Geschäft: Talentschulen auch für künstlerisch hochbegabte Kinder
Komitee | Kantonsrat |
---|---|
Nummer | 43.06.11 |
Titel | Talentschulen auch für künstlerisch hochbegabte Kinder |
Art | KR Postulat |
Thema | Erziehung, Bildung, Kultur |
Federführung | Bildungsdepartement |
Eröffnung | 6.6.2006 |
Abschluss | 26.9.2006 |
Letze Änderung | 9.12.2021 |
vertraulich | Nein |
öffentlich | Ja |
dringend | Nein |
Datum | Akteur | Titel | Letze Änderung |
---|---|---|---|
21.8.2019 | Gremium | Beteiligung - SP-Fraktion bis Amtsdauer 2008/2012 | 19.1.2023 |
Datum | Titel | Resultat | öffentlich | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ja | Bedeutung | Nein | Bedeutung | Absent / Enthaltung | |||
26.9.2006 | Eintreten | 41 | Zustimmung | 97 | Ablehnung | 42 |
Datum | Typ | Wortlaut | Session |
---|---|---|---|
26.9.2006 | Wortmeldung | Die Regierung beantragt Nichteintreten. | Session des Kantonsrates vom 25. bis 27. September 2006 |
26.9.2006 | Wortmeldung | Auf das Postulat ist nicht einzutreten. Erat-Rheineck verwechselt zwei Sachen, die nichts miteinander zu tun haben. Sie haben gestern in 2. Lesung die Forderung von Talentschulen sowohl Musik wie Sport uneingeschränkt beschlossen. Alle Schulen werden von uns anerkannt, die diesen Anforderungen entsprechen. Es gibt heute erst zwei solche Schulen. Was mit dem Postulat angestrebt wird, ist aber etwas ganz anderes. Hier geht es um das, was wir heute bei den Musikschulen haben. Wir geben in keinem Fach so viel Geld aus wie für die Musik, weder für Deutsch noch für Mathematik. Jetzt will man zusätzlich zu den Musikschulen noch weitere Schulen bauen für Kinder, die begabt sind. Für die Hochbegabten genügt die gesetzliche Grundlage, die sie geschaffen haben. Ich weiss nicht, woher Sie den Spruch haben, «es handle sich nur um sportlich begabte Junge». Es heisst im Text der Gesetzesänderung ganz klar «sowohl sportlich wie künstlerisch begabte Kinder werden in genau gleichem Mass gefördert». Das Problem wird nun sein, die Auswahl zu treffen, welches jetzt wirklich die Höchstbegabten sind. Was hier angestrebt wird ist eine Übung, dass man neu im Bereich Gestaltung - Sie verweisen auf das Beispiel von Liechtenstein - in ähnlicher Weise wie die Musikschulen ein Angebot schaffen würde. Hier reden wir über einige Dutzend Millionen Franken jährlich, die das kosten würde, wenn man das Modell Liechtenstein übernehmen würden. Ich bedaure, aber ich bin der Meinung, wenn wir in der Bildung Geld investieren wollen, dann haben wir dringlichere Probleme, als das, was hier vorgeschlagen wird. Das berechtigte Postulat «Gleichbehandlung von künstlerisch begabten mit sportlich begabten Kindern» ist bereits erfüllt. | Session des Kantonsrates vom 25. bis 27. September 2006 |
26.9.2006 | Wortmeldung | (im Namen der SP-Fraktion): Auf das Postulat ist einzutreten. Es bewahrheitet sich die Vermutung: Talentschulen sind im Kanton St.Gallen Sportschulen. Klar ist, dass der Kanton St.Gallen durchaus ein Sensorium für dieses Thema hat, Talente hier nicht nur auf den Sport fokussiert sind. Das zeigt die Begründung der Regierung zu ihrem Antrag auf Nichteintreten. Es ist erfreulich, dass der musikalische Grundkurs mit der Einführung des Englischunterrichts und umfassender Blockzeiten obligatorisch erklärt werden soll. Dasselbe gilt für die Vereinbarung für Schulen mit spezifisch strukturierten Angeboten für Hochbegabte im Bereich Kunst. Immerhin, zwei Schulen im Kanton Zürich sind da genannt, und auch unsere Schülerinnen und Schüler könnten dorthin. Aber das ist insgesamt sehr wenig. Die Formulierungen zeigen es. Es ist nicht so, dass die Förderung im künstlerischen Bereich nicht weiter zu analysieren und zu verbessern wäre. Der Grundkurs soll obligatorisch erklärt werden. Sicher ist das also nicht. Fast alle St.Galler Schulgemeinden beteiligen sich an einer Jugendmusikschule. Es beteiligen sich also nicht alle Gemeinden. Im Zusammenhang mit der Revision der Stundentafel wird von der finanziellen Belastung gesprochen und im Zusammenhang mit dem Freifachangebot davon, dass es wünschenswert wäre, dass dies aber die finanziellen Möglichkeiten sprengen würde. Hier ist also sogar das Einturnen gefährdet, von Talentförderung keine Rede. Wer die Antwort der Regierung genau liest, muss erkennen, dass man eigentlich gerne mehr für künstlerisch hochbegabte Kinder und die breite Förderung auf diesem Gebiet tun würde, dass aber der Spardruck kaum Fortschritte zulässt. In diesem Kontext heisst das, dass wir hier auch gesamteuropäisch immer mehr ins Hintertreffen geraten werden. Gerade dies müsste nun aber dazu führen, dass uns ein Bericht vorgelegt wird. Denn wie sonst soll mit den eingeschränkten Mitteln so verfahren werden können, dass die Förderung auch in diesem Bereich verbessert wird? | Session des Kantonsrates vom 25. bis 27. September 2006 |