ist mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.
Schön zu hören, dass der hohe Bildungswert des Lateins verbal nicht bestritten wird. Ein ausführlicheres Bekenntnis zum kulturellen Erbe, als es in dem einen singulären Satz formuliert ist, hätte ich mir allerdings erhofft. Die Regierung schreibt, dass in differenziertem Abwägen zwischen humanistisch-traditionellen und ökonomischen Argumenten letztere obsiegt hätten. Leider senkte sich die Waagschale in meiner Wahrnehmung auf die falsche Seite. Die Interpellationsantwort nennt die Sparaufträge des Kantonsrats mit der Kürzung der finanziellen Mittel und Minimierung der Anzahl der Pflichtlektionen sowie die Einführung von Gebühren. Es klingt ganz so, als sei das Erziehungsdepartement mit dieser Entwicklung ebenfalls nicht einverstanden. Die zentralisierte Klassenbildung hingegen sei eine Sparmassnahme ohne Leistungs- und Qualitätsabbau, der Besuch einer entfernteren Kantonsschule zumutbar. Zudem werde jährlich aufgrund der Anmeldezahlen neu entschieden, wo Latein als Schwerpunktfach angeboten wird. Das klingt auf der Planungsseite plausibel. Doch wird es für die Lateinlehrerinnen und Lateinlehrer schwierig, Schülerinnen und Schüler für das Schwerpunktfach Latein zu motivieren, wenn unsicher ist, ob das Fach an der geografisch nächsten Kanti angeboten wird. Im Fall von Rapperswil-Jona, dessen Anmeldungszahl zugegebenerweise zu klein war, liegt dann plötzlich Pfäffikon oder Einsiedeln am nächsten. Das Ende des Sekundarschullateins scheint absehbar. Die Regierung nennt Lektionenkürzung und anstehenden Diskussionsbedarf bei vorläufiger Sicherung des Freifachangebots Latein. Doch mit der kurzfristigen Streichung des Schwerpunktfachs an manchen Kantonsschulen lässt man dem Sekundarschullatein leider aktive Sterbehilfe angedeihen.