Geschäft: Städtebauförderung und Dorferneuerung: Wichtige Aufgaben der Zukunft

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer42.07.15
TitelStädtebauförderung und Dorferneuerung: Wichtige Aufgaben der Zukunft
ArtKR Motion
ThemaVerkehr, Bau, Energie, Gewässer
FederführungBau- und Umweltdepartement
Eröffnung23.4.2007
Abschluss6.6.2016
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragAntrag der Regierung vom 15. Mai 2007
VorstossWortlaut vom 23. April 2007
VorstossGeänderter Wortlaut vom 24. September 2007
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
21.8.2019Gremium19.1.2023
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
24.9.2007Gutheissung mit geändertem Wortlaut100Zustimmung29Ablehnung51
Statements
DatumTypWortlautSession
24.9.2007Wortmeldung

Ratspräsidentin: Die Regierung beantragt Gutheissung mit geändertem Wortlaut.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007
24.9.2007Wortmeldung

(im Namen der CVP-Fraktion): Auf die Motion ist einzutreten.

Es freut mich im Namen der CVP-Fraktion, dass die Regierung für die Motion Gutheissung beantragt und im Rahmen der Gesamtrevision des Baugesetzes prüfen will, wie künftig Strategien für Städtebauförderungen und Dorferneuerungen entwickelt und umgesetzt werden können. Sie hat ebenfalls erkannt, dass in diesem Bereich ein Handlungsbedarf besteht. In unseren Innenstädten und Ortskernen liegen vielerorts städtebauliche Missstände vor. Typische Probleme, die darauf hinweisen, sind eine mangelhafte Bausubstanz, Ortsbildprobleme, Bevölkerungsabwanderung und problematische Sozialstruktur, gewerbliche und industrielle Nutzungsbrachen und Altlasten, Leerstände, Mischung unverträglicher Nutzungen, Verkehrsprobleme, falsche Nutzungen im Verhältnis zu den Zielen der Ortsentwicklung, ich denke da z.B. an Baustofflager inmitten der Dorfkerne. Diese Probleme gibt es überall im Kanton. Kleinstädte wie z.B. Rorschach sind ebenfalls davon betroffen, ebenso wie Dörfli im Toggenburg oder Rheintal. Selbst unsere Hauptstadt kann sich davor nicht verschliessen. Um eine wirkungsvolle Städtebauförderung zu betreiben, braucht es aber neben dem guten Willen auch Mittel dazu. Bayern, von wo ich mich auch öfters schon inspirieren lassen habe, wendet mit den Geldern von Bund und EU seit dem Jahr 1971 je Jahr rund 160 Mio. Franken auf. Was auf die St.Galler Verhältnisse umgerechnet rund 5 bis 6 Mio. Franken bedeuten würde. Die Multiplikationswirkung ist aber nicht zu unterschätzen. Nach Untersuchungen des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2004 fliessen mindestens nochmals achtmal so viel Mittel aus anderen Quellen in die städtebauliche Erneuerung. Dies sind keine Konsumausgaben, sondern Investitionen in die Zukunft. Durch die Erneuerungstätigkeit eingenommene Steuereinnahmen sowie gesparte Sozialversicherungsaufwendungen sollen die staatlichen Aufwendungen sogar um 14 Prozent übertreffen. Natürlich können wir die Programme unserer Nachbarn nicht 1:1 übernehmen, aber sie können uns anregen, unsere eigenen Konzepte zu erarbeiten. Es kann dabei gerade auch die energetische Sanierung der Bausubstanz miteinbezogen werden. Es braucht aber natürlich auch weitere flankierende Massnahmen. Es bringt natürlich nicht viel, wenn man die Kernzone mit Städtebauförderung stärkt, gleichzeitig aber immer mehr Einkaufszentren auf grünen Wiesen baut und somit der Detailhandel sich aus dem Ortszentrum verabschiedet und diese gleich wieder geschwächt werden. Es lohnt sich aber, diese Aufgabe anzugehen. Unsere Dörfer und Städte sind die Lebensräume von uns allen. Wir verdienen die Lebensräume, in denen wir uns und sich auch unsere Gäste wohlfühlen. Gerade Kleinstädte, wie das schon vorher erwähnte Rorschach, die sich auch als attraktive Tourismusorte behaupten wollen, brauchen auch lebendige und einladende Kernzonen.

Session des Kantonsrates vom 24. bis 26. September 2007