Geschäft: Reformen an der Oberstufe

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer43.06.15
TitelReformen an der Oberstufe
ArtKR Postulat
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungBildungsdepartement
Eröffnung26.9.2006
Abschluss6.6.2011
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntragAntrag der Regierung vom 23. Januar 2007
VorstossWortlaut vom 26. September 2006
VorstossGeänderter Wortlaut vom 19. Februar 2007
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
21.8.2019Gremium19.1.2023
Abstimmungen
DatumTitelResultatöffentlich
JaBedeutungNeinBedeutungAbsent / Enthaltung
19.2.2007Gutheissung79Zustimmung64Ablehnung37
19.2.2007Eintreten78Zustimmung64Ablehnung38
Statements
DatumTypWortlautSession
19.2.2007Wortmeldung

Auf das Postulat ist einzutreten.

Es ist ein uraltes Anliegen. Wir haben in dieser Richtung vor Jahrzehnten auch schon Vorstösse unternommen. Es ist wunderbar, dass man erkannt hat, wie wichtig eine integrierte Oberstufe sein wird. Es gibt darüber zahlreiche Berichte, wie solche Oberstufen funktionieren in den umliegenden Kantonen. Wir haben ein ganz nahe liegendes Beispiel in Teufen. Wir wissen, dass es nicht so ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich daran orientieren, weniger zu leisten. Es besteht die Möglichkeit, die Leute eben in jenen Fächern, wo sie tatsächlich leistungsfähig sind, auch in Gruppen zusammenzunehmen, wo man vorwärtsmachen kann. Man hat Gruppen, wo sie auf ihrem Niveau gefordert werden können und dann nicht abhängen. Aus diesem Grund ist es wichtig, solche Modelle zu praktizieren, um nicht auf dem jetzigen Stand zu verbleiben, wo die Schulen zwar unter demselben Dach, aber doch weitgehend aneinander vorbeifunktionieren. Ich erachte dies als einen wichtigen Schritt hin zu einer Oberstufe, die den Jugendlichen gerecht wird.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2007
19.2.2007Wortmeldung

Die Regierung beantragt Gutheissung mit geändertem Wortlaut.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2007
19.2.2007Wortmeldung

(im Namen der CVP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten.

Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Regierung einer integrativen Oberstufe kritisch gegenübersteht, aber dennoch bereit ist, sich der von uns aufgeführten Probleme anzunehmen und wo nötig Strukturveränderungen vorzuschlagen. Die CVP-Fraktion ist offen für verschiedene Modelle und erwartet gespannt den Postulatsbericht, den wir aufgrund des etwas grosszügigen Zeithorizonts auf dem roten Blatt allerdings wohl erst in der 6. Amtsdauer von Regierungsrat Stöckling oder andernfalls von dessen Nachfolger zu erwarten haben. Selbstverständlich erwartet die CVP-Fraktion von Reformen an der Oberstufe Qualitätsverbesserungen und keine Nivellierung nach unten. Wir sind überzeugt, dass trotz der guten Pisa-Noten Spielraum für Verbesserungen bestehen.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2007
19.2.2007Wortmeldung

(im Namen der SVP-Fraktion) legt seine Interessen als Vater von drei Kindern offen: Auf das Postulat ist nicht einzutreten.

Mit grossen finanziellen Anstrengungen und vielen Reformen haben wir es in der Primarschule im internationalen Vergleich vom Spitzenplatz hinunter auf das Mittelmass geschafft. Trotz diesen Erkenntnissen kommt die CVP-Fraktion mit einem Postulat und schreibt darin: «Auf der Oberstufe sind zurzeit keine nennenswerten Reformprojekte auszumachen.» Obwohl sich unser jetziges System mit der klaren Trennung von Real- und Sekundarschule bestens bewährt hat, muss man jetzt auch das noch ändern. Wir müssen aufhören zu glauben, dass wir unseren Kindern einen Gefallen tun, wenn wir ihnen sämtliche Hürden aus dem Weg schaffen. Die integrative Oberstufe wird dazu führen, dass man viele Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe nicht mehr zu grösseren Leistungen motivieren kann, damit sie in die Sekundarschule können. Viele werden sich dann einfach sagen, kein Problem, dann mache ich dieses und jenes Fach an der Oberstufe in der unteren Leistungsklasse. Ich bin überzeugt, dass mit der integrativen Oberstufe die Leistungen und die Leistungsbereitschaft sinken wird. Dazu kommt, dass die ganze Organisation die Einteilung in die Leistungsstufen bei Beachtung der Klassengrössen in vielen Schulgemeinden sehr schwierig wird. Es wird für die Lehrmeister auch mit «Stellwerk» nicht einfacher, die richtigen Lehrlinge auszusuchen.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2007
19.2.2007Wortmeldung

Wenn Pisa etwas gezeigt hat, hat es gezeigt, dass wir mit den Reformen auf dem richtigen Weg sind. Denn Pisa 2000 war schlechter als Pisa 2003. Ob früher die Schule besser war, ist eine andere Frage. Auch hier wird wieder auf internationale Erfahrungen abgestellt. Es gibt Länder, die sehr stark selektionieren und besser sind als die Schweiz, und es gibt Länder, die nicht selektionieren und besser sind. Es gibt aber auch das Gegenteil. Schweden ist schlechter als wir, integriert hundertprozentig, Finnland ist besser als wir, integriert ebenfalls hundertprozentig. Es gibt wenige, die besser sind als wir. Man kann daraus nichts ableiten. Das hat auch die Regierung veranlasst, eine neutrale Formulierung zu wählen. Der Kantonsrat soll wieder einmal Gelegenheit haben, zu diesem Thema zu diskutieren.

Session des Kantonsrates vom 19. und 20. Februar 2007