Zahl der Stellensuchenden stabil, Verlängerung der Kurzarbeits-Voranmeldungen läuft
Im August ist die Zahl der Stellensuchenden im Kanton St.Gallen gegenüber dem Vormonat weitgehend stabil geblieben, gegenüber dem Vorjahr beträgt der Anstieg weiterhin gut 4'100 Personen. Ende August liefen die bestehenden Bewilligungen zur Kurzarbeit aus. Wie viele davon verlängert werden, lässt sich im Moment noch nicht genau beziffern. Die Zahl wird aber tiefer liegen als in den Vormonaten.
Ende August waren im Kanton St.Gallen 13'405 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat (Juli 2020) sind es 24 Stellensuchende oder 0,2 Prozent mehr. Gegenüber dem August 2019 beträgt die Zunahme wie vor Monatsfrist fast 45 Prozent. In der ganzen Schweiz sind es rund 40 Prozent, im Thurgau etwas weniger.
Zunahme bei jüngeren Stellensuchenden tiefer als im Vormonat
Die 15- bis 24-jährigen Stellensuchenden sind zwar mit einer Zunahme von mehr als 54 Prozent überdurchschnittlich vom Anstieg gegenüber dem Vorjahr betroffen. Im Vormonat waren es allerdings noch über siebzig Prozent gewesen. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch eine Abnahme der Zahl der Stellensuchenden um 37 gegenüber dem Vormonat. Bei den 25- bis 49-Jährigen waren es im Monatsvergleich praktisch gleich viele, bei den älteren Stellensuchenden 65 oder 1,7 Prozent mehr. Auch die Zahl derjenigen, die zuletzt in einer Berufslehre waren, hat um über 50 abgenommen und beträgt noch gut 200.
Keine grossen Veränderungen in den Wahlkreisen
Im August gab es in den Wahlkreisen keine ausgeprägten Veränderungen. Sie lagen zwischen -1,6 Prozent im Wahlkreis Rorschach und +1,5 Prozent im Wahlkreis St.Gallen. Trotzdem ist im langfristigen Vergleich der Anstieg im Wahlkreis St.Gallen, zusammen mit dem Toggenburg unterdurchschnittlich (je +35%). Am höchsten ist die jährliche Zunahme nach wie vor im Rheintal sowie im Sarganserland mit rund sechzig Prozent.
Zunahme in der Industrie nach wie vor grösser als bei den Dienstleistungen
Kurzfristig gab es gegenüber dem Juli in einigen Industriebranchen nochmals Zunahmen um mehr als vier Prozent, so in der Textil- und Bekleidungsbranche, in der chemischen Industrie sowie im Bereich Elektrotechnik, Elektronik, Optik. Bei den Dienstleistungen fällt die Abnahme um sieben Prozent in der Autohandels- und -reparaturbranche auf. Im Übrigen sind die Bewegungen geringfügig. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zunahme in der Industrie nach wie vor höher (+52%) als bei den Dienstleistungen (+41%).
Eine detaillierte tabellarische Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach soziodemographischen Merkmalen und Branchen ist auf dem kantonalen Statistikportal als Excel- oder als PDF-File zu finden.
Anträge auf Kurzarbeit befinden sich noch in der Bewilligungsphase
Ende August hat die sechsmonatige Phase geendet, für die Firmen Kurzarbeit anmelden konnten. Noch Ende Juli gab es im Kanton St.Gallen bewilligte Anträge von über 9'000 Betrieben für mehr als 104'000 Mitarbeitende.
Das Amt für Wirtschaft und Arbeit rechnet mit rund 2'500 Betrieben, die erneut ein Gesuch für Kurzarbeitsentschädigung stellen. Wie hoch der Anteil der bewilligten Voranmeldungen sowie der betroffenen Mitarbeitenden ist, lässt sich erst in den kommenden Wochen abschätzen. Eine genaue Bestandsaufnahme wird Anfang Oktober möglich sein.
Aus den Voranmeldungen zur Kurzarbeit lassen sich nur teilweise Rückschlüsse auf die Höhe der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung ziehen. Diese Information ist erst mit einigen Monaten Verzögerung verfügbar, wenn die Abrechnungen vorliegen. Eine detaillierte tabellarische Darstellung zur abgerechneten Kurzarbeit bis zum Juni 2020 ist auf dem kantonalen Statistikportal als Excel- oder als PDF-File zu finden.
Der tabellarische Teil dieser Medienmitteilung sind hier abgelegt: Statistikportal. Weiteres Zahlenmaterial der Fachstelle für Statistik zu den Arbeitslosen und Stellensuchenden ist ebenfalls auf dem kantonalen Statistikportal zu finden.
Die hier von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.