Geschäft: Versorgung Demenzkranker - der Kanton ist gefordert

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer43.07.18
TitelVersorgung Demenzkranker - der Kanton ist gefordert
ArtKR Postulat
ThemaGesundheitspflege, Sozialversicherung, Sozialhilfe
FederführungDepartement des Innern
Eröffnung25.4.2007
Abschluss6.6.2016
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
VorstossWortlaut vom 24. April 2007
AntragAntrag der Regierung vom 28. August 2007
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
1.8.2019Person27.6.2024
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
26.9.2007Gutheissung118Zustimmung1Ablehnung61
Statements
DatumTypWortlautSession
26.9.2007Wortmeldung

Das Postulat ist gutzuheissen.

Es freut uns, dass die Regierung den Handlungsbedarf anerkennt. Wenn der Kanton jetzt Überlegungen anstellt, wie der zunehmende Versorgungsbedarf von Demenzkranken sichergestellt werden kann und sie auch die Zuständigkeiten inklusive der finanziellen klar definiert, so ist dies ein Baustein im wichtigen Reformbereich der Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden. Es gibt keinen Grund, mit der Bearbeitung des Problembereiches zuzuwarten, denn die Zahl der Menschen mit Demenz nimmt stetig zu. Wenn Kanton und Gemeinden jetzt zu dieser Verbundaufgabe stehen und sie in Kooperation angehen, wird es bald eine gute Lösung geben.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
26.9.2007Wortmeldung

Ratspräsidentin: Die Regierung beantragt Gutheissung.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
26.9.2007Wortmeldung

Das Postulat ist gutzuheissen.

Für mich als Präsident der Betriebskommission des Alters- und Pflegeheims Haus Wieden sowie Mitglied der Betriebskommission des regionalen Pflegeheims Werdenberg ist klar, dass nicht nur der Kanton, sondern auch die Gemeinden in Zusammenarbeit mit den Regionalplanungsgruppen ihrer Region gefordert sind. Unser Projekt WAW, in Würde alt werden in Werdenberg, erarbeitete ein Konzept für eine differenzierte Betreuung und Pflege von demenzerkrankten Menschen im Alters- und Pflegeheimen in Werdenberg. Unser Modell für die Grundversorgung Demenz orientiert sich am ganzheitlichen Ansatz. Es geht also darum, Demenz konzeptionell von der Früherkennung bis zur Begleitung in der finalen Phase aufzuarbeiten. Zurzeit wird die Demenzstation Wieden Park in Buchs gebaut, und bereits in Planung ist der Bau beim regionalen Pflegeheim Werdenberg. Trotz diesen Angeboten muss man sich im Klaren sein, dass die Betreuung und Pflege zu Hause, Rehabilitationsstrategien, welche die alltagsrelevanten Konsequenzen der Demenzverzögerung, den Prozess der Demenz und Alzheimer-Erkrankung nicht stoppen. D.h. auch die Gemeinden sind im ambulanten sowie im stationären Bereich gefordert.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
26.9.2007Wortmeldung

Ich unterstütze natürlich die Umwandlung, die Gutheissung mit dem geänderten Wortlaut. Ich möchte aber den beiden Voten einfach noch eine Klarheit entgegensetzen. Es wird jetzt so gesagt, wie wenn der Kanton da eine grosse Aufgabe hätte und sie bis jetzt nicht erfüllt hätte. Fakt ist, dass wir uns geeinigt haben, vor etwa zehn Jahren, dass die Alterspolitik im Kompetenzbereich der Gemeinden liegt und die Gemeinden regional zusammenarbeiten sollen. Das geschieht auch in vielen Orten auch in dieser schwierigen Frage. Altenburger-Buchs hat das Beispiel erwähnt. In diesem Postulat geht es nicht darum, in erster Linie jetzt die Aufgaben so still und leise zu verschieben, sondern noch einmal zu überprüfen, ob das noch richtig ist. Wenn wir zu einem anderen Ergebnis kommen, dann hat das Konsequenzen in anderen Bereichen. Der Kanton hat die Verantwortung für den IV-Bereich übernommen, und die Gemeinden sind zuständig für den Altersbereich. Bis jetzt machen sie das auch sehr engagiert und gut. Ich möchte mich einfach dagegen wehren, dass man sagt, der Kanton hätte da jetzt schnell etwas zu machen. So habe ich wenigstens von Schöbi-Altstätten gehört. Wir kümmern uns um dieses Thema, aber zusammen mit den Gemeinden. Es geht nicht darum, zu unterstellen oder zu suggerieren, dass sich da still und leise eine Aufgabenkompetenzverschiebung ergibt. Vielleicht müssen wir an anderen Orten korrigieren und sagen, der Kanton soll in einer übergeordneten Weise dieses Problem unterstützen. Aber wie gesagt, mit Konsequenzen im Aufgabenteilungsbereich und auch Konsequenzen für die Aufgabenerfüllung und die Bürgerinnen- und Bürgernähe der Gemeinden. Bis jetzt nehme ich wahr, dass die Gemeinden dieses Thema auch gerne bearbeiten, weil sie damit Politik im urtümlichen Sinn machen können. Es geht mir einfach darum, keine falschen Erwartungen zu setzen. Die Gemeinden sind nach wie vor für diesen Bereich verantwortlich. Ich weiss, dass sie das auch gut machen. Wir werden uns trotzdem in dieser Frage gemeinsam an einen Tisch setzen, wie wir das immer tun, wenn solche grundsätzlichen Fragen auftauchen.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007