ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.
Die Antworten lösen in mir gemischte Gefühle aus. Es gibt Zutreffendes und weniger Befriedigendes. Endlich erfahren wir, was die Prämissen für die Konzipierung der neuen Lehrerbildung in Bezug auf Handarbeit und Werken waren: Fast nichts mehr im Vergleich zu bisher. Und dies, obwohl die ästhetisch-handwerklich-gestalterische Vorerfahrung der Kinder und Jugendlichen zunehmend verarmt. Sie leben zunehmend in einer schönen neuen Welt der Medien, des Konsums und der weitgehenden Vermeidung von Eigentätigkeit. Wir haben nun in unserem Kanton die Situation, dass die Kinder mit immer weniger Vorerfahrung in Handarbeit und Werken künftig in diesen Fächern von Lehrpersonen unterrichtet werden, die dafür dürftig ausgebildet sind. Dabei ist längst erwiesen, dass im Handarbeits- und Werkunterricht das vernetzte Denken einen besonderen Stellenwert einnimmt. Theoretisches Wissen aus anderen Fächern, z.B. Mathematik oder Geometrie, wird praktisch angewandt und damit nachhaltig vertieft. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sie nicht für die Schule, sondern für den praktischen Alltag lernen. Gefragt ist in unserer Arbeitswelt immer mehr die Fähigkeit, sich laufend auf neue Situationen einstellen zu können sowie kreativ- und praxisbezogen nach Lösungen zu suchen. Wie, so frage ich mich, kann das geschehen, wenn jetzt deutlich wird, dass nach der dreijährigen Bachelor-Ausbildung bei den Lehrpersonen ein ungenügender Aufbau ästhetisch-künstlerischer Kompetenzen festgestellt wird? Positiv stimmt, dass die Legitimation für Weiterbildungskurse, ja gar eine Zertifikatslösung ausgesprochen wird. Ich hoffe, dass es nicht bei einem Lippenbekenntnis bleibt, sondern dass die Pädagogische Hochschule St.Gallen einen verbindlichen Leistungsauftrag bekommt, damit die Kurse auch tatsächlich organisiert werden können. Handarbeit, Werken und Hauswirtschaft sind Bereiche, die es wert sind, dass sie gefördert werden.