Mitteilung Kanton

Kanton und Region setzen weiterhin auf A15-Gaster

Linthkanal
Linthkanal

Mit einer optimierten Linienführung im Abschnitt Grynaustrasse bis Rotfarb will das kantonale Tiefbauamt Einwirkungen der geplanten A15-Gaster auf das Kaltbrunner Riet verhindern. Im Frühling 2023 finden dazu eine Informationsveranstaltung und eine Vernehmlassung statt. Zudem ist ein runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft geplant.

Das kantonale Tiefbauamt prüft für den Abschnitt Grynaustrasse–Rotfarb der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster neue Varianten. Im Vordergrund stehen die technische Machbarkeit sowie die Verträglichkeit mit Natur und Umwelt. Die ursprünglich geplante Linienführung hätte sich negativ auf die Schutzziele des Kaltbrunner Riets ausgewirkt, wie das Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) ergab.

Die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang Frühling 2023 im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Das Tiefbauamt lädt die Bevölkerung danach in einem Mitwirkungsverfahren ein, sich zur Optimierung der Linienführung im Abschnitt Grynaustrasse–Rotfarb zu äussern und Vorschläge zu unterbreiten. Im Anschluss wird der Abschnitt detailliert ausgearbeitet.

Eingeschränkter Gestaltungsspielraum

Bereits im Januar 2023 findet ein runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft statt. Ziel ist ein offener Austausch über den bisherigen Prozess, die Anliegen der Landwirtschaft und den weiteren Projektverlauf. Der Regierungsrat entspricht damit dem Wunsch der landwirtschaftlichen Interessenvertreterinnen und
-vertreter im Kantonsrat. Die Regierung macht jedoch darauf aufmerksam, dass der Gestaltungsspielraum aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, der geologischen und hydrologischen Situation sowie der Randbedingungen aus Natur und Umwelt stark eingeschränkt ist.

Sorgfältige Vorarbeit

Die Linienführung der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster basiert auf der 2011 durchgeführten Zweckmässigkeitsbeurteilung mit umfassendem Variantenstudium. Es wurden über 20 Varianten geprüft und bewertet. Hierbei wurden sowohl lokale als auch übergeordnet regionale Ziele berücksichtigt. Um die favorisierte Linienführung zu optimieren, führte das Tiefbauamt 2014/15 einen breit angelegten Mitwirkungsprozess durch.

Aufgrund dieser sorgfältigen Vorarbeit und der bisherigen Abklärungen geht das Tiefbauamt davon aus, dass es zum bestehenden Projekt keine umsetzbaren, zweckmässigen Alternativen gibt. Die nun folgende Überarbeitung konzentriert sich deshalb auf die beanstandete Linienführung im Abschnitt Grynaustrasse–Rotfarb.

Ein Bauwerk von regionaler Bedeutung

Mit dem Projekt soll das Uzner Zentrum vom Durchgangsverkehr entlastet sowie der Verkehr auf den Zufahrtsachsen erträglicher abgewickelt werden. Die Anbindung der Region ans Schnellstrassennetz wird verbessert. Das Entwicklungsgebiet in Uznach West, das Gasterland und der Metropolitanraum Zürich können besser erreicht werden.

Ebenso erhält das Gebiet Härti/Allmeind in Schmerikon einen Direktanschluss an die Autobahn. Der verdichtete Bahn-Fahrplan beziehungsweise die längeren Schliessungszeiten der Barriere erhöhen ab 2024 den Druck auf die Ortsdurchfahrt Schmerikon. In Koordination mit dem kantonalen Tiefbauamt prüft die Gemeinde Schmerikon deshalb Ansätze, um die Planung für den Direktanschluss zu beschleunigen.

Verschiedene Lösungsansätze geprüft

Seit mehr als 50 Jahren werden Diskussionen geführt, wie das Uzner Zentrum verkehrlich entlastet werden könnte. Verschiedene Massnahmen wurden vertieft geprüft. 1996 haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne das Projekt für eine Kernumfahrung abgelehnt. Die Kernumfahrung hätte zwar das Städtchen, nicht aber die Zufahrtsstrassen entlastet. Für den Langsamverkehr hätte sich der Zugang zum Städtchen massiv verschlechtert. Zudem wäre durch den Bau der Anschlussbauwerke nicht mehr möglich gewesen, das Zentrum weiterzuentwickeln.

Mehrfach wurde die Machbarkeit einer Bahnunterführung überprüft. Gutachten belegen, dass die Nachteile durch die entstehenden Umwege und Anschlussverschlechterungen sowie durch die zu erwartende höhere Verkehrsbelastung im Städtchen klar überwiegen. Zudem stellte sich heraus, dass die Bahnunterführung einem immensen Hochwasserrisiko ausgesetzt wäre. Die grossräumige Umlegung des Steinenbachs zur Lösung dieses Problems ist aus hydraulischen Gründen nicht möglich.