gesundheitsdepartement die Aufgabn zusammen angehen wollen, dies bereits auch tun. Im Bereich Raumplanung ist ebenfalls eine Zusammenarbeit mit dem Baudepartement erforderlich. Als Beispiele können da die Schulwege genannt werden. Einerseits müssen sie sicher und kinderfreundlich gestaltet werden. Es sollte für unsere Schuljugend wieder zur Normalität werden, zu Fuss oder per Rad in die Schule zu gehen. Nicht nur für unsere Kinder sollen Wege und Plätze ansprechend gestaltet werden, die ganze Bevölkerung sollte sich angesprochen fühlen, das Mobilität zu Fuss oder per Rad in nächster Umgebung vermehrt zur Normalität wird. Das sind dann Aufgaben für die Gemeinden. Regierungsrat Stöckling wies in seinem Referat darauf hin, dass vieles im Kanton getan ist, dass noch nie so viel für Sport und Bewegung als in diesen Bereichen getan wurde wie heute. Der vorliegende Bericht erfüllt auch zwei Aufgaben. Er will darstellen was heute vorhanden ist und er will aufzeigen in welchen Bereichen Handlungsbedarf bestehen. Das können Sie im Bericht nachlesen. Die Massnahmen sind nach Prioritäten aufgeteilt. Bei der Eintretensdiskussion zeigten sich alle Parteien positiv dem Bericht gegenüber. Alle Parteien äusserten sich auch dahingehend, dass wir nun über eine Grundlage zum Thema Sport und Bewegung verfügen, die eine Weiterentwicklung ermöglichen, ja nötig machen. Mit den Prioritäten der Massnahmen wird auch das Vorgehen zur Umsetzung aufgezeigt. Aus der vorberatenden Kommission wurden auch kritische Punkte angesprochen, z.B. das Drei-Stunden-Obligatorium, das nicht überall nach gesundheitlich wünschbaren Aspekten umgesetzt wird, so in der ersten Oberstufe, den Mittel- und Berufsschulen. Diese Diskussion wurde im Rat schon mehrfach geführt. Dazu werde ich die Kommissionsmeinung beim entsprechenden Kapitel äussern. Mehrmals wurde auch erwähnt, dass Sport im Alter zu wenig gewichtet werde. Auch die Ausbildung der Lehrerpersonen im Bereich Sport ist ein weiterer Kritikpunkt. Die Schaffung einer Forschungsstelle für Nachhaltigkeit im Sportunterricht an der PHSG als Stellungnahmen zum Bericht eingereicht, vom St.Galler Verband für Sport an Berufs- und Mittelschule wurde in der vorberatenden Kommission breit diskutiert und ein entsprechender Antrag wurde dann aber abgelehnt. Die Abstimmung mit 15:0 Stimmen beschloss die vorberatende Kommission einstimmig eintreten auf den Bericht der Regierung «Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen». Ich möchte noch nachtragen, dass von Seite der Regierung und der Staatsverwaltung folgende Personen an dieser Kommissionstagung teilgenommen hatten: Wie bereits erwähnt Regierungsrat Stöckling, Jürg Raschle, Generalsekretär Stv. vom Bildungsdepartement, Christoph Mattle, Leiter Amt für Mittelschulen, Bildungsdepartment, Gaudenz Bachmann vom Gesundheitsdepartement und Patrick Baumer, ebenfalls vom Bildungsdepartement als Protokollführer. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | (im Namen der FDP-Fraktion): Auf die Vorlage ist einzutreten. Der vorliegende Bericht schildert fundiert und detailliert die aktuellen Verhältnisse in den verschiedenen Handlungsfeldern. Die FDP-Fraktion und ich als Postulantin freuen uns, dass im Bericht klar zum Ausdruck kommt, dass Sport und Bewegung von grosser gesellschaftlicher Bedeutung sind, eine Vielzahl von Lebensbereichen betreffen und mit zielgerichteten Massnahmen gefördert und gefordert werden müssen. Wir begrüssen auch das neu Staatsmittel für ein umfassendes kantonales Sport und Bewegungsprogramm bereit gestellt werden. Wir sind überzeugt davon, dass diese prioritär in die Primarstufe fliessen sollten. Warum? Kinder treiben gern Sport. Wir müssen es aber zulassen. Kinder möchte bei dem was sie machen ausgelassen sein und Spass haben. Kinder suchen die Gesellschaft mit anderen. Das Gefühl von menschlicher Nähe, Geborgenheit und Zusammengehörigkeit. Sie möchten Teil einer Gruppe oder Mannschaft sein. Kinder möchten die Leistungsfähigkeit ihres Körpers erfahren. Ältere Kinder möchten diese auch verbessern. Gelingt es bei den Kindern und Jugendlichen die Freude an der Bewegung zu wecken, so ist der Grundstein für die Freude an der Bewegung auch im Erwachsenenalter gelegt. Es ist für uns auch klar, die Motivation zu körperlichen Aktivitäten ist von Kind zu Kind, von Situation zu Situation und über die Zeit hinweg unterschiedlich ausgeprägt. