Schwachstelle im Stellwerktest-Programm behoben
Schülerinnen und Schüler einer Oberstufenklasse in Buttikon (SZ) haben den Stellwerktest «überlistet» und so bessere Resultate erzielt. Eine Programm-Schwachstelle im System machte dies möglich. Der St.Galler Lehrmittelverlag konnte diese rasch beheben. Die betroffene Klasse muss den Test wiederholen.
Nachdem in einer Oberstufenklasse in Buttikon (SZ) einzelne Schülerinnen und Schüler bei einem Stellwerktest auffällig hohe Punktzahlen erzielten, räumten sie ein, mittels Tastenkombination den Quellcode bearbeitet zu haben. Die Schülerinnen und Schüler haben den Quelltext in der Browsersitzung aktiv verändert und eine Lücke genutzt. Somit konnten sie die Prüfungslösungen aufrufen und eingeben.
Dass der Quelltext im Browser der Webseite angezeigt werden kann, um Seitenbestandteile zu untersuchen, ist in der Webentwicklung ein gängiges Tool. Der St.Galler Lehrmittelverlag hat als Testanbieter in Zusammenarbeit mit dem Applikationsprovider Arcadix unverzüglich reagiert, die Schwachstelle lokalisiert und sie behoben. Die Analysen zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler das System nicht aktiv gehackt, sondern eine Schwachstelle in der Applikation ausgenutzt haben. Personendaten waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Von einer flächendeckenden Wiederholung wird derzeit abgesehen. Die Standortbestimmungen generieren Resultate, die über das gesamte Schuljahr gesammelt werden und sich verifizieren lassen. Ausreisser können dadurch erkannt werden. Die Lehrpersonen wurden dazu aufgerufen, verdächtige Testresultate dem Amt für Volksschule zu melden. Stellt sich heraus, dass die Schülerin oder der Schüler den Trick angewendet hat, muss der Test wiederholt werden.
Mit den Stellwerktests können einmal jährlich schulische Standortbestimmungen durchgeführt werden. Das online-basierte, standardisierte Testsystem macht es möglich, schulische Kernkompetenzen in den Fächern Mathematik, Deutsch, Natur und Technik, Französisch und Englisch miteinander zu vergleichen. Das individuelle Testergebnis wird auf einer normierten Skala von 200 bis 800 Punkten abgebildet. Der St.Galler Lehrmittelverlag ist Lizenznehmer der Applikation und betreut diese für andere Kantone.