37 frisch gebackene Jägerinnen und Jäger
74 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten, die Mitte Juni 2021 zur St.Galler Jagdprüfung angetreten sind, haben diese bestanden − ein durchschnittliches Resultat. Erstmals fand die Prüfung auf Grundlage des Schweizer Jagdlehrmittels statt. Damit wird eine einheitliche Jagdausbildung und -prüfung über die Kantonsgrenze hinaus angestrebt.
Eine intensive zweijährige Ausbildung geht mit der bestandenen theoretischen Jagdprüfung zu Ende. Nach dem Bestehen der Waffenhandhabungs- und Schiessprüfung im Jahr 2019 besuchten die Kandidatinnen und Kandidaten vier obligatorische Kurstage und mehr als 20 freiwillige Abendkurse. Viele von ihnen arbeiteten zusätzlich in Lerngruppen und begleiteten ausserdem erfahrene Jägerinnen und Jäger bei der Arbeit − Erfahrungen, die zusammenschweissen.
Die Pandemie war für Lernende und Ausbildende eine grosse Herausforderung. Nachdem aufgrund der coronabedingten Einschränkungen im letzten Jahr sämtliche Jagdprüfungen und Ausbildungen eingestellt werden mussten, fand die fortgesetzte Jagdausbildung im Winter unter veränderten Rahmenbedingungen – mehrheitlich online – statt. Mit der diesjährigen theoretischen Jagdprüfung wurden erstmals Kandidatinnen und Kandidaten geprüft, welche die gesamte Ausbildung nach dem einheitlichen und nationalen Basislehrmittel «Jagen in der Schweiz – Auf dem Weg zur Jagdprüfung» absolviert hatten. Sämtliche Prüfungsunterlagen mussten neu erarbeitet werden, was die Ausbildner und Prüfungsexperten forderte. Die Jagdkunde und Wildbrethygiene sowie die Lebensraumkenntnisse haben durch das neue Lehrmittel etwas mehr Gewicht erhalten.
Nicht nur die Jagdausbildung und -prüfung sind einem Wandel unterworfen. Die frisch gebackenen Jungjägerinnen und Jungjäger sind aufgrund starker Veränderungen im Wildlebensraum gefordert, dies etwa durch steigende Grossraubtier- und Rothirschbestände, vermehrte Störungen durch Erholungssuchende, stets neue Anforderungen und Ansprüche seitens rechtlicher Rahmenbedingungen sowie der Gesellschaft.
Coronabedingt musste auf eine Prüfungsfeier ausnahmsweise verzichtet werden. Die erfolgreichen Jungjägerinnen und Jungjäger erhielten den Jagdfähigkeitsausweis direkt nach der Prüfung.