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten das Bewegungsverhalten und damit die Gesundheit der Kinder zu fördern. Deshalb sind wir der Regierung dankbar für die Feststellung, dass möglichst früh mit der Bewegungsförderung begonnen werden muss. Das sie dabei von bestens ausgebildeten Fachlehrpersonen angeleitet werden sollten, ist für die FDP-Fraktion ein Gebot der Stunde. Noch ist die Qualität im Sportunterricht an den Primarschulen dem Zufall überlassen. Lust auf jene Stufe wo die Kinder für das Bewegungslernen in vielen Bereichen in sensiblen Phasen sind, haben wir am wenigsten gut ausgebildete Lehrpersonen. Die Spezialisten sind dann auch höheren Schulstufen im Einsatzk, dann nämlich wenn es oft schon zu spät ist. Es gilt deshalb der Qualität grosse Beachtung zu schenken. Es ist nämlich erwiesen, dass ein Kind bei schlechter Sporterziehung innert dreier Jahren nachhaltig demotiviert ist und der Schaden bis und mit Erwachsenenalter nicht mehr oder nur mit grossem Engagement behoben werden kann. Eine positive Einstellung zu sich und zum Körper aber auch zu körperlichen Aktivitäten kann sehr schnell und nachhaltig vernichtet werden. Die FDP-Fraktion ist deshalb überzeugt davon, dass im Interesse der Kinder gut qualifizierte Lehrpersonen an die Basis gehören. Deshalb fordern wir eine schnelle Einführung des Coachingsystems. Auch wenn wir vieles im Bericht positiv finden, so meinen wir, dass er für den Schulsport zu wenig hergibt. Es gilt dabei zu bedenken, dass nirgendwo anders ein grösserer Bevölkerungsanteil bewegt werden kann als im Schulsport, Jugend und Sport und die Sportvereine ziehen nur bewegungsbegeisterte an. Im obligatorischen Schulsport bewegen sich jedoch alle. Die Wirkung des schulischen Sport- und Bewegungsunterrichts ist deshalb enorm hoch. Wenn nun im Bericht die flächendeckende Gesundheitsförderung postulliert wird, wäre die Einführung der täglichen Bewegungsstunde an den Schulen eine logische Konsequenz. Der Schulalltag zeigt bekanntlich noch wenig Bewegung, denn in unseren Schulen wird alles sitzend absolviert. Aktuelle Studien zwingen uns zum Handeln. So schnitten an den Schulsportprüfungen 2006 nur noch elf Prozent der rund 5'000 Schülerinnen und Schüler mit einem sehr gut ab. Vor zehn Hahren waren es noch 20 Prozent. Einen Leistungsrückgang erkennt man auch bei den kantonalen Schulsporttagen. Bei den Kindern wird ein Verfall der koordinativen Fähigkeiten festgestellt. Zudem bringen unsere Kinder immer mehr Kilos auf die Wage. Jedes fünfte Kind im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren ist übergewichtig und fast jedes zwanzigste fettleibig. Hauptverursacher sind Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Die Folgen des Bewegungsmangels sind absehbar. Mehr Erkrankungen und weiterhin steigende Gesundheitskosten. Das Rezept gegen die Bewegungsarmut wäre einfach. Täglich eine Stunde Sport und Bewegungsunterricht, denn es ist heute unbestritten, dass Bewegung und Sport die Gesundheit positiv beeinflussen. Gross angelegte Studien in Kanada, Australien, Frankreich, Deutschland beweisen zudem, dass regelmässig und intensiv bewegte Schülerinnen und Schüler bessere Schulleistungen erbringen obwohl sie faktisch weniger Zeit für die sogenannt kognetiven Schulfächer aufbringen. Sie zeigen deutlich weniger Agressionen; sowohl auf dem Schulweg, den Pausenplatz wie auch im Schulzimmer und sind konzentrationsfähiger und selbstbewusster. Dass in der ersten Oberstufe eine der drei wöchentlichen Sportlektionen durch ein Sportlager kompensiert wird, daselbe auch die Hälfte der kantonalen Mittelschulen machen muss ist auch Sicht der direkten Wirkung von regelmässiger Bewegung sicher nicht ideal. Denn es ist längst bekannt Bewegung kann nicht auf Vorrat gemacht werden. Im Übrigen wird im Bericht an verschiedenen Stellen auf den Sportunterricht an der Sekundarstufe II verwiesen und auch auf die obligatorische Durchführung von drei Lektionen Sport je Woche verwiesen. Ebenso wird die Wichtigkeit des geschlechter getrennten Sportunterrichts