Mitteilung Kanton

Betroffene fürsorgerischer Massnahmen treffen sich

Symbolbild Alte Ansichtskarzte Zwangsarbeitsanstalt Bitzi Mosnang
Symbolbild Alte Ansichtskarzte Zwangsarbeitsanstalt Bitzi Mosnang

Am kommenden Samstag, 3. Juni, treffen sich Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in St.Gallen zu einem Begegnungsanlass. Der von der Opferhilfe organisierte Anlass umfasst Referate, aber auch Gesprächsrunden für den individuellen Austausch.

Das Leben von Betroffenen, die in ihrer Kindheit und Jugend durch die Behörden fremdplatziert oder verdingt wurden, ist von schwierigen Erfahrungen geprägt. Viele Betroffene konnten und wollten über ihre Erfahrungen in der Kindheit und Jugend weder mit ihren Partnerinnen oder Partnern noch mit ihren Kindern sprechen.

Im Jahr 2019 hat sich der Kanton St.Gallen im Rahmen eines Gedenkanlasses bei den Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen im Kanton St.Gallen offiziell entschuldigt. Damals wurde von Seiten der Betroffenen der Wunsch geäussert, vermehrt und regelmässig solche Begegnungen zu ermöglichen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie war es bislang aber nicht möglich, grössere Zusammenkünfte dieser Art zu organisieren.

Mit dem Begegnungsanlass vom kommenden Samstag, 3. Juni, in St.Gallen wird das Gedenken an das dunkle Kapitel des Kantons St.Gallen fortgesetzt. Der Anlass soll Raum für Gespräche und Begegnungen geben, damit Erfahrungen ausgetauscht und das erfahrene Leid geteilt werden können.

Begegnungsanlass für Betroffene von fürsorgerischen Massnahmen und ihre Angehörigen im Zentrum St.Mangen, Magnihalden 15, St.Gallen, 13.30 Uhr

Programm:

  • Eröffnung Regierungsrätin Laura Bucher
  • Forschungsbericht «Von Generation zu Generation», Andrea Abraham, Fachhochschule Bern
  • Starkes Ding: Comic einer Tochter über die Kindheit des Vaters als Verdingkind, Lika Nüssli, Künstlerin
  • Gesprächsrunden und Austausch bei Kaffee und Kuchen

Der Anlass wird von der Opferhilfe SG-AR-AI in Zusammenarbeit mit Betroffenen organisiert und ist kostenlos. Insbesondere zu den Referaten sind auch Interessierte ohne persönlichen Bezug zu Zwangsmassnahmen oder Fremdplatzierungen willkommen.