Geschäft: Alkoholabgabe an Jugendliche

Übersicht
KomiteeKantonsrat
Nummer51.06.23
TitelAlkoholabgabe an Jugendliche
ArtKR Interpellation
ThemaErziehung, Bildung, Kultur
FederführungVolkswirtschaftsdepartement
Eröffnung3.4.2006
Abschluss27.11.2006
Letze Änderung9.12.2021
vertraulichNein
öffentlichJa
dringendNein
Dokumente
PubliziertTypTitelDatei
AntwortSchriftliche Antwort der Regierung vom 16. Mai 2006
VorstossWortlaut vom 3. April 2006
Beteiligungen
DatumAkteurTitelLetze Änderung
1.8.2019Person27.6.2024
Statements
DatumTypWortlautSession
27.11.2006Wortmeldung

ist mit der Antwort der Regierung nicht zufrieden.

Der Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche im Volksschulalter und die damit einhergehende Gewaltbereitschaft haben in den letzten Jahren markant zugenommen. Die Regierung bestätigt in ihrer Antwort zur Interpellation «Ausgangsregelung für Jugendliche», dass der Konsum von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen auch im Kanton St.Gallen zugenommen hat. Den dort aufgelisteten Zahlen ist nichts hinzuzufügen, ausser die neuesten Studien, welche vor drei Monaten publiziert wurden und die diese Zahlen nochmals untermauern. Auch das Jugendparlament ist der Meinung, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen hat und eine harte Durchsetzung der bestehenden Gesetze unbedingt notwendig sei. Wenn nun die Regierung in ihrer Antwort ausführt, die bestehenden Verkaufsverbote von Alkohol an Jugendliche würden grösstenteils eingehalten und das Verkaufspersonal sei sensibilisiert, tönt das in meinen Ohren etwas gar gutgläubig. Zahllose Testkäufe durch 13- bis 16-jährige Jugendliche zeigen die Wirkungslosigkeit der heutigen Gesetzgebung, d.h. Jugendliche kommen praktisch problemlos zu alkoholischen Getränken. Übrigens wurde diese Tatsache anlässlich einer Diskussion im Jugendparlament von den Jugendlichen selbst bestätigt. Die Regierung setzt in der Antwort grosse Hoffnung auf verstärkte Suchtprävention. Schön und gut, doch ich kann aus meiner Erfahrung leider nicht mehr glauben, dass die beste Präventionsarbeit alleine die gewünschten Resultate zeitigt. Wir sollten endlich erwachen, uns nichts mehr vormachen und uns mit der Ankündigung vielversprechender Präventionskampagnen nicht mehr vertrösten und beruhigen lassen. Wir müssen den Mut aufbringen, die von allen Seiten so oft geforderten Grenzen zu setzen und diese - wenn nötig - auch von staatlicher Seite einzufordern. Die strikte Durchsetzung des Alkoholverkaufsverbotes wird das Problem nicht alleine lösen. Sie kann aber einen Punkt in einem Massnahmenkatalog sein.

Session des Kantonsrates vom 27. bis 29. November 2006