unterstrichen. Fakt ist, dass viele Klassen an den Mittel- und Berufsschulen gemischt unterrichtet werden. Obwohl hinlänglich bekannt ist, dass diese Unterrichtsform zulasten der Mädchen geht. Wir hoffen, dass mit der Realisierung der notwendigen Turnhallen bei den Berufsschulen die erwünschte Verbesserung eintrifft. An den Mittelschulen ist dies nur möglich mit einer Erhöhung der Gesamttotation der für den Sportunterricht zur Verfügung stehenden Lektionen. Wir von der FDP-Fraktion hoffen, dass diese Korrektur im Wälde erfolgt. Wir sind auch überzeugt, dass dem traurigen Thema sexuelle Übergriffe im Sport grosse Beachtung geschenkt werden muss. Wir denken, dass sich hier die Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzzentrum geradezu anbieten würde. Jedenfalls erachten wir eine Prüfung als wichtig. Die positiven Einflüsse von Bewegung auf die Gesundheit sowie die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Werte des Sports verleihen der Forderung von Sport und Bewegung staatspolitische Bedeutung. Die FDP-Fraktion hofft, dass diesem Bericht nun Taten folgen und die Schulgemeinden verbindliche Weisungen erhalten. So kann das Ziel Kinder und Jugendlichen zu lebenslangen sinnerfüllten Sport hin erreicht werden. Für die Realisierung der Massnahmen braucht es den politischen Willen. Wir von der FDP-Fraktion haben diesen Willen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | legt seine Interessen als Präsident der parlamentarischen Interessengruppe Sport Kantonsrat St.Gallen offen. In dieser Funktion und als Mitglied der vorberatenden Kommission möchte ich in diesem Haus nochmals einige Gedanken zum Bericht der Regierung «Kozept, Sport und Bewegung im Kanton St.Gallen» übermitteln. Ich möchte festhalten, dass im Kanton viel geschieht im Bereich Sport und Bewegung. Aber wir können noch einiges mehr machen. Für den ausführlichen Bericht möchte ich der Regierung danken. Vereine, viele Freiwillige, Sponsoren und Gemeinden erbringen hohe Leistungen und fördern den Sport und die Bewegung. Die Abdeckung mit Sporteinrichtungen und Sportanlagen ist durchwegs befriedigend aber auch in diesem Bereichen ist dort und da noch Handlungsbedarf. Das System Jugend und Sport bewährt sich insbesondere für Trainerausbildung, die wir so notwendig brauchen und für die Kaderbildung. Dem ist weithin grösstes Augenmerk zu schenken. Mit Zurückhaltung des Staates beim Seniorensport sollte unbedingt gelockert werden. Es kann nicht genug betont werden wie regelmässige Bewegung für die Gesundheit und Lebensqualität im Alter von sehr grosser Bedeutung ist. Jedermann will älter werden aber niemand will alt sein. Ich vertrete die Auffassung, dass Sporttalente besonders gefördert werden sollen. Aus ihnen rekrutieren sich unsere Spitzensportler und Leistungsträger von Morgen. Sie tragen unsere Fahne hinaus in die Welt, sind damit die besten Werber für unseren Kanton und unser Land. Nicht zuletzt auch für unsere Wirtschaft. Da beginnt für mich die Verflechtung zwischen Spitzensport und Wirtschaft. Wer von uns freut sich nicht an der Sportgala St.Gallen Welt- und Europameister ehren zu dürfen. Im Bereich Schulsport ist viel gemacht aber es ist noch vieles möglich und zu tun. z.B. die Förderung der Bewegung bei unseren Kindern. Sie sind noch so klein. Auf Stufe Primarschule müssen Lehrkräfte ausgebildet werden, damit sie als Bezugspersonen Sport unterrichten können. In den Oberstufen sollen Mädchen und Knaben getrennten Sportunterricht erhalten. Für mich wichtig dabei ist drei Lektionen Sport ist das Minimum wenn ich an die vielen korpulenten und unbeweglichen (dicken Kinder) denke. Hier möchte ich einen Appell an alle Behörden, Eltern und Erzieher richten. Lassen Sie die Kinder wieder dem zumutbaren Schulweg zu Fuss zurück legen. Der heute Schulmobilitätstourismus soll und muss für die Zukunft sinnvoller ausgelegt werden. Eine letzte Bemerkung: Sport und Integration. Die IGS Sportverbände starteten mit grossem Erfolg «sport verein-t». die Zielsetzungen darin sind vermehrt Menschen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen und mit unterschiedlicher Herkunft für ein aktives Mitwirken in den Sportvereinen zu gewinnen. Eine der Gruppe sind