Mitteilung Kanton

So geht es weiter nach der Volksschule

Jugendliche liegen auf dem Rasen
Jugendliche liegen auf dem Rasen

Die meisten der im Juli 2023 aus der Volksschule austretenden Schülerinnen und Schüler haben eine Anschlusslösung gefunden. Das zeigt die aktuelle Befragung der Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Nach wie vor gibt es im Kanton St.Gallen ein grosses Angebot an unbesetzten Lehrstellen.

Was machst du nach der Schule? Die meisten Schülerinnen und Schüler, die im Juli 2023 die 3. Oberstufe verlassen, können diese Frage beantworten. Die aktuelle Befragung der Schulabgängerinnen und Schulabgänger zeigt: 96,9 Prozent der austretenden Schülerinnen und Schüler haben eine Anschlusslösung gefunden.

Das Amt für Berufsbildung führt jährlich in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Schulträgern und der Fachstelle für Statistik eine flächendeckende Befragung der Schulabgängerinnen und Schulabgänger durch. Am Stichtag 2. Juni 2023 haben 4'697 Jugendliche aus der 3. Oberstufe – Sekundar-, Real- und Kleinklassen – sowie aus den Brückenangeboten geantwortet.

Die meisten Jugendlichen beginnen eine Lehre

Mit 81,5 Prozent wird die Mehrheit der Jugendlichen der 3. Oberstufe und der Brückenangebote nach den Sommerferien eine Lehrstelle antreten oder eine weiterführende Schule besuchen. Weitere 12,3 Prozent besuchen ein staatliches Brückenangebot oder haben eine private Lösung gefunden. Rund 4 Prozent der Jugendlichen wissen noch nicht, wie es nach den Sommerferien weitergeht. Davon sind noch 3,4 Prozent auf der Suche nach einer Lehrstelle oder einer Zwischenlösung. Im Vergleich zum Vorjahr haben rund 1 Prozent mehr Jugendliche eine Anschlusslösung gefunden.

Unterschiede bei Klassentyp, Staatszugehörigkeit und Geschlecht

Es bestehen Unterschiede bei den Klassentypen. Während in den Sekundarklassen 98,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Anschlusslösung haben, liegen die Zahlen bei den anderen Klassentypen leicht darunter (Realklassen 94,6 Prozent, Kleinklassen 90,7 Prozent, Brückenangebote 89,3 Prozent). Auch die Staatsangehörigkeit beeinflusst die Anschlusslösung. So wissen 97,7 Prozent der Jugendlichen mit Schweizer Staatsangehörigkeit wie es nach der obligatorischen Schule weitergeht. Bei den Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben per Anfang Juni 91,1 Prozent eine Anschlusslösung gefunden. Der Anteil ohne Anschlusslösung ist bei Jugendlichen ausländischer Staatsangehörigkeit mit 8,9 Prozent viermal so hoch wie bei jenen mit Schweizer Staatsangehörigkeit (2,3 Prozent).

Die Umfrage zeigt zudem: Mädchen und Jungen bevorzugen unterschiedliche Anschlusslösungen. Die Berufsbildung steht bei den Jungen (75,6 Prozent) höher im Kurs als bei den Mädchen (66,3 Prozent), die oft eine weiterführende Schule (12,5 Prozent) oder eine Zwischenlösung (15,4 Prozent) bevorzugen. Bei den Jungen wählen nur 8,5 Prozent eine weiterführende Schule und 9,4 Prozent eine Zwischenlösung.

Viele freie Lehrstellen

Es bleibt für Lehrbetriebe schwierig, alle angebotenen Lehrstellen in gewünschter Weise zu besetzen. Den 198 Jugendlichen ohne Anschlusslösung stehen 1'737 unter www.berufsberatung.ch als frei gemeldete Lehrstellen gegenüber. Wie im Vorjahr verteilen sich die offenen Lehrstellen auf viele Berufe und betreffen teilweise auch traditionell begehrte oder als anspruchsvoll geltende Berufe. Die Jugendlichen werden bei der Suche von verschiedenen Seiten aktiv unterstützt. Erfahrungsgemäss werden etwa zwei Drittel von ihnen noch bis zum Schuljahresende eine Anschlusslösung finden. Das Amt für Berufsbildung genehmigt grundsätzlich Lehrverträge bis zum Semesteranfang der Berufsfachschule.

«Hitliste» der Berufe: Spitzenplätze unverändert

Die «Hitliste» der 20 von den Schulabgängerinnen und Schulabgängern am häufigsten gewählten Berufe zeigt nur geringfügige Änderungen gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich ist die Zunahme an Lernenden in den Berufen Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ und Informatiker/in EFZ. Diese zwei Bereiche sind schon länger stark vom Fachkräftemangel betroffen. Die Liste wird nicht allein vom Wahlverhalten beziehungsweise von den Präferenzen der Jugendlichen, sondern ebenso vom Angebot an Ausbildungsplätzen beeinflusst.