«Buch und Literatur Ost+» geht weiter
Das von den Ostschweizern Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein initiierte Förderprogramm «Buch und Literatur Ost+» geht in die nächste Runde. Die beteiligten Kantone und die Kulturstiftung Liechtenstein haben die benötigten Mittel für die kommenden vier Jahre bewilligt und damit den Weg für die aktuelle Ausschreibung geebnet. Im Fokus steht die Förderung des Buchwesens und der literarischen Netzwerke durch disziplinübergreifende künstlerische Zusammenarbeit rund um die Literatur.
Ergänzend zu den bestehenden Förderinstrumenten der einzelnen Kantone will das Förderprogramm «Buch und Literatur Ost+» die Zusammenarbeit über die Spartengrenzen hinweg sowie die konstruktive Auseinandersetzung zwischen Literaturschaffenden, Übersetzenden, Verlagen, Bibliotheken aber auch Literaturhäusern und –veranstaltenden, Vermittelnden und dem Publikum stärken. Ausgangs- und Angelpunkt der Projekte soll ein bestehender Text sein.
Neue Ausschreibung der Projektförderung
Im Zweijahresrhythmus wird die Projektförderung neu ausgeschrieben, aktuell im Januar 2021. Eingeladen sind alle interessierten Kulturschaffenden insbesondere aus dem Literatur- und Verlagswesen, ihre Projektideen einzugeben. Gefragt ist zum einen die Arbeit im Verbund oder als Netzwerk, zum anderen besteht die Vorgabe, einen bereits publizierten Text einer anderen Person als Ausgangspunkt des Projekts zu nehmen und diesen zu überdenken, (neu) zu übersetzen, fortzuschreiben oder zu diskutieren. Voraussetzung für eine Teilnahme ist ein persönlicher, inhaltlicher oder künstlerischer Bezug zur Ostschweiz oder zum Fürstentum Liechtenstein. Das Förderprogramm für die Literatur und das Buch ist als offener Prozess angelegt. Die Frist läuft bis 31. Mai 2021.
Vierjährige Pilotphase
Im Jahr 2017 startete die Kulturbeauftragten-Konferenz der Ostschweizer Kantone und des Fürstentums Liechtensteins (KBK Ost) das auf vier Jahre angelegte Förderprogramm «Buch und Literatur Ost+» nach einem Konzept der Schriftstellerin Dorothee Elmiger und des Kulturvermittlers Johannes Stieger. In einer ersten Förderrunde berief die Projektsteuerung drei Geförderte, namentlich die Liechtensteiner Künstlerin Anna Hilti, die Autorin Annette Hug aus Zürich sowie den Künstler und Verleger Josef Felix Müller aus St. Gallen. Sie alle vermochten mit ihren Ideen zu überzeugen und das Fachgremium zu begeistern. In einer zweiten Runde, diesmal über eine Ausschreibung, gelang dies ebenfalls der Kuratorin und Gestalterin Annett Höland aus Vaduz sowie der St. Galler Künstlerin Sarah Elena Müller. Beide arbeiten stark in sparten- und bereichsübergreifenden Netzwerken und erforschen für die Vermittlung ihrer Inhalte verschiedene technologische Mittel der digitalen Welt. Erste Resultate, die im Laufe des Jahres erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, dürften das Publikum überraschen und inspirieren.
Für die Projektsteuerung setzte die KBK Ost ein interkantonales Gremium ein, das sich aus Ostschweizer Fachleuten aus dem Literatur- und Buchwesen zusammensetzt. Es sind dies Dorothee Elmiger und Johannes Stieger sowie Corina Freudiger, Literaturveranstalterin, Jens Lampater, Leiter des Stadttheaters Schaffhausen, sowie der Autor und Kabarettist Mathias Ospelt aus Liechtenstein. Fritz Rigendinger, Leiter Kultur Kanton Glarus, sowie Elisabeth Stöckler, Geschäftsleiterin der Kulturstiftung Liechtenstein, vertreten die Kulturämter der beteiligten Kantone und die Förderinstitution des Landes Liechtenstein im Gremium.
Details zur Ausschreibung sowie weitere Informationen zu den Projekten von Annette Hug, Anna Hilti, Josef Felix Müller sowie Annett Höland und Sarah Elena Müller sind auf der Website www.buchundliteraturostplus.ch zu finden.