Ausländerinnen und Ausländer, die vermehrt und miteinbezogen werden sollen. Wir erleben dadurch ein stark ausgeprägtes Nebeneinander von Einheimischen und von Zugezogenen. Es wird damit oft die Grundlage geschaffen, dass Menschen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen und mit unterschiedlicher Herkunft mit der Zeit eine bessere und schnellere Integration finden. Eben Sportverein. Ich ersuche Sie vom Bericht Kenntnis zu nehmen und ich versuche Ihnen aufzuzeigen auf welche Punkte wir in Zukunft bei der Auslegung des Berichtes besonderes Augenmerkt legen müssen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | legt ihre Interessen als Präsidentin der Mütter- und Väterberatung der Kantone St.Gallen und Appenzell sowie auch als Mitglied der Sportkommission offen. Zu Ziff. 4: Bewegung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Die WHO spricht bereits von einer globalen Epidemie des Übergewichts. Wenn Eltern kommt in der Frühförderung insbesondere der Förderung der Freude an der Bewegung die wichtigste Bedeutung zu. Durch ihre Anleitung erleben die kleinen erstmals Spass und Wohlergehen an der Bewegung oder mit anderen Worten am Sport. Elternbildung, Mütter- und Väterberatung oder Erziehungsberatung bilden Instrumente die Eltern in dieser Aufgabe zu stützen. In einer Untersuchung der Stadt Bern sowie einer Studie der Hochschule St.Gallen für soziale Arbeit und Technik erkannte man die Wichtigkeit der Handlungsfelder im Vorschulbereich auch. Im Vergleich zu den anderen Lebensbereichen tut sich präventiv im Kleinkindalter bis in den Vorschulbereich weniger. Einige Massnahmen sind in diesem Kapital unter 4.4 angedacht und unter Priorität 1 eingestuft. Das nenne ich einen guten Anfang, wünschenswert wäre noch mehr. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Zu Ziff. 4 (Mentoring): Dieses Mentoring bedarf doch einer speziellen Beachtung. Mentoring würde bedeuten, dass nicht fachspezifisch ausgebildete Kolleginnen und Kollegen im Bereich Sport betreut werden könnten. Durch Sportlehrer allenfalls Pensionierte Sportfachpersonen, die im Bereich Schulsport ihr Wissen einbringen könnten. Auf einer kollegialen Basis und nicht beaufsichtigend. Das wäre ganz bestimmt nutzbringend für die Kinder und ihre Bewegung. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Kommissionspräsidentin: Zu Ziff. 5.1: In der vorberatenden Kommission wurde ein Antrag gestellt. Die PHSG erhält den Auftrag im Rahmen eines Projektes die Nachhaltigkeit des Sportunterrichtes zu überprüfen. Das wurde sehr breit diskutiert. Es würde um die Qualitätsicherung gehen im Schulsport ohne, dass eine eigentliche Forschungsstelle hätte eingerichtet werden müssen oder sollen. Leider wurde dieser Antrag dann mit 11:3 Stimmen abgelehnt. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Kommissionspräsidentin: Zu Ziff. 5.1 Bst. d: Die vorberatende Kommission hat längere Zeit um einen weiteren Antrag diskutiert und zwar ging es da um eine massvolle Erhöhung des Faktors zur Berechnung für die zu erteilenden Sportlektionen an Mittelschulen. Die vorberatende Kommission hat sich dann darauf geeinigt eine Empfehlung abzugeben zu Handen des Kantonsrates. Die beinhaltet im Rahmen der Überarbeitung der MAR sei eine angemessene Erhöhung des Faktors zur Berechnung der Sportlektionen an Mittelschulen zu prüfen. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | Das Präsidium sieht eine Eintretensdebatte vor. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |
20.2.2008 | Wortmeldung | stellt einen Ordnungsantrag auf Verschiebung der übrigen Geschäfte bzw. auf Durchführung der Schlussabstimmungen. Die Session wurde auf drei Tage angesetzt mit Sessionsende um 17.00 Uhr. Verschiedene Mitglieder haben sich darauf eingerichtet und auch Termine festgelegt, die dann folgen. Ich selber habe auch einen Termin von einem Regierungsmitglied um 17.00 Uhr erhalten. Ich denke, wir haben gestern eine Stunde nachsitzen müssen. Wir haben heute zusätzlich eine Stunde pausiert aufgrund tragischer Umstände. Ich denke, es ist nicht richtig jetzt die Session wieder zu verlängern und dass die Leute einfach nicht mehr dabei sein können. | Session des Kantonsrates vom 18. bis 20. Februar 2008 |