Rekordwerte beim Veloverkehr
Der Veloverkehr im Kanton St.Gallen hat 2020 stark zugenommen. Alle kantonalen Velozählstellen verbuchten Rekordwerte. Insgesamt nahm die Mobilität letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie jedoch ab. Dies zeigt die Auswertung der jährlichen Verkehrszählung.
Das Tiefbauamt erfasste 2020 an 134 Messstellen den Verkehr. Generell registrierte der Kanton tiefere Zahlen beim Autoverkehr. Im Vergleich zu 2019 nahm dieser um 5,8 Prozent ab. Die Rekordwerte beim Veloverkehr sind vor allem auf Velofahrten in der Freizeit zurückzuführen. Besonders beliebt war das Velofahren an den Feiertagen im Frühling und in den Sommermonaten.
Corona-Pandemie beeinflusste die Mobilität
Die Auswirkungen der Corona-Massnahmen spiegeln sich in den Verkehrszahlen wider. Da Freizeitaktivitäten letztes Jahr vor allem draussen stattfanden, nutzten viele Menschen das Velo für Ausflüge. Zudem sattelten Pendlerinnen und Pendler auf das Velo um. Besonders von März bis Juni nahmen die Velofahrten deutlich zu. In dieser Zeit reduzierte sich der Autoverkehr im Vergleich zu den Vorjahren um etwa 30 bis 40 Prozent. Im Spätherbst betrug die Abnahme beim Autoverkehr 5 bis 10 Prozent. Schliesslich verzeichneten die Messstellen an den Grenzübergängen aufgrund der Grenzschliessungen starke Einbrüche.
Viele Velos am See
Spitzenreiterin unter den Velo-Messstellen ist diejenige an der Kniestrasse in Rapperswil-Jona. Sie verzeichnete letztes Jahr fast 400'000 Fahrten. Im Vergleich zur gemessenen Zahl vor fünf Jahren hat der Veloverkehr an dieser Stelle um rund 12 Prozent zugenommen. Die Zählstelle in Goldach beim Seegarten erreichte einen Jahreswert von rund 290'000 Velos. Beim Freibad in Rorschach fuhren gegen 250'000 Velos vorbei. In Flawil passierten im letzten Jahr über 124'000 Velos die Messstelle bei der SBB-Brücke. Das ist ein Zuwachs von über 50 Prozent und damit die höchste Zunahme im Vergleich zum Vorjahr.
Belastung bleibt trotz weniger Autoverkehr
Der Individualverkehr nahm im letzten Jahr generell ab, wobei die Belastung während Stosszeiten bleibt. Die höchsten durchschnittlichen Verkehrsbelastungen wurden an folgenden Orten festgestellt:
- In Rapperswil-Jona beim Seedamm wurden täglich 23'815 Fahrzeuge registriert. Das macht gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von 4,9 Prozent aus.
- Ebenfalls in Rapperswil-Jona fuhren bei der Schönau täglich 20'063 Fahrzeuge vorbei. Die Abnahme zum Vorjahr beträgt 3,3 Prozent.
- In St.Gallen passierten 19'751 Fahrzeuge pro Tag die Zürcherstrasse. Das entspricht 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
- In der Region Toggenburg wurden auf der Umfahrung Bazenheid 19'334 Fahrzeuge pro Tag gemessen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 1,5 Prozent weniger.
Die Erfassung der Verkehrszahlen ist ein wichtiges Analyseinstrument, um die Verkehrsinfrastrukturen zu planen und Mobilitätslösungen zu entwickeln. Details zu den Verkehrszahlen und eine Gesamtübersicht über den Kanton St.Gallen sind unter www.sg.ch/bauen/tiefbau/verkehrszahlen einsehbar.