Regierung verstärkt Massnahmen im Energiekonzept

Die CO2-Emissionen im Kanton St.Gallen sind weiterhin zu hoch. Das zeigt das Monitoring 2025 des St.Galler Energiekonzeptes 2021–2030. Der Kanton entwickelt deshalb einzelne Massnahmen im Energiekonzept weiter. Zudem ergänzt er eine neue Massnahme, um graue Energie im Gebäudebereich zu sparen. Bei den erneuerbaren Energien strebt der Kanton ein ambitionierteres Ausbauziel an.
Die aktuellen Daten zu den St.Galler CO2-Emissionen zeigen: Der CO2-Ausstoss ist noch immer zu hoch. Er liegt rund 14 Prozent über dem Zielpfad, den das kantonale Energiekonzept vorgibt. Es ist absehbar, dass der Kanton das Ziel einer Halbierung der Emissionen gegenüber 1990 bis 2030 nicht erreichen wird. Um die Treibhausgasemissionen weiter zu senken, müssen bestehende Massnahmen im Energiekonzept verstärkt werden.
So will der Kanton das Angebot für Unternehmen gemeinsam mit der Mobilitätsallianz Ostschweiz weiterentwickeln, um zukünftig auch kleine und mittelgrosse Unternehmen erreichen zu können. Konkret sollen auch für sie die Einführung und Finanzierung eines Ostwind-Jobabo-Angebotes geprüft werden. Zudem gilt es, die Fördermassnahmen für das betriebliche Mobilitätsmanagement weiterzuentwickeln, zum Beispiel durch den Ausbau von Ladeinfrastrukturen für E-Bikes. Berufspendlerinnen und -pendlern sollen so Alternativen zum motorisierten Individualverkehr erhalten. Dadurch soll sich zukünftig ein grösserer Teil des Berufsverkehrs auf die öffentlichen Verkehrsmittel und den Fuss- und Veloverkehr verlagern.
Weiteren Handlungsbedarf erkennt die Regierung im Bauwesen. Mit der neuen Massnahme «Treibhausgasemissionen im Bauwesen senken» will der Kanton aufzeigen, wie graue Energie bei der Weiterentwicklung von Gebäuden eingespart werden kann. Insbesondere der Erhalt von Bestandsbauten sowie der Einsatz von emissionsarmen Baumaterialien helfen, den Absenkpfad einzuhalten.
Neues Ausbauziel bei den Erneuerbaren
Der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelt sich weiterhin positiv. Der Kanton hat sowohl die Zwischenziele für den Ausbau erneuerbarer Energien insgesamt als auch die Teilziele für erneuerbare Wärme und Photovoltaik erreicht. In den vergangenen drei Jahren wurden im Durchschnitt jährlich über 100 Megawatt Peak an Photovoltaikanlagen zugebaut. Der jährliche Zubau entspricht einer Photovoltaikfläche von rund 70 Fussballfeldern. Insgesamt hat sich die installierte Photovoltaikleistung zwischen 2021 und 2024 mehr als verdoppelt.
Das neue eidgenössische Stromgesetz von 2023 enthält höhere Ziele für den Zubau von erneuerbaren Energien und überträgt den Kantonen neue Aufgaben. In der Folge erhöht der Kanton nun auch sein eigenes Zubauziel für Strom aus Photovoltaikanlagen von derzeit 350 GWh auf 1'000 GWh im Jahr 2030.
Alternative Heizsysteme: Nachfrage wieder rückläufig
Fast 2'000 St.Gallerinnen und St.Galler haben sich im Jahr 2023 für ein erneuerbares Heizsystem entschieden. In den letzten Jahren war die Nachfrage wieder rückläufig. Der Kanton möchte weiterhin gezielte Anreize wie Schulungen und Kurse für Planende und Private schaffen, um den Umstieg auf erneuerbare Wärmesysteme weiter zu fördern. Mit dem Förderungsprogramm Energie 2025-2030 neues Fenster unterstützt er unter anderem den Ersatz grosser fossiler und elektrischer Heizungen mit höheren Beiträgen als bisher.
Das aktuelle Monitoring zum St.Galler Energiekonzept 2021–2030 können Interessierte hier neues Fenster herunterladen.