Schnittfläche Psychiatrie und Behinderung: Bedürfnisse erkennen und Zusammenarbeit stärken
Menschen mit einer Behinderung haben ein erhöhtes Risiko, psychisch zu erkranken. Die neu gebildete «Fachkommission Schnittfläche Psychiatrie und Behinderung» (FK SPB) soll die interinstitutionelle Zusammenarbeit verbessern und dafür sorgen, dass die Bedürfnisse der Betroffenen besser berücksichtigt werden können.
Die beiden St.Galler Psychiatrieverbunde, der Branchenverband der Organisationen für Menschen mit Beeinträchtigung sowie die Ämter für Soziales und Gesundheitsversorgung des Kantons St.Gallen bilden neu die FK SPB. Mit dieser Fachkommission soll eine verstärkte und systematische Zusammenarbeit zwischen den involvierten Institutionen erreicht werden.
Die Kommission versteht sich als Dreh- und Angelpunkt für Initiativen und Projekte, welche sich den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen, die psychisch erkrankt sind, annehmen. Nach einer zweijährigen Pilotphase soll die Arbeit der Fachkommission evaluiert werden.
Menschen mit einer Behinderung haben ein höheres Risiko für eine psychische Erkrankung. Eine psychische Erkrankung wirkt sich bei den Betroffenen unterschiedlich aus. Zum Beispiel kann sich die Betreuung in Einrichtungen erschweren. Auch kann es zu Hospitalisierungen in die Psychiatrie kommen. Die Nachbehandlung und die Rückkehr in das bestehende Wohnumfeld erweisen sich dabei oft als schwierig.
Innerhalb der Psychiatrie haben Menschen mit Behinderungen spezifische Bedürfnisse, was vom Personal einschlägiges diagnostisches und therapeutisches Wissen erfordert. Seit 2018 bieten die Psychiatrieverbunde in Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderungen ein aufsuchendes Angebot vor Ort an. Dieses vereint heilpädagogische und psychiatrische Diagnostik, Behandlung sowie Beratung und bezieht das unmittelbare Umfeld von Betroffenen ein.
Neben der Unterstützung von Betroffenen und deren Umfeld ist es wichtig, die beteiligten Akteurinnen und Akteure besser miteinander zu vernetzen.